Buxtehuder rettet Nachbarn aus Feuerwohnung

„Eine Premiere und etwas sehr, sehr Besonderes“, sagte Buxtehudes Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt, die die Rettungsmedaille in Silber bei einer Feierstunde im Stadthaus an Kai Junge übergab. Sie dankte für seinen „selbstlosen Einsatz, mit dem er Leben rettete“ und zeichnete ihn im Namen der Niedersächsischen Ministerin für Inneres und Sport, Daniela Behrens, für die Rettung aus Lebensgefahr unter Einsatz des eigenen Lebens aus.

Wie berichtet, war es am 3. Februar 2021 im Schlüsselblumenweg in Buxtehude zu einem Brand in einem Dachgeschosszimmer eines Einfamilienhauses gekommen. Der gebürtige Stader, der seit vielen Jahren in Buxtehude lebt, bemerkte Rauch im Nachbargebäude. Er griff sofort zum Feuerlöscher, während einer der Söhne der Familie von außen mit einem Wasserschlauch auf den Brand hielt.

Buxtehuder Lebensretter wird bei Brand selbst verletzt

Junge half, die acht Bewohner, die sich im Haus aufhielten, zu evakuieren, und zog er sich dabei selbst eine leichte Rauchvergiftung zu, die kurzzeitig im Krankenhaus behandelt werden musste. Wie Kai Junge berichtet, hat er aber keine langfristigen Beschwerden davongetragen.

Feuerwehrleute beider Züge der Ortswehr Buxtehude löschten den Brand, bevor er sich in dem Einfamilienhaus weiter ausbreiten konnte. Die Besatzungen von drei Rettungswagen und ein Notarzt übernahmen die Erstversorgung. Auch die Hausbewohner wurden ins Buxtehuder Elbe Klinikum eingeliefert.

Buxtehuder Kai Junge erhält Rettungsmedaille des Landes Niedersachsen

Im Beisein von Familienangehörigen, Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie David Adomeit, der ihn für diese staatliche Anerkennung vorgeschlagen hatte, erhielt Junge, der als junger Erwachsener bei der Freiwilligen Feuerwehr in Horneburg engagiert war, nun die in Silber geprägte Rettungsmedaille.

„Dieser Einsatz verdient große Hochachtung und ist außergewöhnlich“, betonte auch Kreisbrandmeister Peter Winter. Oftmals werde 112 auch für Kleinigkeiten gewählt oder die Löscharbeiten gar durch Schaulustige behindert. Das umsichtige Handeln von Kai Junge sei aller Ehren wert.

Stadtbrandmeister Nils Krugmeier ergänzte: „Dass Sie ihr vorhandenes Wissen aus der Feuerwehr wieder angewendet haben und die Hilfe im Vordergrund stand, ist nicht üblich. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“ Über die Anerkennung durch das Land Niedersachsen war erst im Februar dieses Jahres entschieden worden. (st/ari)