Cap San Diego: Seit 30 Jahren im Hamburger Hafen

Das größte fahrtüchtige Museumsschiff der Welt, die Cap San Diego , läuft am Sonnabend mit vielen Gästen an Bord aus.
Die Cap San Diego ist das größte, fahrtüchtige Museumsschiff der Welt. Seit 30 Jahren gehört der 55 Jahre alte Stückgutfrachter zum Hafenpanorama. Das wird am Wochenende mit einem Sonderprogramm zum Jubiläum gefeiert.
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Die Cap San Diego ist das größte, fahrtüchtige Museumsschiff der Welt. Seit 30 Jahren gehört der 55 Jahre alte Stückgutfrachter zum Hafenpanorama. Das wird am Wochenende mit einem Sonderprogramm zum Jubiläum gefeiert.
Der Zustand der Cap San Diego vor gut 30 Jahren war miserabel. Der Rost hatte tiefe Löcher in den Stahl gefressen, die Holzplanken waren verfault, die Rohre leckten und vom Rumpf blätterte die Farbe. Die meisten Schiffe werden in so einem Stadium verschrottet. So sollte es auch mit der Cap San Diego geschehen. Rund 24 Jahre lang fuhr die Cap San Diego mehr als 120 Mal im Dienst der Reederei Hamburg Süd auf der Route nach Südamerika und transportierte unter anderem Kaffee, Kakao, Rindfleisch und Textilien nach Hamburg. Doch der Siegeszug der Container sollte 1986 für das Ende der weißen Lady sorgen. In Indien drohte die Verschrottung.
Der Senat unter Bürgermeister Klaus von Dohnanyi griff ein, und kaufte die marode Cap San Diego für 900 000 Dollar. Und so konnte sie nach 25 Jahren zurück in ihre Heimat kommen.
Mit ihrem schlanken Rumpf und ausgefallenem Steven gleicht das Schiff eher einer Yacht als einem Frachter. Nach aufwendiger Sanierung und Umbaumaßnahmen ist die Cap San Diego seither im Hamburger Hafen zu Hause. Mittlerweile gehört ihre elegante Silhouette zum Hafenpanorama wie die Speicherstadt und der Michel. Dennoch legt sie mehrmals im Jahr zu Museumsfahrten mit bis zu 500 Passagieren ab. Das hat ihr den Titel als größtes, fahrtüchtiges Museumsfrachtschiff der Welt gebracht. Der Frachter gehört der Stiftung Hamburger Admiralität und lockt jährlich 100 000 Besucher an.
Der weiße Schwan hat zahlreiche Stifter und Unterstützer, darunter der Bund, die Stadt Hamburg, und zahlreiche Privatpersonen und Unternehmen aus der Wirtschaft. Allein 135 Ehrenamtliche kümmern sich um die Cap San Diego.
Die weiße Lady präsentiert sich nun zum Doppelgeburtstag mit einem sogenannten „Open Ship“ am heutigen Freitag. Dann ist sie ohne Eintritt von Bug bis Heck, von Maschine bis Brücke zu besichtigen, und das bei laufendem Betrieb. Denn da die Cap San Diego am Sonnabend auf große Jubiläumsfahrt fährt, laufen bereits die Maschine und die Hilfsdiesel und die Brücke wird besetzt sein. Am Sonnabend legt der weiße Schwan des Südatlantiks dann pünktlich um elf Uhr ab, und macht sich medienwirksam auf den Weg nach Rio de Janeiro. Ganz nach Brasilien schafft sie es aber nicht, „aber immerhin in die Richtung“, so Kapitän und Geschäftsführer Jens Weber.
Die Cap San Diego
Die Adresse: Überseebrücke 1, 20459 Hamburg, täglich 10 Uhr bis 18 Uhr zu besichtigen, Tickets:
7 Euro, Heute Eintritt frei.
Sonderausstellung in der Ladeluke 4: „30 Blicke auf Hamburg von Bord der Cap San Diego“,
Aquarelle von Christian Ansen, am 16. und 17 September.
Sonderausstellung in den Ladeluken 1 und 2: „Schiffe, Meere, Traumfetzen“, Acrylbilder und Collagen von Brigitte van Hoorn, bis zum 23. Oktober.
Neue Dauerausstellung an Bord: „Die Cap San Diego 1986 und 2016 – 30 Jahre Museumsschiff in Hamburg“.