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Ausstellung

Cartoons von Dirk Meissner in Otterndorf

Cartoons und ein Museum für gegenstandsfreie Kunst – das passt eigentlich nicht zusammen. Für den Zeichner Dirk Meissner macht die Kultureinrichtung in Otterndorf in der Marktstraße 10 eine Ausnahme und zeigt ab dem morgigen Sonntag, 14. Juli, ausgewählte Exponate des in Köln lebenden und arbeitenden Cartoonisten unter dem Titel „Sagen Sie nicht, das ist Kunst.“

Freitag, 12.07.2019, 18:27 Uhr

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Cartoons und ein Museum für gegenstandsfreie Kunst – das passt eigentlich nicht zusammen. Für den Zeichner Dirk Meissner macht die Kultureinrichtung in Otterndorf in der Marktstraße 10 eine Ausnahme und zeigt ab dem morgigen Sonntag, 14. Juli, ausgewählte Exponate des in Köln lebenden und arbeitenden Cartoonisten unter dem Titel „Sagen Sie nicht, das ist Kunst.“

Darunter finden sich Figuren mit überlangen Nasen, die über einen Teppich aus Düsseldorfer Löwensenf flanieren, oder ein Roboter, der in 12,4 Sekunden einen kompletten Mondrian malt.

Laut Museum setzt sich Meissner in seinen Cartoons intensiv mit abstrakter Kunst und dem Minimalismus auseinander. „Er weiß um Sachverhalte, ohne sein Wissen vordergründig zu zelebrieren“, heißt es in der Einladung zur Ausstellung.

Gegenstandsfreie Bilder sind selber Verwandlung und Überschreitung, sie bleiben nicht bei sich und ihre Dynamik wird in ihrer Unmittelbarkeit zum eigentlichen Inhalt des Werkes. So beschreibe es Erich Franz in dem Bildband „Aufbruch – Malerei und realer Raum“. Diese Wirkung sei heute ein wesentlicher Bestandteil moderner Kunst. Da der Mensch in seiner Wahrnehmung begrenzt sei, komme es permanent zu Missverständnissen, zwischen dem, was beabsichtigt sei und dem, was empfunden werde.

Aus dieser Inkongruenz ziehe Meissner seinen Humor. Er sei dabei ironisch, ohne in spöttelnden Sarkasmus zu verfallen und lade den Betrachter ein, Kunst aus einer humorvollen Perspektive zu betrachten, heißt es in der Einladung. Ganz in der Tradition der Cartoons von Ad Rheinhardt, in denen das Bild zum Betrachter weise und ihn selbst als Wesen hinterfrage, baue auch er Brücken zur Kunst.

Neben 70 Blättern zur Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst zeigt das Museum Arbeiten aus Meissners Sammlung. Zur Ausstellung, die bis zum Sonntag, 8. September, in Otterndorf zu sehen ist, erscheint eine Postkartenedition. (hus)

Der Eintritt in das Museum kostet 3 Euro für Erwachsene, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre zahlen 1,50 Euro. Führungen kosten 20 Euro. Weitere Informationen gibt es im Internet unter

www.mgk-otterndorf.de

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