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Der geheimnisvolle Ort, Teil 10

Das Buxtehuder Bordell „Caribien Bar“: Blick in Zimmer Nummer fünf

Denisa räkelt sich auf dem Bett im Zimmer Nummer fünf.Foto Nowottny

Denisa räkelt sich auf dem Bett im Zimmer Nummer fünf.Foto Nowottny

Zumindest für die Damenwelt bleibt diese Tür im Regelfall verschlossen. Die Tür eines der fünf Zimmer im Buxtehuder Bordell „Caribien Bar“. Auch für die Redakteurin, die zum ersten Mal einen Fuß in ein Bordell setzte. Aus Neugier.

Von Annika Nowottny Montag, 10.12.2018, 17:53 Uhr

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Die schwere Haustür lässt sich nicht öffnen. Eine Klingel? Fehlanzeige. Doch dieser Revolver, der in der Hauswand steckt, sieht verdächtig aus. Drückt der Kunde den Abzug, öffnet wenig später jemand die Tür. In diesem Fall ist es Denisa, die in roten Dessous und Latschen steckt, ihre Zigarette hat sie gerade erst angezündet. Sie lächelt freundlich aber skeptisch.

Im Eingangsbereich der „Caribien Bar“ erwartet die Gäste der Tresen, an dem nicht gerade preiswerte Drinks verkauft werden. Die Getränkekarte verrät schon auf dem Parkplatz, was die Kunden erwartet. Über Monitore an der Wand laufen Pornos.

Seit acht Monaten arbeitet Denisa in der „Caribien Bar“ als Prostituierte. Zumindest sagt das eine Dame, die sich um die Frauen zu kümmern scheint und während des Gesprächs laufend den Spielautomaten mit Geld füttert. Denisa spricht nicht gut Deutsch. Sie kommt aus Rumänien, sagt sie. Immer wieder stimmt sie sich mit der Dame auf Rumänisch ab. Ihr Alter möchte sie nicht in der Zeitung lesen.

Die fünf Zimmer befinden sich im oberen Stockwerk. Denisa öffnet alle Türen. Die Wahl für das Foto fällt auf das am besten beleuchtete Zimmer mit der Nummer fünf. Ein normales Schlafzimmer. Auf dem Nachttisch steht eine Schale mit Kondomen. Ansonsten nichts, was auf das hindeutet, was hier allabendlich abläuft.

Dann zeigt Denisa noch das Zimmer mit dem Whirlpool. Na, also. So hat sich die Redakteurin das Innere eines Bordells schon eher vorgestellt. Daneben steht ein Doppelbett. Ein paar nackte Frauenhintern an der Wand, ein Luftentfeuchter und Denisa, die sich für ein weiteres Foto auf dem Bett räkelt. Das Fazit der Redakteurin: Eigentlich ziemlich unspektakulär so ein Bordell.

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