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Das Ende der Seeburg naht

Die Seeburg in Neukloster: Sie ist verkauft und wird abgerissen.

Die Seeburg in Neukloster: Sie ist verkauft und wird abgerissen.

Traditions-Lokal ist verkauft – HBI plant Neubau – „Calle kocht“ bleibt.

Von Wolfgang Stephan Mittwoch, 14.10.2015, 19:38 Uhr

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Es ist vollbracht, die Verträge sind unterschrieben: Das Traditions-Restaurant Seeburg an der B 73 in Neukloster wird nur noch bis Silvester geöffnet sein. Die Immobilie ist verkauft und im Besitz der Nottensdorfer HBI. Geplant wird auf dem Gelände der Seeburg ein Neubau mit Wohnungen und möglicherweise auch wieder Gastronomie. Seeburg-Chef Carl-Michael Hofmann wird allerdings den Standort nicht ganz verlassen, denn sein Partyservice und seine „Callekocht“-Kochschule bleibt bestehen.

Schon seit Sommer ist klar, dass die Seeburg mit der Restauration und dem Hotel keine Zukunft haben wird, obwohl das Haus eine lange Geschichte hat. Seit 1669 gibt es die Gastronomie am Mühlenteich in Neukloster. Was einst als klösterliches Brauhaus entstand, führte die Familie Carl Hofmann ab 1935 weiter. Seitdem ist das Haus in Familienbesitz. Carl-Heinz und Hannelore Hofmann übernahmen Ende der 60er Jahre den Betrieb und richteten das Hotel ein. Carl-Michael und Sabine Hofmann führen das Haus seit 15 Jahren – aber nur noch bis zur Silvesterfeier 2015.

Zwei Gründe nennt Carl-Michael Hofmann für seine Entscheidung: Erstens mag der Sohn das Traditionslokal nicht übernehmen und zweitens war das Angebot der HBI wirtschaftlich so interessant, dass der Familienrat den Verkauf beschloss – schweren Herzens, wie der Koch aus Leidenschaft betont.

Wichtig ist ihm: Seine Kochschule mit der Event-Location und dem Party-Service ist von dem Verkauf nicht tangiert, die bleibt in der Nachbarschaft zur neuen Seeburg bestehen.

Die neue Seeburg? Noch ist nicht klar, was auf dem Gelände realisiert werden kann. „Wir möchten das in enger Abstimmung mit der Stadt Buxtehude und dem Ortsrat Neukloster machen“, sagt HBI-Geschäftsführer Sven Geertz. Allerdings sei klar, dass das bestehende Haus abgerissen werde, unter anderem weil die Bausubstanz eine andere Nutzung nicht zulasse.

Nach den ersten Plänen der HBI soll es einen Neubau mit rund 40 Wohnungen geben, „Wohnen im Alter haben wir als Zielrichtung projektiert“, sagt Sven Geertz. Die Lage am See und die Nähe zum Wald sei attraktiv für dieses Klientel, die Nahversorgung sei ebenso wie die medizinische Versorgung gut und der Bahnhof fußläufig zu erreichen. Auch die Nachfrage nach solchen Projekten mit individuellen Wohnungen und Gemeinschaftsräumen sei in der Region groß.

Im Erdgeschoss sei auch Gastronomie vorstellbar. Die Idee, an dieser Stelle ein Hotel zu unterhalten, ist auch geprüft worden. Geertz: „Bei der Frage nach einem Betreiber wird die Luft ganz schnell sehr dünn.“

Nachdem der Notarvertrag zum Wochenbeginn unterschrieben wurde, gehen jetzt die Planungen in die konkrete Phase: Einerseits gebe es Abstimmungen mit der Bauverwaltung und gleichzeitig Gespräche mit der Politik. Der Ortsrat Neukloster wird Anfang November in die Planungen einbezogen. Geertz verspricht: „Wir wollen dieses Projekt auf der Basis eines breiten Konsenses verwirklichen.“

Wenn alles klappt, könnte nach dem Abriss der Seeburg im Sommer 2016 Baubeginn sein und gut ein Jahr später der Einzug der ersten Senioren erfolgen.

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