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Der Hamburg Innovation Port (HIP) kommt voran

Nachdem die Flächen im Harburger Binnenhafen geräumt und für den Baustart vorbereitet wurden, soll es nach dem Winter mit dem ersten Bauabschnitt losgehen.

Von Sabine Lepél Dienstag, 02.01.2018, 08:00 Uhr

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Wie mehrfach berichtet, soll mit dem Hamburg Innovation Port (HIP) auf einem 20 000 Quadratmeter großen Areal an der Blohmstraße 15 direkt am Wasser ein neuer Technologie- und Innovationsstandort entstehen, mit dem Arne Weber, Chef der HC Hagemann-Gruppe und Channel-Hamburg-Begründer, umsetzt, was andere seit Jahren wortreich fordern oder ankündigen: Harburg soll Hamburgs Heimathafen für Innovationen werden. Nach dem Masterplan der Architekten MVRDV aus Rotterdam wird dazu am Ziegelwiesenkanal der entsprechende Rahmen geschaffen. In mehreren Bauabschnitten sollen im Endausbau insgesamt rund 70 000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche für mehr als 3000 Arbeitsplätze realisiert werden.

Entwicklung, Realisierung und Betrieb des Hamburg Innovation Port liegen in den Händen der HC Hagemann-Gruppe, deren Mitarbeiterin Kathrin Staehelin in dem Projekt großes Potenzial sieht: „Der Channel Hamburg im Harburger Binnenhafen hat sich in den vergangenen 25 Jahren zum maßgebenden Technologie- und Zukunftsstandort im Umfeld der Technischen Universität entwickelt“, so Staehelin. „Deshalb passt der HIP hier sehr gut hinein. Wir werden im Februar oder März mit dem ersten Bauabschnitt beginnen und wollen Ende des Jahres mit dem ersten Gebäude fertig sein.“ Ab 2019 stünden dann die ersten 6000 Quadratmeter an Büro- und Forschungsflächen für Unternehmen und Gründer sowie für den Erweiterungsbedarf der Technischen Universität Hamburg (TUHH) zur Verfügung.

Die Vermietung läuft bereits. Die Nachfrage nach Flächen im Hamburg Innovation Port sei bereits jetzt schon größer als das Angebot, bestätigt Staehelin. Nicht nur vonseiten der Technischen Universität, die als Ankermieter in den HIP einziehen wird, um ihre geplante Erweiterung realisieren zu können (das TAGEBLATT berichtete). Der Ruf des Harburger Binnenhafens als High-Tech-Standort habe sich inzwischen längst über Harburg hinaus herumgesprochen, so Staehelin. „Es gab viele Anfragen von spannenden, Technologie affinen Unternehmen, die über den neuen Standort sicherlich auch neue Synergien anstreben.“ In unmittelbarer Nachbarschaft sind bereits einige Hightech-Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das Fraunhofer Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen ansässig, so dass gute Voraussetzungen für die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft bestehen.

Deshalb passt auch Harburgs Technische Universität, die bereits einige Standorte im Binnenhafen unterhält und dort auch ihre Keimzelle hat, so gut in den neuen Forschungs- und Innovationspark. Wie berichtet, will die TU in den nächsten zehn Jahren um etwa 30 Prozent wachsen, die Studentenzahlen der aktuell bereits mit Raumnot kämpfenden Hochschule sollen von heute 7000 auf etwa 10 000 Studierende ansteigen.

Die TU wird als Ankermieter in den ersten Bauabschnitt einziehen, der ein einzelnes Bauwerk mit dem Namen HIP one umfasst. Den speziellen Raumanforderungen der Hochschule wird auf 6000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche mit extra hohen Decken im Erdgeschoss sowie einer hohen Geschosshöhe Rechnung getragen. So können dort je nach Bedarf Labors, Büros oder Veranstaltungsflächen entstehen. Dr. Ralf Grote, Leiter des Präsidialbereichs der TUHH, sieht in dem ab 2019 geplanten Einzug in den HIP nicht nur eine weitere räumliche Erweiterung der Hochschule: „Es wird ein Meilenstein für die Technische Universität. Im Binnenhafen wird neben dem Campus am Schwarzenberg ein echter Hafencampus entstehen mit studentischem Leben und Wohnen und der entsprechenden Infrastruktur. Wir werden zudem erleben, dass im universitären Umfeld Unternehmensgründungen entstehen, die sich dann ebenfalls im HIP ansiedeln werden“, so Grote.

Parallel zu den Vorbereitungen auf den Baustart für den ersten Abschnitt des HIP laufen bereits die Abstimmungen für die Bebauungsplan-Anpassung, die für den zweiten Bauabschnitt nötig wird. Denn das Hochhaus, das unter dem Namen HIP 2 geplant ist, fällt in seinen Dimensionen größer aus als ursprünglich geplant, was eine B-Plan-Änderung voraussetzt. „Es ist wichtig, dass wir bei Baubeginn bereits den zweiten Abschnitt planen, damit wir nahtlos weitermachen und den Interessenten Flächen anbieten und liefern können“, sagt Kathrin Staehelin.

Deshalb kommt es nun wieder auf Harburgs Politik und Verwaltung an und darauf, wie schnell diese das Genehmigungsverfahren voranbringen und damit das Leuchtturmprojekt für Harburg unterstützen werden.

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