Eva Gotthold wird Pastorin in Neukloster

Eva Gotthold ist die Pastorin von Neukloster. Foto Vasel
Ihre Pfingstmarktweihe hat die neue Pastorin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde St. Marien in Neukloster bereits erhalten. Jetzt steht die Einsetzung (Ordination) von Eva Gotthold (38) durch den Landessuperintendenten des Sprengels Stade, Dr. Hans Christian Brandy, an.
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Ihre Umzugskartons hat die Theologin bereits zu Himmelfahrt ausgepackt, die Nachfolgerin von Carsten Junge wohnt bereits im Pfarrhaus. Ihr Vorgänger war vor einem halben Jahr als Gefängnisseelsorger nach Uelzen gegangen.
Es ist ihre erste Gemeinde als Pastorin, bis vor einigen Wochen war sie noch Vikarin in Burgdorf bei Hannover, am 14. Mai hatte sich die St.-Pankratius-Gemeinde nach zwei Jahren von ihr verabschiedet und ihr alles Gute für die „erste richtige Stelle“ gewünscht. Dort sang sie auch im Chor. Theologie – das war für Gotthold das Zweitstudium. Vorher hatte sie Musik in Osnabrück studiert. Danach arbeitete sie – parallel zu ihrem Theologiestudium in Münster – als Geigenlehrerin.
„Ich habe eine Leidenschaft für das nicht Sichtbare entwickelt“, sagt Gotthold. Das Experiment habe ihr letztlich „ein ganz neues Universum erschlossen“ – theologisches Denken, alte Sprachen und die Geschichte der Antike. Letztlich habe sie Feuer gefangen und den Beruf gewechselt. In Neukloster wird sie als Pastorin auf Probe mindestens drei Jahre bleiben, die Landeskirche hat sie entsendet. Es ist möglich, dass sie länger bleibt, sofern die Kirchengemeinde es will. Wichtig war ihr ein Ort mit Bahnhof. In den vergangenen Tagen habe sie bereits erste Kontakte geknüpft – unter anderem mit der Bürgermeisterin.
Sie freue sich, dass es hier ein sehr reges Gemeindeleben gebe: „Im Gemeindehaus ist eigentlich immer was los.“ Konkrete Projekte habe sie noch nicht. „Mein Schlüssel ist erst einmal das Mitleben“, sagt Gotthold. Sie könne sich aber vorstellen, das für sie allein viel zu große Pfarrhaus an der B 73 zu einem „Ort der Begegnung“ zu machen – mit Hauskonzerten und Lesungen.
Eva Gotthold wird am Sonnabend, 17. Juni, 15 Uhr, in St. Marien ordiniert.
Für das 1286 nach „Bredenbeck“ verlegte Neue Kloster entsteht im Laufe der Zeit eine Klosteranlage mit einer stattlichen Kirche. 1499 werden die Gebäude von der „Schwarzen Garde“ in Brand gesetzt und dem Erdboden gleich gemacht. Das Kloster wird wieder aufgebaut. Nach 1500 entsteht eine neue Kirche, mit der Reformation geht’s bergab. Die letzte katholische Nonne stirbt 1706. Nach 1800 ist die Kirche dem Verfall preisgegeben. Um die Jahrhundertwende fällt der Beschluss für den Neubau von 1904. Kunstwerke, wie der Schnitzaltar von 1500 und das Vortragskreuz (1400) erinnern an das Kloster. Zur Kirchengemeinde St. Marien gehören Neukloster, Hedendorf und Dammhausen (2000 Mitglieder).