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Bahnverkehr

Fahrplanwechsel - Neue ICE-Verbindungen und Bauarbeiten

Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg - Berlin dauert bis Ende April. (Archivbild)

Die Generalsanierung der Bahnstrecke Hamburg - Berlin dauert bis Ende April. (Archivbild) Foto: Jens Kalaene/dpa

Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember hat die Deutsche Bahn einige Verbesserungen für Reisende angekündigt. Doch bis zum nächsten Sommer behindern Bauarbeiten den Verkehr von und nach Hamburg.

Von dpa Sonntag, 07.12.2025, 07:35 Uhr

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Hamburg. Ab dem 14. Dezember fahren auch im Norden viele Züge nach einem neuen Fahrplan. Doch das wichtigste Datum für Reisende und Pendler in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen ist der 1. Mai nächsten Jahres: Dann soll der Verkehr zwischen Berlin und Hamburg nach einer Generalsanierung der Strecke wieder rollen, und zugleich beginnen umfangreiche Bauarbeiten zwischen Hamburg und Hannover.

Worauf müssen sich Reisende im Norden einstellen?

Im Regionalverkehr zwischen Hamburg und Schwerin fahren noch bis zum 30. April Ersatzbusse. Fernzüge nach Berlin werden über Lüneburg und Salzwedel (Sachsen-Anhalt) umgeleitet und brauchen mindestens eine Dreiviertelstunde länger. Vom 1. Mai bis zum 10. Juli wird die Strecke zwischen Maschen bei Hamburg und Hannover-Burg für zehn Wochen gesperrt. Laut Fahrplanauskunft verlängert sich die Fahrzeit im ICE wegen einer Umleitung um eine Dreiviertelstunde. Im Nahverkehr müssen Reisende eine Viertelstunde mehr einplanen und mindestens einmal umsteigen.

Die Bahnstrecke zwischen Maschen bei Hamburg und Hannover-Burg wird ab 1. Mai nächsten Jahres für zehn Wochen gesperrt. (Archivbild)

Die Bahnstrecke zwischen Maschen bei Hamburg und Hannover-Burg wird ab 1. Mai nächsten Jahres für zehn Wochen gesperrt. (Archivbild) Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Was ändert sich im Fernverkehr nach den Bauarbeiten?

Nach Abschluss von weiteren Bauarbeiten im Großraum Hamburg soll ab 11. Juli 2026 eine eigene Linie zwischen Hamburg und Berlin fahren. Vier Züge werden dann innerhalb von zwei Stunden verkehren, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Die neue Linie soll eine der bisherigen Verbindungen Hamburg–Berlin–Süddeutschland ersetzen und aufgrund des kürzeren Laufwegs weniger verspätungsanfällig sein. Die Fernverkehrshalte in Hamburg-Bergedorf entfallen.

Zwischen Hamburg, Hannover, Göttingen und Süddeutschland sollen ICE-Züge nahezu im Halbstundentakt fahren. Im Abschnitt Hamburg–Hannover stünden den Reisenden dann durch den systematischen Einsatz von langen ICE 4 mehr Sitzplätze zur Verfügung, teilte die DB mit.

Hamburg und Frankfurt werden durch drei weitere „Sprinter“ verbunden, die nur noch in Hannover halten. So werden insgesamt viermal täglich Sprinter mit einer Fahrzeit von rund dreieinhalb Stunden zwischen den Hauptbahnhöfen an Elbe und Main unterwegs sein. Eine der Verbindungen wird bis Flensburg verlängert. Nahezu täglich sollen drei Sprinter zwischen Hamburg und Köln und in Gegenrichtung verkehren.

Von Kiel aus sollen ab Sommer nächsten Jahres sechsmal täglich ICE-Züge nach Stuttgart und zweimal täglich nach Berlin fahren. (Archivbild)

Von Kiel aus sollen ab Sommer nächsten Jahres sechsmal täglich ICE-Züge nach Stuttgart und zweimal täglich nach Berlin fahren. (Archivbild) Foto: Frank Molter/dpa

Wird auch Schleswig-Holstein besser angebunden?

Ja, ab 11. Juli 2026 sollen je nach Saison ein- bis zweimal täglich neue ICE-L-Züge von Köln nach Sylt fahren. Das Besondere an dem Zug ist sein Einstieg, der ohne Treppen auskommt. Obwohl der Zug den Namen ICE trägt, ist er aber nicht mit höchster Geschwindigkeit unterwegs: Der ICE L darf nicht mit maximal 300, sondern lediglich mit bis zu 230 Kilometern pro Stunde durchs Land fahren.

Kiel bekommt sechsmal täglich eine ICE-Verbindung nach Stuttgart und zweimal täglich nach Berlin. Allerdings gilt auch das erst nach Abschluss der Bauarbeiten. Die Regionalexpresszüge zwischen Kiel und Hamburg fahren künftig im Halbstundentakt. 

In Lübeck werden vorläufig keine Fernzüge mehr halten. Erst müsse die Verbindung unter dem Fehmarnbelt hindurch nach Dänemark fertiggestellt werden, hieß es. Die Stadt an der Trave sei aber gut alle 30 Minuten mit dem Regionalexpress aus Hamburg zu erreichen.

Wegen Bauarbeiten fahren Züge der Hamburger S-Bahnlinie S2 auf einer veränderten Strecke unter der Bezeichnung S7. (Archivbild)

Wegen Bauarbeiten fahren Züge der Hamburger S-Bahnlinie S2 auf einer veränderten Strecke unter der Bezeichnung S7. (Archivbild) Foto: Christian Charisius/dpa

Worauf müssen Fahrgäste im Hamburger Nahverkehr achten?

Die Hamburger S-Bahn führt eine neue Linienbezeichnung ein. Wegen einer Gleissperrung an der Holstenstraße fährt die S2 seit September von Aumühle über Jungfernstieg durch den City-Tunnel nach Altona und in Gegenrichtung über die Verbindungsbahn und Dammtor. Um Klarheit zu schaffen, werde für die Zeit der Bauarbeiten die Liniennummer S7 geschaffen, teilte der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) mit. Verstärkerzüge und die Bahnen am Wochenende verkehren auf der Trasse über Dammtor weiterhin als S2.

Die Metrobus-Linien 3, 4, 5, 7, 10, 11 und 17 fahren künftig rund um die Uhr und ersetzen damit Nachtbusse auf den gleichen Strecken. Zwischen dem Osdorfer Born und dem U-Bahnhof Hagenbecks Tierpark wird die neue Expressbus-Linie X21 eingerichtet.

Ab 1. Januar 2026 werden die Einzel- und Tageskarten im HVV im Schnitt um 5,4 Prozent teurer werden. Schon zum 1. Januar 2025 hatte der HVV die Preise um durchschnittlich 5,2 Prozent erhöht. Die Steigerungen wurden mit der Inflation begründet. Diese lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2024 bei 2,2 und zuletzt im vergangenen November bei 2,3 Prozent.

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