Finanzielle Hilfe für Start-ups in Otterndorf

Damit die Otterndorfer Innenstadt – hier der Kirchplatz – belebt und damit attraktiv bleibt, hat die Stadt vor einem Jahr eine Förderung für kleine und Kleinstunternehmen aufgelegt. Foto: Kramp
Wer sich in Otterndorf geschäftlich ansiedelt, ist höchst willkommen und kann sich sogar über einen Bonus freuen. Erste Profiteurin dieser Unternehmerförderung war die neue Betreiberin des Cafés am Kirchplatz.
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Von Wiebke Kramp
Mit derartiger Unterstützung geht Otterndorf gegen Leerstand vor und setzt sich für die Belebung der Stadt mit Läden und Gastro-Betrieben ein. Die Stadt Otterndorf hat vor einem Jahr dieses Instrument geschaffen, um solche kleinen Betriebe bei der Neuansiedlung willkommen zu heißen allerdings darf dies nicht mit anderen Fördertöpfen kumulieren.
Gefördert werden können pro Jahr zwei kleine Betriebe mit einer maximalen Förderung von 5000 Euro. „Damit wollen wir uns als wirtschaftsfreundlicher Standort zeigen und die Ansiedlung von kleinen und mittleren Unternehmen fördern, immerhin sind sie es in ihrer Vielzahl, die für die erheblichen Arbeitskräfte sorgen“, erklärt Stadtdirektor Harald Zahrte und ergänzt: „Wir freuen uns über jeden Antrag insbesondere im innerstädtischen Bereich.“ Angesiedelt ist die Förderung im Stadtmarketing. Nach zögerlichem Anfang sei gestiegenes Interesse zu bemerken, weiß Imke Lütjen. Bisher habe ein Unternehmen diese Förderung erhalten.
Antragsberechtigt sind Kleinst- und kleine gewerbliche Unternehmen. Sie müssen ihren Sitz und Betriebsstätte in Otterndorf haben. Dazu zählen ausdrücklich auch gastronomische Betriebe, die durch Übernahme eines neuen Gastronomen und Unternehmensgründers weitergeführt werden. Wer vom Otterndorf-Pott profitieren möchte, durchläuft ein maßgeschneidertes Punktesystem. Neuansiedlungen in den Branchen Textil, Fischfeinkost oder Sportartikel stehen ganz oben auf der Punkteliste. Existenzgründungen oder -erweiterungen, Nutzung einer Leerstandsimmobilie, Innovation, Nachhaltigkeit, zusätzliche Vertriebswege sowie Schaffung von Arbeitsplätzen sind weitere Kriterien, die im Scoring Berücksichtigung finden. Dabei sind folgende Dinge förderfähig: Webseiten-Gestaltung, Werbemittel und Betriebs- und Geschäftsausstattung Mietkostenübernahme von maximal 40 Prozent bei Immobilien im zentralen Versorgungsbereich der Innenstadt.
Ausdrücklich nicht gefördert werden übrigens Stiftungen, Vereine, Verbände, gemeinnützige Einrichtungen, Betriebe aus dem Kredit- und Versicherungsgewerbe, Rechtsanwälte, Steuer- und Unternehmensberater, Architekten und Ingenieurbüros, kommunale Eigengesellschaften, Betriebe aus der Glücksspielbranche sowie Ein-Euro-Shops-Filialisten.
Aber auch über diesen Fördertopf hinaus stehe die Stadt helfend und beratend zur Seite, etwa wenn es um Geschäftsansiedlung und Schaffung von Arbeitsplätzen geht. Schließlich, so Stadtmarketingvertreterin Lütjen, sei man bestrebt, einen attraktiven Branchenmix anzubieten für die Einheimischen, aber vor allem auch für die Touristen. „Soviel Leerstand haben wir zum Glück im Moment nicht“, sagt sie, aber es gelte immer, die Augen offen zu halten.
Und wenn sie sich aussuchen könnte, wer sich ansiedelt? Ein Traum wäre ein weiteres Textilgeschäft in Otterndorf, aber Probleme des stationären Handels sowie die Vorhaltung entsprechender Flächen seien in diesem Fall problematisch. Die Otterndorfer hätten sich aber aufgemacht, damit die Innenstadt attraktiv und funktionsfähig bleibe. Ein erster Workshop sei vielversprechend gewesen, so Imke Lütjen, und sie kündigt für Herbst einen weiteren Workshop an.