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Forschungsschiff Meteor kann besichtigt werden

Dass Hamburgs Universität eine Art Flaggschiff besitzt, dürfte nicht jedem bewusst sein. Das Forschungsschiff „Meteor“ hat im Dienst der Wissenschaft seit 1985 etwa 1,4 Millionen Seemeilen auf den Weltmeeren zurückgelegt.

Von Markus Lorenz Mittwoch, 19.12.2018, 20:00 Uhr

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Das entspricht einer 66-maligen Umrundung der Erde, wie Kapitän Detlef Korte berichtete. Bevor es am Freitag wieder auf große Fahrt geht, setzt die Forschungsstätte heute aber noch den vorgezogenen Auftakt der Feierlichkeiten zum anstehenden 100. Uni-Geburtstag 2019. Bei einem Open Ship von 11 bis 18 Uhr dürfen Interessierte an der Überseebrücke an Bord.

Es gibt Rundgänge über das Arbeitsdeck, durch einige der 20 Labore sowie auf die Brücke. Zu bestaunen sind auch wissenschaftliche Großgeräte wie Tauchroboter und Meeresbodenbohrgeräte. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Um Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle zu vermeiden, bitten die Veranstalter, auf das Mitnehmen von Taschen zu verzichten.

Die „FS Meteor“ zählt zur Flotte deutscher Forschungsschiffe, die von Uni Hamburg im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung betrieben werden. Zumindest bei Eingeweihten genießt sie höchste Anerkennung. Unter Meereswissenschaftlern sei das Schiff „fast so bekannt wie Franz Beckenbauer unter Fußballfans oder Mercedes-Benz unter Autofahrern“, urteilt Prof. Detlef Quadfasel vom Zentrum für Marine und Atmosphäre Wissenschaften der Uni. Ozeanografen, Biologen, Chemiker, Ökologen und Geologen spüren auf dem 97,5 Meter langen „multidisziplinären Forschungsschiff“ den Geheimnissen der maritimen Welt nach.

Wegen der meist monatelangen Forschungsreisen macht sich die „Meteor“ äußerst rar in ihrem Heimathafen; ein Open Ship gab es in Hamburg zuletzt 2011. Gestern kam das Schiff von der Norderwerft auf Steinwerder, wo es für eine fünfwöchige Generalüberholung im Dock lag. Unter anderem wurden das Echolot erneuert, die vier Dieselmotoren fit gemacht und der Rumpf mit gut 1200 Litern Farbe wieder strahlend blau gestaltet.

Von Hamburg aus geht es zunächst nach Las Palmas, wo Wissenschaftler für die nächste Expeditionsfahrt an Bord gehen. Diese führt von den Kanaren an der Westküste Afrikas entlang zur Walfischbucht nach Namibia.

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