Garderobengespräch mit Fabian Harloff und René Steinke

Fabian Harloff und René Steinke kurz vor der Aufführung „Im Sommer wohnt er unten.“
Fabian Harloff verschwindet vor dem Interview noch schnell in die Maske. Die Gelegenheit, René Steinke die Frage zu stellen, wie es denn so sei, die Zusammenarbeit mit dem Sproß einer Schauspieler-Dynastie. „Ein bezaubernder Kollege, so sind nicht alle“, sagt Steinke.
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Der Nebensatz lässt aufhorchen. „Was haben Sie da so erlebt?“
„Einiges. Aber ich nehme mich gerne zurück und lasse Gnade vor Recht ergehen, jedenfalls wenn es mir nicht so wichtig ist. Ich bin eher wie der Matthias in dem Stück, tiefenentspannt.“ Wenn es wichtig wäre, dann würde er natürlich kämpfen, schiebt Steinke nach. Aber ja, so ein stressfreies Leben, wie Matthias es führt, könnte er sich vorstellen. „Das kommt wohl mit dem Alter, dass man weniger will.“
Gelassen bleiben, sich selbst nicht so wichtig nehmen, das träfe auch auf ihn zu, meint Harloff, der jetzt, fertig geschminkt die Garderobe betritt. So wie der steife Banker David, den er spielt, sei er in Wirklichkeit gar nicht. „Unvorstellbar, solche Anzüge würde ich nie anziehen.“
„Na menste, ich würde in diesen kurzen Hosen rumlaufen.“ Mit gespielter Empörtheit dreht sich Steinke zu seinem „bezaubernden Kollegen“ um. (In der Tat, die grauen Schlabberhosen tun nichts für den ehemaligen Kommissar Tom Kranich).
Aber das gehöre eben zur Rolle. „Meine ist näher an meiner Person als deine“, sagt der Berliner. „Das ist eben die Herausforderung und das Schöne an dem Job, jemanden darzustellen, der komplett anders ist, als man selbst“, erklärt der Hamburger Kollege. So werde es nie langweilig in dem Beruf. Was mit daran liegt, dass Harloff noch andere Felder beackert: Theater, Musical, Synchronsprecher, Fernsehen. (Seit 2007 spielt er die Rolle des Dr. Philipp Haase in Notruf Hafenkante). Außerdem macht er Musik mit einer eigenen Band. Die wird nach der Tournee wieder mehr in den Mittelpunkt seines Lebens rücken, ein Album ist in Planung sowie eine Hörspielserie.
Steinke, der nach 20 Jahren wieder das Theater für sich entdeckt hatte oder umgekehrt, wird erneut auf Tournee gehen, mit Ingolf Lück, und für RTL drehen. Dass er sich vor gut zehn Jahren aus der Serie „Alarm für Cobra 11“ hat rausschreiben lassen, bereut er nicht. Auch wenn er es ähnlich sieht wie Harloff, auf dessen Homepage zu lesen ist: Voller Spannung darauf warten, was das Leben bringt. Oder „Lebe die Liebe und liebe das Leben.“ Und wie ist sein Motto?
„Spaß haben, Geld verdienen und nebenbei die Welt retten.“ Alles klar, Herr Kommissar.