Gedenkstätte Sandbostel: Vortrag über das Dokumentationszentrum Haren/Macków

In dem Vortrag geht es um Haren/Maczków, eine Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze. Foto: Gedenkstätte
Einen Vortrag hält Dr. Rüdiger Ritter, Leiter des Dokumentationszentrums Haren/Macków, am 22. August in der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Thema: Maczków - eine polnische Stadt an der deutsch-niederländischen Grenze. Vom Tabu zur Aufarbeitung.
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Sandborstel. Der Vortrag auf Einladung der Stiftung Lager Sandbostel findet im Zusammenhang mit der Sonderausstellung „Das Ende und der Anfang. Warschauer Aufständische in deutscher Gefangenschaft“ in der Gedenkstätte, Greftstraße 3, statt. Die Ausstellung ist bis Montag, 30. September, im Bernard Le Godais-Saal zu sehen; der Vortrag am Donnerstag, 22. August, 18 Uhr, wird im Seminarraum 2 gehalten.
Von 1945 bis 1948 musste die deutsche Bevölkerung den Ort Haren an der Ems räumen. Hier wohnten nun drei Jahre lang polnische Displaced Persons - befreite Insassen der KZs, ehemalige Kriegsgefangene und ehemalige Zwangsarbeiter. Unter ihnen waren auch ehemalige Gefangene und Häftlinge aus Sandbostel. Sie errichteten ein polnisches Gemeinwesen mit Bürgermeister, Selbstverwaltung, Wirtschafts- und Kultureinrichtungen auf hohem Niveau, während die deutsche Bevölkerung in Scheunen und Notunterkünften im Umland untergebracht wurde.
Nach dem Abzug der Displaced Persons wurde das Thema jahrzehntelang auf deutscher Seite tabuisiert. Heute widmet sich das Dokumentationszentrum Haren/Macków diesem Abschnitt der Nachkriegsgeschichte; es gibt eine Ausstellung, einen Katalog und ein Archiv zum Thema. Weitere Infos: www.stiftung-lager-sandbostel.de. (sal)