HSV-Coach zieht Jahresbilanz: „Definitiv konkurrenzfähig“
Hamburgs Trainer Merlin Polzin jubelt von der Tribüne den Fans auf dem Rasen zu und feiert den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Foto: Marcus Brandt/dpa
Hinter dem Traditionsclub liegt ein ereignisreiches Jahr. Nach dem emotionalen Aufstieg blickt der HSV auf ein Jahr mit vielen Höhen. Vor dem letzten Spiel plagen ihn aber Sorgen.
Hamburg . Vor knapp zwölf Monaten bestritt der HSV kurz vor den Feiertagen noch die letzte Partie des Jahres in der 2. Liga gegen Greuther Fürth - nun empfängt der norddeutsche Fußball-Bundesligist das Team von Eintracht Frankfurt, das zuletzt in der Champions League dem FC Barcelona gegenüberstand.
Für den Hamburger SV hat sich im Jahr 2025 die sportliche Realität komplett verändert.
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Hoffnung auf weitere besondere Momente
„Jetzt sitzen wir hier und dürfen gegen Eintracht Frankfurt spielen und wissen, dass eine Champions-League-Mannschaft auf uns zukommt“, sagte Trainer Merlin Polzin vor der letzten Partie dieses bewegten Jahres am Samstag (15.30 Uhr/Sky).
Der Aufstiegscoach hofft auf weitere besondere Momente im Volksparkstadion. Davon gab es einige in den vergangenen zwölf Monaten.
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Ob der phänomenale Aufstieg durch das 6:1 über Ulm nach sieben Jahren Zweitliga-Zugehörigkeit - samt folgender Parade vor rund 80.000 HSV-Fans in der Hamburger Innenstadt.
Oder der Moment, als Finanzvorstand Eric Huwer bei der Mitgliederversammlung verkündete, dass der Traditionsclub schuldenfrei ist. Oder erst zuletzt der dramatische Derby-Sieg gegen Werder Bremen.
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Mühsames Comeback
Dabei fing die Rückkehr in die Bundesliga mühsam an, als der HSV ausgerechnet gegen den ungeliebten Stadtrivalen FC St. Pauli gleich im ersten Heimspiel daheim ein 0:2 kassierte. Im Laufe der Saison hat sich der Club jedoch in der Bundesliga etabliert und steht derzeit mit 15 Punkten nach 14 Spieltagen ordentlich da.
Polzin: Mannschaft, die für den HSV brennt
„Einer der Sätze, die ich getätigt hatte, war ja, dass die Bundesliga einen anderen HSV erleben soll, als den, den sie verabschiedet hat. Und das haben wir - glaube ich - auf dem Platz gezeigt, dass wir definitiv konkurrenzfähig sind“, sagte Polzin.
Man habe eine Mannschaft zusammengestellt, die für den HSV brenne, und Fans, die zusammenstünden. „Ein toller Club, tolle Fans, tolles Stadion“, sagte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller, er freut sich auf die Begegnung.
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Auch gegen Frankfurt können die Norddeutschen auf ihre Fans zählen - und sie hoffen auf ihre Heimstärke. Seit drei Partien sind die Hamburger im Volksparkstadion ungeschlagen. Und das gegen namhafte Gegner wie Borussia Dortmund (1:1) und den VfB Stuttgart (2:1).
Auftritte wie zuletzt das 1:4 bei der TSG Hoffenheim verdeutlichen indes, dass der HSV gegen spielerisch starke Mannschaften seine Probleme hat. Zudem ist die Bilanz in der Ferne verheerend. In der Auswärtstabelle liegt der Club mit nur zwei Punkten auf dem letzten Tabellenrang. Außerdem fehlt ein treffsicherer Angreifer, der verlässlich für mehr Gefahr sorgt.
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Dies fällt auch in den Aufgabenbereich von Kapitän Yussuf Poulsen. Doch der routinierte Däne, der im Sommer von Ligakonkurrent Leipzig zum HSV gewechselt war, schlug sich zuletzt mit einigen Verletzungen herum. Erneut wird der 31-Jährige nun wochenlang fehlen. Poulsen, der 8 von 14 Bundesliga-Partien bestritten hat, war im Training umgeknickt und verletzte sich ohne fremde Einwirkung.
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Die Norddeutschen gehen generell mit einigen Verletzungssorgen in ihr letztes Bundesliga-Spiel des Jahres. Auch der zuletzt angeschlagene Jean-Luc Dompé wird gegen Frankfurt ausfallen. Der Franzose plagt sich seit längerer Zeit mit Achillessehnen-Problemen herum.
Auch Fabio Vieira und Guilherme Ramos fehlten zuletzt krankheitsbedingt im Training und drohen auszufallen. Warmed Omari, Robert Glatzel und Alexander Rössing-Lelesiit fehlen weiter und befinden sich im Aufbautraining.
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