HSV-Schock: Ludovit Reis dick bandagiert auf Fan-Fest

HSV-Mittelfeldantreiber Ludovit Reis verletzte sich an der Schulter und muss ins MRT. Archivfoto: dpa
Die Generalprobe in Glasgow vor dem Zweitliga-Start am Freitag ging verloren - und zu allem Überfluss kämpfen die Hamburger mit immer mehr Verletztensorgen. Das ist der Stand.
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Trotz einer schwierigen Saisonvorbereitung mit zahlreichen Verletzten und wenig erfolgreichen Testspielen ruft Fußball-Zweitligist Hamburger SV wieder den Aufstieg als Ziel aus. In der Bundesliga zu spielen, sei „nach wie vor das ganz große Ziel“, sagte Sportvorstand Jonas Boldt beim „Volksparkfestival“ am Sonntag. „Das ist das, was wir erreichen wollen“, bestätigte Trainer Tim Walter. Mehr als 2000 Fans hatten sich bis zum Mittag trotz Dauerregens am HSV-Stadion eingefunden, um der neuen Spielzeit entgegenzufiebern.
Am Freitag (20.30 Uhr/Sky und Sat.1) eröffnet der HSV die neue Saison gegen Bundesliga-Absteiger Schalke 04. Wie die Hamburger auflaufen werden, ist angesichts der langen Verletztenliste aber noch völlig unklar.
HSV: Sorgen um Ludovit Reis - Ausfall wiegt schwer
Neben den bereits verletzten Defensivkräften Sebastian Schonlau (Wadenprobleme), Miro Muheim (Faszienriss in der Wade), dem zuletzt angeschlagenen Jonas David (Schmerzen am Oberschenkel) und Mittelfeldspieler Anssi Suhonen (linkes Wadenbein angebrochen) fallen neuerdings zwei weitere Spieler aus: Rechtsverteidiger William Mikelbrencis zog sich im Training eine Muskelverletzung an der Hüfte zu. Ludovit Reis musste am Samstag im Testspiel gegen die Glasgow Rangers (1:2) schon nach 57 Minuten mit einer Schulterverletzung vom Platz. Eine genaue Diagnose steht noch aus.
Am Montag soll eine MRT-Untersuchung Klarheit bringen. „Wir müssen jetzt einfach abwarten, was dabei herauskommt“, sagte Walter.
Neuzugang Guilherme Ramos sollte nach seiner Schulterverletzung eigentlich erst langsam an den Spielbetrieb herangeführt werden, kam in Glasgow jedoch bereits über 90 Minuten zum Einsatz. Einen positiven Eindruck konnte der Portugiese jedoch nicht hinterlassen: Der 25-Jährige war an beiden Gegentoren beteiligt. „Man hat bei uns gemerkt, dass insbesondere in der Defensive viele aus Verletzungen kommen, dass noch nicht alles so reibungslos funktioniert“, sagte Boldt.
HSV-Boss Boldt: Aufstieg ist „das ganz große Ziel“
Gegen die Schotten bildete Ramos die Innenverteidigung mit Dennis Hadzikadunic. In der zweiten Halbzeit wurde Stephan Ambrosius für Hadzikadunic eingewechselt. Der vom österreichischen Meister Red Bull Salzburg ausgeliehene Außenverteidiger Ignace van der Brempt spielte erstmals für den HSV.
Die Hanseaten hatten schon vor der Niederlage in Glasgow nur wenig überzeugende Vorbereitungsspiele gegen Verden 04 (3:2), Viktoria Pilsen (3:3) und RB Salzburg (1:4) absolviert. „Testspiele sind zum Testen da“, meinte Walter dazu nur lapidar. „Bei uns ist alles darauf ausgelegt, dass wir am Freitag die drei Punkte bei uns lassen.“
HSV-Trainer Walter: „Bin ein Gerechtigkeitsfanatiker“
HSV-Trainer Tim Walter hat einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit. „Ich will gewinnen - und ich bin ein Gerechtigkeitsfanatiker. Und wenn ich mich in manchen Situationen ungerecht behandelt fühle, kann es sein, dass ich unangenehm werde“, sagte der Coach des Hamburger Fußball-Zweitligisten in einem Interview der „Welt am Sonntag“. Der 47-Jährige ergänzte aber auch: „Allerdings ist das nur auf den Platz beschränkt. Sobald das Spiel vorbei ist, habe ich immer einen normalen Umgang und bin auch offen für die Kritik.“
Bei seinem dritten Versuch, den HSV zurück in die Bundesliga zu führen, sieht Walter nicht nur Auftaktgegner Schalke 04 und den zweiten Absteiger Hertha BSC Berlin als große Konkurrenten. „Ich glaube, es gibt viele Mannschaften, die Ambitionen haben, oben anzugreifen. Mit Sicherheit sind die beiden Absteiger dabei, aber auch andere Mannschaften wie St. Pauli, Düsseldorf, Hannover oder Paderborn. Fakt ist: Die Zweite Liga schaffst du nicht mal so eben im Vorbeigehen“, sagte Walter. Mit Blick auf sein Team fügte der HSV-Coach hinzu: „Wir versuchen, jede Woche an unser Maximum zu kommen. Dann haben wir gute Chancen zu gewinnen - und am Ende auch aufzusteigen.“ (dpa)