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Holsten-Brauerei baut neu

So soll die neue Großbrauerei von Holsten in Hamburg-Hausbruch aussehen. Visualisierung Holsten

So soll die neue Großbrauerei von Holsten in Hamburg-Hausbruch aussehen. Visualisierung Holsten

Die Holsten-Brauerei verlässt nach fast 140 Jahren Altona, bleibt Hamburg aber treu. Mit dem ersten Spatenstich hat gestern der Bau einer neuen Großbrauerei und Abfüllanlage im Stadtteil Hausbruch begonnen.

Freitag, 06.10.2017, 09:30 Uhr

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In dem Gewerbegebiet südlich der Elbe, nahe der Autobahn 7 gelegen, will das zum dänischen Carlsberg-Konzern gehörende Unternehmen ab Frühjahr 2019 jährlich etwa eine Million Hektoliter Bier der Marken Holsten und Astra produzieren, entsprechend 300 Millionen 0,33er-Flaschen. Das ist knapp ein Fünftel weniger als bisher am Standort Altona.

Der rückläufige Bierkonsum in Deutschland sei ein wesentlicher Grund für den Umzug, betonten die Carlsberg-Verantwortlichen. Andere sind die nicht mehr zeitgemäße Anlage in Altona sowie das dortige nächtliche Lkw-Verbot zum Lärmschutz für die nahe Wohnbebauung.

Die Suche nach einem neuen Standort auf Hamburger Gebiet hatte sich schwierig gestaltet und mehrere Jahre hingezogen. Mehr als 20 Flächen hatte die Stadt der Brauerei angeboten, erst in Hausbruch passte alles. Hamburg, einst als „Brauhaus der Hanse“ bekannt geworden, wollte unbedingt verhindern, dass die letzte Großbrauerei der Stadt ins Umland abwandert. Entsprechend zufrieden zeigte sich Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) beim feierlichen Spatenstich im Regen: „Das ist ein Bekenntnis von Carlsberg zum Standort und zu den Marken, die hier gebraut werden. Hamburg wird nicht zuletzt dadurch ein bedeutender Brauereistandort bleiben.“

Laut Carlsberg-Deutschland-Chef Sebastian Holtz entsteht in Hausbruch eine der modernsten Brauereien in Europa. „Im Heykenaukamp haben wir den idealen Standort für uns gefunden.“

Holtz kündigte zugleich an, dass der Betrieb „mit weniger Mitarbeitern am neuen Standort arbeiten“ wird, ohne Zahlen zu nennen. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) befürchtet den Abbau von etwa 70 der aktuell 450 Arbeitsplätze.

Am bisherigen Brauort nahe dem Altonaer Bahnhof entsteht ab 2019 das „Holsten-Quartier“ mit ungefähr 1500 Wohnungen, Büros und Gastronomie.

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