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Horneburger Ehrentaler für Helmut Schering

Der Samtgemeindebürgermeister Matthias Herwede (rechts) überreicht den Horneburger Ehrentaler und die Urkunde an den Heimatkundler Helmut Schering. Blumen bekommt seine Frau Helene-Marie, die bei der Feierstunde im Burgmannshof am Klavier saß. Foto: Beneke

Der Samtgemeindebürgermeister Matthias Herwede (rechts) überreicht den Horneburger Ehrentaler und die Urkunde an den Heimatkundler Helmut Schering. Blumen bekommt seine Frau Helene-Marie, die bei der Feierstunde im Burgmannshof am Klavier saß. Foto: Beneke

Samtgemeindebürgermeister Matthias Herwede hat den Heimatkundler Helmut Schering am Donnerstag mit dem Horneburger Ehrentaler ausgezeichnet.

Freitag, 09.09.2016, 15:33 Uhr

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Zum 14. Mal würdigt die Kommune einen Bürger für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement. Der 85-Jährige aus dem Flecken hat sich durch seinen Einsatz im Heimatverein und bei der Feuerwehr einen Namen gemacht.

„Sein größtes Hobby ist die Geschichte“, sagte Matthias Herwede in der Ansprache. Als Gründungsmitglied im Heimatverein und stellvertretender Leiter des Handwerksmuseums war es ihm ein Anliegen, den Nachwuchs für die Vergangenheit der Region zu begeistern – mit Führungen durch den alten Ortskern und praktischem Anschauungsunterricht in der Werkstatt des Museums. Vor allem das Drechseln mit den Schulkindern hat ihm Freude bereitet.

„Er hat dort jede freie Minute verbracht“, berichtete Matthias Herwede. Helmut Schering hat die Bücher „Krieg und Nachkriegszeit in unserem Heimatort Horneburg“, „Horneburg zur Kaiserzeit“ sowie die Chronik des Bliedersdorfer Ortsteils Postmoor verfasst. Rathausvize Knut Willenbockel las bei der Verleihung einige Passagen vor.

„Sie haben dafür gesorgt, dass diese wertvollen Informationen für die Nachwelt erhalten bleiben und damit einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen geleitet“, lobte Matthias Herwede. Als „unschätzbare Werte, die bleiben“, würdigte Fleckenbürgermeister Hans-Jürgen Detje die Zeugnisse von Helmut Scherings Schaffen. Er sei ein viel gefragter Mann, wenn es um die Geschichte Horneburgs geht. Aktuell arbeitet der Heimatkundler an einem Werk über Mühlen und Sägewerke in der Region.

Seit 1960 gehört Helmut Schering der freiwilligen Feuerwehr an. 20 Jahre war er Schriftführer im Samtgemeindekommando, wirkte 25 Jahre im Ortskommando und war in der Kreisbereitschaft aktiv. Bei zwei Sturmfluten (1962 und 1976) kam der Hauptfeuerwehrmann zum Einsatz. Als Ausbilder kümmerte er sich um die die Schulung der Atemschutzträger. 1980 hatte er die Redaktionsleitung der Chronik zum 100. Geburtstag der Organisation inne. Helmut Schering hielt den Kontakt zu den Kameraden in der Partnergemeinde Neumark.

Bis zum Schluss hatte die Rathausmannschaft geschwiegen. Erst bei der Feierstunde am Donnerstagabend im Burgmannshof verkündete Samtgemeindebürgermeister Matthias Herwede, wer die Goldplakette und die dazugehörige Urkunde erhält. In langen Gesprächen mit Helmut Schering und dessen Frau Helene-Marie hatte er spannende Anekdoten aus dem Leben des Geehrten erfahren, der mit 14 Jahren kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs die Tieffliegerangriffe der Alliierten hautnah miterleben musste. Seit 1826 leben die Familie von Schering im Flecken. Die ersten 30 Jahre seines Lebens verbrachte Helmut Schering im Alten Zollamt am Marschdamm. Von hier aus hatte er die Lange Straße mit Rathaus, Feuerwehrwache und Schule im Blick. 1961 heiratete er. Das Paar bekam zwei Töchter, Aenne und Dörte.

1964 zog die junge Familie in ein Eigenheim in der Kelterbornstraße. Inzwischen haben sie vier Enkel und ein Urenkelkind. Helmut Schering absolvierte eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer in Hamburg, half beim Wiederaufbau der in Trümmern liegenden Metropole. Er unternahm Paddeltouren, mischte als Jugendwart beim Männerturnverein (dem Vorläufer des heutigen VfL Horneburg) mit und sammelte Briefmarken. Später arbeitete der Horneburger beim Baustoffhandel Zuhr & Köllner in Stade.

Sein vielfältiges Engagement hält den 85-Jährigen fit, sagt Helmut Schering. Jeden Morgen von 6.30 Uhr bis 7 Uhr zieht er seine Bahnen im Horneburger Freibad.

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