In Buxtehude geht’s auch ohne Auto

Stolze Stadtradler: Im Buxtehuder Stadthaus sind Teams und Teilnehmer ausgezeichnet worden. Foto Richter
Zum Einkaufen und zur Schule, zur Arbeit und zum Sport haben 441 Buxtehuder beim Stadtradeln drei Wochen lang das Fahrrad benutzt, so oft es geht. Die Teilnehmer der Aktion haben jeden Kilometer dokumentiert: Insgesamt sind es 107 375 Kilometer.
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Hätten sie all diese Strecken mit dem Auto zurückgelegt, hätten sie laut Umweltbundesamt mit jedem Kilometer durchschnittlich 142 Gramm CO2 in die Atmosphäre gepustet – das macht zusammen gut 15 Tonnen. So viele Wege wie möglich mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurückzulegen, ist also gut für das Klima – und genau dafür will die Aktion Stadtradeln werben.
In diesem Jahr beteiligen sich daran 871 Kommunen in Deutschland, darunter auch Buxtehude. Die Hansestadt hat die drei Aktionswochen in diesem Jahr bereits hinter sich, und zwar unter nahezu optimalen Wetterbedingungen im Juni. Vielleicht auch deshalb konnte die Menge der geradelten Kilometer beim Stadtradeln im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 000 Kilometer gesteigert werden. Jetzt wurden die besten der 35 Teilnehmerteams und die besten Einzelteilnehmer darunter im Stadthaus ausgezeichnet.
Jeden Tag von Buxtehude-Ottensen nach Hamburg-Lokstedt zur Arbeit zu radeln – das bringt natürlich Kilometer. Günter Hildebrandt ist aber noch dazu aktiv in der BSV-Radsportabteilung. Kein Wunder also, dass er bei der Siegerehrung zum Abschluss der Buxtehuder Stadtradeln-Aktion auf dem Treppchen stand: In drei Wochen ist er stolze 1419 Kilometer mit dem Fahrrad gefahren und hat damit den zweiten Platz in der Einzelwertung geschafft. Getoppt wurde das nur noch von seinem BSV-Radsportkollegen Andreas Fischer, der in drei Wochen 1553 Kilometer geschafft hat.
Auch er ist übrigens täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit nach Neu Wulmstorf gefahren – und das als Leiter eines Autohauses. Als Team hat der BSV übrigens mit 14 620 Kilometern ebenfalls den ersten Platz geschafft – wie schon im Vorjahr. Teamkapitän Burkhard Kalwar hat dabei mehr als nur sportlichen Erfolg im Sinn. Er hofft, dass klar wird: „In Buxtehude braucht man nicht mit dem Auto zu fahren.“ Außerdem hofft er, dass nachhaltig in eine entsprechende Infrastruktur investiert wird: „Wir leben hier zwar in einem Land der Autolobby, aber meine Vorbilder sind Holland oder auch Frankreich.“
Für die Gruppe „Airbus Cycle to Work“ nahm Dr. Matthias Schneider eine Ehrung für den zweiten Platz (14 070 Kilometer) entgegen. Diesmal haben die Airbus-Mitarbeiter übrigens auch beim Stadtradeln Hamburg mitgemacht. Die Kilometer mussten aufgeteilt werden – für Platz drei hat es immerhin auch in Hamburg gereicht. Den dritten Platz unter den Teams belegten die „Mittwochsradler“ mit 13 136 Kilometern.
Für sie ist es nicht nur wichtig, für bessere Luft in Buxtehude zu sorgen, sondern auch, zu zeigen, dass Radfahren Spaß macht und ein Miteinander aller Verkehrsteilnehmer auch durch gegenseitige Rücksichtnahme möglich ist, sagt Teamkapitänin Heidi Krogoll. Um dafür zu werben, bitten die Mittwochsradler übrigens nicht nur während des Stadtradelns, sondern jeden Mittwoch zu einer für alle offenen Fahrradtour von etwa 25 bis 30 Kilometern. Ab 22. August bis zum 26. September geht es immer um 18 Uhr am Hafen in Buxtehude los. Rückkehr ist dann gegen 20 Uhr.
Eine Auszeichnung ging auch an die Buxtehuder Schule mit den meisten Fahrradkilometern: Der Zehntklässler Julian Straub nahm die Auszeichnung im Namen der 42 teilnehmenden Schüler und Lehrer vom Gymnasium Süd entgegen. Sie sind in den drei Wochen 8789 Kilometer geradelt.
Bauamtsleiter Michael Nyveld hat bereits angekündigt, dass Buxtehude auch im kommenden Jahr beim Stadtradeln mitmacht. Er wünscht sich für die Aktion wieder viele Teilnehmer und gerne auch neue Impulse. Kontakt: www.stadtradeln.de/buxtehude/