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Kita-Anmeldung in Buxtehude jetzt zentral und online

Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt (rechts) hat am Montagmorgen mit ihren Kollegen Lüder Haack von der städtischen EDV und Karin Volmari von der Fachgruppe Jugend und Familie das neue zentrale Online-Anmeldeverfahren für die Vergabe

Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt (rechts) hat am Montagmorgen mit ihren Kollegen Lüder Haack von der städtischen EDV und Karin Volmari von der Fachgruppe Jugend und Familie das neue zentrale Online-Anmeldeverfahren für die Vergabe

Bislang haben die Eltern ihre Kinder in der Stadt Buxtehude in ihren Wunsch-Kindergärten auf die Warteliste gesetzt. Einige meldeten ihre Kleinen in mehreren Kitas an, ohne nach der Zusage für einen Platz sofort abzusagen. Das wird sich ändern.

Von Björn Vasel Montag, 14.11.2016, 18:32 Uhr

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Um mehr Planungssicherheit für alle Beteiligten zu erreichen, führt die Hansestadt Buxtehude jetzt ein zentrales Online-Anmeldeverfahren für alle Buxtehuder Kindertagesstätten ein.

Ab Mittwoch, 16. November, können die Eltern ihre Kinder online mit einem Click auf der Startseite von www.buxtehude.de anmelden. Der Formularserver steht in Karlsruhe. Alle Daten werden verschlüsselt, verspricht die Stadtverwaltung. Das Online-Formular wird auf dem Bildschirm ausgefüllt und auf allen Endgeräten, vom PC über das Tablet bis zum Smartphone, gleich dargestellt. Das Programm hat der städtische EDV-Experte Lüder Haack mit den Kollegen aus der Fachgruppe „Technikunterstützte Informationsverarbeitung“ selbst entwickelt.

Wie läuft die Anmeldung? Die Eingabe der Daten ist kinderleicht. Um ihr Kind für einen Platz in einer Krippen- oder Elementargruppe anzumelden, müssen die Eltern erst die Personalien eingeben und – in einer Tabelle – die gewünschten Betreuungszeiten anklicken. Eine Liste der passenden Kindertagesstätten erscheint. Dann müssen die Eltern ihre Wunsch-Kitas angeben. Drei Wünsche haben die Väter und Mütter frei. In einem Extra-Feld können die Eltern bei der Voranmeldung unter anderem angeben, welchen Kindergarten der Bruder oder die Schwester besucht und ob das Kind beispielsweise in die „Bärengruppe“ möchte. Zum Schluss gibt es eine Bestätigung als PDF. Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt rät Eltern, die Wunsch-Kitas vor der Online- Anmeldung persönlich zu besuchen – und sich über das Angebot zu informieren. Wer nicht im Internet unterwegs ist, kann sich das Formular als Vordruck in der Kita oder bei der Stadt abholen; es wird nach Abgabe von städtischen Mitarbeitern eingepflegt.

Welche Betreuungsmodelle werden angeboten? Es gibt unter anderem Halbtags-, Zweidrittel- und auch Ganztagsplätze. Wer eine Betreuung von mehr als vier Stunden wünscht, muss seine Arbeitszeiten oder Schichtdienst angeben. Wo ihr Kind letztlich betreut wird, erfahren die Eltern per Post von der städtischen Kita oder einem der freien Träger.

Ab wann werden die Plätze vergeben? Die Plätze für das neue Kindergarten-Jahr ab August (2017/2018) werden im Januar vergeben, rund ein Drittel der mehr als 1000 Plätze. Auch wer neu zuzieht, muss sich zwischendurch unter Angabe des Zuzugstermins online anmelden. Die rund 500 Antragsteller, deren Antrag noch läuft, bekommen jetzt einen Brief – und müssen sich bis zum 18. Dezember noch einmal online anmelden.

Was ist mit Sonderöffnungszeiten? Die Sonderöffnungszeiten, etwa frühmorgens vor 8 Uhr, müssen nach der Vergabe direkt im Kindergarten gebucht werden, so Volmari abschließend. Mit den Daten können Stadt und Kita-Träger jetzt – etwa bei Einrichtung neuer Gruppen – früher und flexibler reagieren, wenn Plätze fehlen oder frei bleiben.

Was sind die Vorteile? Mit dem neuen Verfahren will die Stadt für mehr Planungssicherheit sorgen – bei der Stadt und den freien Träger, aber auch bei den Eltern. Einige Väter und Mütter hätten ihren Nachwuchs bislang gleichzeitig in mehreren Kitas angemeldet und nicht oder sehr spät abgesagt. Das wird in Zukunft nicht mehr möglich sein. Aber auch berufstätige Eltern wissen jetzt früher, wie lange oder wann sie (nach der Elternzeit) wieder oder weiter arbeiten können.

In Stade ist die Online-Kita-Anmeldung zurzeit kein Thema. Gleichwohl sei diese „ein durchaus interessantes Modell“ für die Hansestadt Stade, sagte der Erste Stadtrat Dirk Kraska. Derzeit schließe Stade mit allen Trägern neue Verträge. Diese sehen auch die Einführung einer neuen, gemeinsamen Software vor. Der Wunsch sei seitens der Politik bereits geäußert worden. Eine Online-Anmeldung müsste anschließend mit den freien Trägern und Eltern diskutiert werden. Gleichwohl setze Stade weiter auf eine „individuelle Anmeldung in der Kita“, um im Vorfeld wichtige Sachverhalte wie Unverträglichkeiten in einem persönlichen Gespräch mit den Eltern zu klären.

www.buxtehude.de

BUXTEHUDE. Die städtische Kita an der Hansestraße ist zu klein, unter anderem gibt es keine ausreichenden Schlafmöglichkeiten für die Krippen-Kinder in den altersgemischten Gruppen. Deshalb gibt es Überlegungen, den Standort am Schulzentrum Nord aufzugeben und die Kindertagesstätte 2018 in einen neuen, großen Kindergarten im neuen Baugebiet „Giselbertstraße“ zu integrieren. Jugendamtsleiterin Andrea Lange-Reichardt freut sich, dass es der Stadt bislang gelungen sei, ausreichend Personal, etwa für die Ausweitung der Betreuungszeiten in Hedendorf, zu finden. Gegenwärtig sei Buxtehude gut aufgestellt, der Großteil der Buxtehuder Eltern würde mit den Betreuungszeiten zwischen 6 und 18 Uhr. „Einen weitergehenden Bedarf an einer Ausweitung der Betreuungszeiten im Stadtgebiet sehen wir derzeit nicht“, sagt die Jugendamtsleiterin mit Verweis auf die im Wahlkampf geäußerten Wünsche nach einer 24-Stunden-Kita und mehr Arbeitsweltorientierung. Eine Betreuung am Abend oder über Nacht sei ohnehin über die Tagespflege – insbesondere mit Blick auf das Wohl des Kindes – besser zu regeln. Die Nachfrage wäre zu klein, mindestens zwei Kräfte müssten in der Kita pro Gruppe vorgehalten werden.

21 Kitas sichern die Betreuung der Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren in Buxtehude. Rein rechnerisch gibt es 234 Krippe- und 995 Elementarplätze (3 bis 6) und rund 210 Tagespflege- sowie 16 Integrationsplätze; knapp zwei Millionen Euro schießt die Stadt im Jahr zu.

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