Lühe-Aue-Verein: Zuschuss für „Nixe“-Anbau
Die Vorsitzenden Theis Sumfleth (links) und Fritz Schleif vom Förderverein Lühe-Aue werben für die Lühejolle. Foto Lankuttis
Die Lühejolle „Nixe“ soll einen Unterstand beim Horneburger Handwerksmuseum bekommen. Das plant der Förderverein Lühe-Aue und hat dafür einen Zuschuss beim Flecken beantragt.
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Der Bauausschuss stimmte nach kontroverser Diskussion einstimmig dafür. Der Großteil der Kosten von 40 000 Euro soll über Fördermittel finanziert werden.
Und die fallen höher aus, als noch in der Vorlage berechnet. Diese gute Nachricht präsentierte Bauamtsleiter Roger Courtault: Die Förderung nach den ZILE-Richtlinien würde 63 Prozent betragen. Der vom Verein beantragte Zuschuss reduziert sich von 10 000 Euro auf 7000 Euro. Den gleichen Anteil soll die Samtgemeinde zuschießen, der das Handwerksmuseum gehört. 3000 Euro trägt der Verein selbst.
Der reduzierten Summe konnte auch die CDU-Fraktion zustimmen, nachdem Bürgermeister Hans-Jürgen Detje (CDU) als Zuhörer eingegriffen hatte. „Da brauchen wir anderen Vereinen gegenüber kein schlechtes Gewissen zu haben“, sagte er.
Schließlich ist die Lühejolle „Nixe“, 1884 von der Sietas-Werft in Grünendeich gebaut, ein wertvolles Wrack. Das machten die Vorsitzenden des Lühe-Aue-Vereins, Theis Sumfleth und Fritz Schleif, deutlich. „Die Nixe ist das einzige Exemplar einer Lühejolle überhaupt“, schwärmte Schleif. Der nur an der Lühe gebaute, hochseetüchtige Bootstyp diente dem Obsthandel. Bis nach Sankt Petersburg seien die Altländer Obstbauern damit gesegelt und hätten Äpfel und meist auch das Schiff selbst mit hohem Gewinn verkauft, erzählte der zweite Vorsitzende. Der Förderverein habe das marode Schiff 2008 von Büsum zurück an die Lühe geholt. Das Wrack soll der Nachwelt erhalten bleiben, um als Vorlage für Nachbauten zu dienen. „Es ist ein hochkarätiges Kulturgut, das auch das Deutsche Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven gerne haben wollte.“
Fritz Schleif, der Architekt ist, hat den Anbau entworfen und stellte die Pläne vor. An die Werkstatt des Museums im Osten schließt sich der acht Meter lange Bau für die Jolle an. Über dem Sockelmauerwerk ist Lärchenholzverschalung vorgesehen. Eine Seite erhält große Stahlfenster. Die Fundamentplatte haben die Ehrenamtlichen bereits voriges Jahr aus Eigenmitteln hergestellt. Theis Sumfleth bedankte sich, dass die Horneburger – anders als die Altländer – Interesse an dem maritimen Erbe hätten.
Vorausgesetzt, die Räte des Fleckens und der Samtgemeinde stimmen zu, sollen die Fördermittel beim Amt für regionale Landesentwicklung im Februar beantragt werden.
Ohne Diskussion passierte der Zuschuss-Antrag des Fördervereins Lühe-Aue den Bauausschuss der Samtgemeinde Horneburg. Einstimmig wurde empfohlen, den Anbau am Handwerksmuseum für die Ausstellung der historischen Lühejolle „Nixe“ mit 7000 Euro zu unterstützen.
Zuvor hatten die Vorsitzenden des Flussvereins, Theis Sumfleth und Fritz Schleif, ihre Pläne vorgestellt. In dem Anbau am Handwerksmuseum sollen neben dem Rumpf als Kulturdenkmal auch Informationen zum Schiffshandwerk, zu den Fahrgebieten der Lühejollen sowie Schiffswerkzeug der Firma Sietas, der letzten von sieben Lühe-Werften, präsentiert werden. Der noch nicht restaurierte Torso liegt zurzeit unter einer Plane im Gewerbegebiet in Grünendeich. Im Gespräch sei auch, so Sumfleth, die Lühejolle nachzubauen.
Parallel zum Flecken-Bauausschuss stimmte der Samtgemeinde-Bauausschuss dafür, den Anbau, der als Förderprojekt ins Regionale Entwicklungskonzept passt, finanziell zu unterstützen. Das Projekt sei mit dem Amt für regionale Landentwicklung abgestimmt, sagte Verwaltungschef Matthias Herwede.