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MGK Hamburg: Einzigartige Foto-Sammlung

Heinrich Riebesehl , aus der Serie: „5 Stunden und 35 Minuten mit der Kamera im Fahrstuhl eines Verlagshauses, 20. November 1969, 10.35 bis 12.30, 13.30 bis 17.10 Uhr“, Silbergelatineabzug, 25,8 x 38,3 cm. Foto VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Heinrich Riebesehl , aus der Serie: „5 Stunden und 35 Minuten mit der Kamera im Fahrstuhl eines Verlagshauses, 20. November 1969, 10.35 bis 12.30, 13.30 bis 17.10 Uhr“, Silbergelatineabzug, 25,8 x 38,3 cm. Foto VG Bild-Kunst, Bonn 2016

Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) war ein Vorreiter, als es sich Ende des 19. Jahrhunderts dem Medium Fotografie öffnete. Daraus ist eine einzigartige Sammlung entstanden. Diese wird erstmals groß präsentiert.

Freitag, 23.12.2016, 14:00 Uhr

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Als erstes Museum in Deutschland machte das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG) Ende des 19. Jahrhunderts die Fotografie zu einem Sammlungsschwerpunkt. Fotografien wurden als eigenständiges Medium angekauft und ab 1911 in Ausstellungen präsentiert.

„Re/Vision. Fotografie im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg“ gibt erstmals in einer Übersichtsausstellung einen breiten Einblick in den einzigartigen Bestand der Sammlung Fotografie und Neue Medien, der von der Frühzeit der Fotografie bis zur Gegenwart reicht und heute rund 75 000 Exponate umfasst.

Porträts – Individuum und Gesellschaft: Das Porträt trägt zur Identitätsfindung von einzelnen Personen und auch der Gesellschaft bei. Während die Atelierfotografie immer mit ähnlichen Parametern ans Werk geht, nehmen die Kunstfotografen um die Jahrhundertwende den Menschen in seiner häuslichen Umgebung auf und experimentieren in den 1920ern mit engen Bildausschnitten und der Schnappschuss-Ästhetik. Der Aufgabe, die Person in repräsentativen Bildern als Individuum zu zeigen, steht das Gesellschaftsporträt gegenüber, das den Menschen als Mitglied einer Nationalität, einer sozialen Schicht, einer Familie oder außerhalb der Gesellschaft als Outsider zeigt.

Die Welt erobern: Die gleichzeitig zum Tourismus einsetzende, rein visuelle Eroberung von fernen Ländern führt von Italien über den Nahen Osten nach Japan und Burma. Anhand exemplarischer Bestände wird die Reisefotografie meist professioneller Fotoateliers vorgestellt, die ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einen europäischen Blick auf die ferne Welt in das heimische Wohnzimmer bringt.

Vom Denkmalarchiv zur urbanen Topografie: Die Bilder dieses Kapitels reichen von den im 19. Jahrhundert systematisch angelegten Archiven der Baudenkmäler über die radikalen Sichtweisen auf modernistische Architektur bis zu Aufnahmen der Industrielandschaften und urbanen Topografie der 1970er Jahre.

Fotografie als Reproduktionsmedium: Abbildungen von Gemälden, Skulpturen und Kunsthandwerk werden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von Unternehmern wie Adolphe Braun oder Franz Hanfstaengl produziert und vermarktet.

Die Rahmung der Fotografien: In dem Kapitel geht es um Fotografien als Objekte sowie Präsentationsformen, beispielsweise in Etuis, Broschen, Einsteckalben, Schmuckrahmen, als Tafelbilder, auf Passepartout-Karton oder Gemäldegitter. (chw)

Re/Vision. Fotografie im MKG

seit 1892

21. Dezember bis 17. April

Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Steintorplatz

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 21 Uhr

Eintritt: 12 Euro, ermäßigt 8 Euro

www.mkg-hamburg.de

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