Nikolauswecken auf dem Weihnachtsmarkt in Jork
Der Nikolaus verteilt mit seinem Helfer, dem schwarzen Piet, Süßigkeiten an die Kinder. Fotos: Felsch
Eins ist klar: Der Nikolaus ist wasserscheu. Erst als Michel Rausch, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Jork, den Regen abstellt und die Kinder den Nikolaus lauthals rufen, lässt sich der Mann mit dem roten Mantel blicken.
Huldvoll grüßt er aus dem Fenster die wartende Menge und gähnt noch mal ganz kräftig, bevor er Süßigkeiten an die Kinder verteilt. „Wart ihr denn auch alle artig?“ fragt er. „Ja“, rufen die Jungen und Mädchen und stellen sich schön brav in einer Reihe an. „Passt auf, dass der schwarze Piet euch nicht alles aufisst“, sagt Rausch lachend und begleitet anschließend den noch leicht müden Nikolaus durch die kleine, festlich geschmückte Budenstadt im Herzen von Jork.
Julia Schuster und Katharina Röhrs verkaufen an einem Stand warme Stricksocken, selbst gebackene Plätzchen und gebastelte Schutzengel. Der Erlös kommt dem Kindergarten „Am Fleet“ zugute. Nebenan stehen die Mütter Birgit Kleppien und Cathleen Höbler von der Kita „Hand in Hand“. „Unserer Elternvertreterin Annika Heinsohn hat das heute organisiert“, sagen die Beiden, die Selbstgebasteltes für die Weihnachtszeit anbieten und sich freuen, dass trotz des nasskalten Schmuddelwetters doch einige Besucher den Weg hierher finden.
Auch Sinterklaas ist entzückt von dem kleinen Weihnachtsmarkt, den er gemeinsam mit der Altländer Blütenkönigin Marina Tajger abschreitet. Unterm Zeltdach wird gebastelt, es gibt Kunsthandwerkliches, ein Kettenkarussell, heiße Waffeln und Punsch mit oder ohne Schuss. Und ab und an hellt auch der Himmel für ein paar kurze Momente auf.
{picture1}
„Oma“ ist wieder mit dabei, das historische Fahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr Jork. Das kann nicht nur besichtigt werden, sondern steht auch für Rundfahrten zur Verfügung, was gerade die kleinen Besucher freut.
„Es war eine lange Reise hierher, aber es hat sich gelohnt“, meint der Heilige Mann, der in dieser Jahreszeit natürlich enorm viel zu tun hat. In Jork werden er und sein Helfer, der nur Schabernack im Kopf zu haben scheint, freundlich empfangen. In den Niederlanden kann es schon mal vorkommen, dass 90 Demon- stranten festgenommen werden, die sich an der Figur des schwarzen Piets stören.
Die holländische Version von Knecht Ruprecht stößt immer wieder auf Kritik, deshalb werden im niederländischen Fernsehen dieses Jahr nur noch „Rußflecken-Pieten“ auftreten, weiße Pieten mit schwarzen Flecken im Gesicht – vom Schornsteinruß. In Jork hat niemand was gegen den Helfer im lila Kostüm, im Gegenteil, Piet bringt mit seiner vorwitzigen Art alle immer wieder zum Lachen.