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Hammah tanzt aus der Reihe

Oldendorf-Himmelpforten: Bauentwicklung auf die Zukunft ausgerichtet

Für das Gebiet der zehn Mitgliedskommunen der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten wird es einen neuen Flächennutzungsplan mit neuem Landschaftsplan geben. Alles ist aktualisiert, alles schon auf die Zukunft ausgerichtet. Nur Hammah bereitet Sorgen.

Von Jutta Eidtmann Donnerstag, 14.03.2019, 07:00 Uhr

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Ein langer Prozess liegt hinter den Gemeinden, die aufgefordert waren, Potenzialflächen für Wohnen und Gewerbe anzumelden. Begleitet wurde er von Landschaftsarchitekt Klaus Ebler aus Estorf, der den Entwurf zum Landschaftsplan entwickelte, und von Architekt und Stadtplaner Uwe Cappel aus Himmelpforten, dessen Büro cappel + kranzhoff den F-Plan erarbeitete.

„Beide haben Großartiges geleistet“, würdigten Vorsitzende Heide von Limburg (CDU) und Thorsten Liebeck (Samtgemeindeverwaltung) jetzt die Ergebnisse, die in dieser Woche im Planungs- und Infrastrukturausschuss vorgelegt wurden.

Längst nicht alle „Wunschgebiete“ der Kommunen für neue Siedlungen und Gewerbeflächen hielten einer Überprüfung im Scopingverfahren stand (das TAGEBLATT berichtete mehrfach). Die insgesamt 150 Hektar, die zunächst im F-Plan erwünscht waren, hätte der Landkreis Stade niemals genehmigt. Zudem kollidierten hier und da die Interessen an einer Siedlungspolitik mit Vorgaben durch Raumordnung und Naturschutz. Also mussten alle Kommunen noch einmal ran, abspecken und überprüfen.

Jetzt liege man bei 72 Hektar und das sei ein realistisches Maß, so Uwe Cappel. Bis auf Hammah seien alle dicht an den Werten, die der Landkreis Stade akzeptieren werde. Hammah bestand auch in der letzten Runde auf 22 Hektar (statt errechneter 12). „Die Gemeinde schießt weit über das Ziel hinaus“, erklärte Cappel, sie müsse sich fragen, ob das Maß angemessen sei.

Sehr zufrieden mit den Ergebnissen der Überprüfungen zeigte sich Klaus Ebler, der ausführlich erläuterte, auf welchen Grundlagen der Landschaftsplan fußt und welche Intentionen mit ihm verfolgt werden. Er sieht 90 Prozent der zunächst ermittelten Konflikte gelöst oder verkleinert. Nur zwei Gebiete blieben schwierig.

Ebler erklärte das vom Landkreis verfolgte Konzept, Biotopverbünde zu schaffen und erläuterte, wo schützenswerte Gürtel verlaufen an Mooren, Wäldern, Auen, Wallhecken und Wiesenlandschaften. Selbst die Autobahnbauer müssten das beachten, so der Fachmann.

Die Autobahntrasse der geplanten A 20 ist in den Plänen berücksichtigt, die Südlink-Vorzugstrasse nicht. Mit dem vorerst 1000 Meter breit geschlagenen Korridor für eine unterirdische Stromleitung sei sie einfach noch zu vage, erklärte der Landschaftsarchitekt. Man müsse warten, bis die Linienführung konkreter sei.

Der Planungs- und Infrastrukturausschuss votierte einstimmig für die Entwürfe und empfahl die öffentliche Auslegung und Beteiligung. Es gab für alle Kommunen und ihre angemeldeten Flächen eine Einzelabstimmung. Diskussionsbedarf bestand nicht.

„Das Frühjahr brauchen wir noch“, so Uwe Cappel. Immer noch sei viel Arbeit zu tun. Wenn alle Planzeichnungen und Begründungen fertig sind, soll einweiteres Abstimmungsgespräch mit dem Planungsamt des Landkreises geführt werden. Erst dann geht der neue F-Plan ins öffentliche Auslegungsverfahren.

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