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Freilichtmuseum am Kiekeberg

Sammler Oliver Schaffer zeigt seine Playmobil-Welten

Eine ganze Welt aus Playmobil : Sammler und Kurator Oliver Schaffer am Kiekeberg in dem größten Diorama, das er je gebaut hat. Foto FLMK

Eine ganze Welt aus Playmobil : Sammler und Kurator Oliver Schaffer am Kiekeberg in dem größten Diorama, das er je gebaut hat. Foto FLMK

Die Playmobil-Figuren sind auch ein Stück bundesdeutsche Spielgeschichte. Jetzt widmet das Freilichtmuseum am Kiekeberg den bunten Kunststoff-Welten eine eigene Ausstellung.

Von Claudia Michaelis Samstag, 04.11.2017, 13:00 Uhr

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Generationen von Kindern sind mit ihnen groß geworden, seit 1974 bevölkern sie deutsche Kinderzimmer – und das bis heute: Die Playmobil-Figuren sind auch ein Stück bundesdeutsche Spielgeschichte. Jetzt widmet das Freilichtmuseum am Kiekeberg den bunten Kunststoff-Welten eine eigene Ausstellung. Das alte Ägypten, gründerzeitliche Städte, bäuerliche Lebenswelten: All das ist in der neuen Sonderausstellung „Playmobil – Spielgeschichte(n). Sammlung Oliver Schaffer“ zu sehen, die bis zum 25. Februar im Ehestorfer Museum gezeigt wird.

Mehr als 5000 Playmobil-Figuren erzählen auf 220 Quadratmetern in 16 verschiedenen Themenwelten von 6000 Jahren Geschichte. Erschaffen hat die Kunststoffwelten der Sammler und Kurator Oliver Schaffer. Schaffer ist seit seiner Kindheit begeisterter Playmobil-Sammler und hat bereits in vielen Museen, wie dem Pariser Musée des Arts décoratifs im Westflügel des Louvre ausgestellt.

Im Freilichtmuseum präsentiert er nun seine mittlerweile 28. Ausstellung, die größte in seiner bisherigen Kurator-Laufbahn. „Playmobil ist ein Paradebeispiel für die Spielkultur nach 1950. Damit fügen sich die 7,5 cm hohen Figuren gut in unsere Sonderausstellung ‚Spielwelten‘ ein“, sagt der neue Museumsdirektor Stefan Zimmermann. Seit Mai 2016 laden die „Spielwelten“ mit mehr als 2000 Exponaten und Mitmachangeboten auf 650 Quadratmetern zu einem Besuch ein. Dem System-Spielzeug Playmobil widmet das Museum mit der neuen Sonderausstellung nun noch einmal besondere Aufmerksamkeit. „Diese Ausstellung ist auch eine Hommage an unseren gerade scheidenden Museumsdirektor Rolf Wiese, der sich als begeisterter Volkskundler zeit seines Lebens mit der Spielkultur nach 1950 auseinandergesetzt hat“, erläutert der Leiter der Volkskunde am Museum, Alexander Eggert.

In seinen Plastikwelten wirft Oliver Schaffer Blitzlichter auf die großen Ereignisse der Menschheitsgeschichte. „Es ist der Dreiklang von Playmobil zu sehen und das sind historische Welten, Alltags- und Fantasiewelten“, erklärt Schaffer seine Auswahl der Themen. Egal ob Dinosaurier, Indianer oder ein zwei Meter hoher Rapunzelturm – die Ausstellung lässt in jedem Erwachsenen viele Kindheitserinnerungen aufsteigen. In jeder Szene hat der Kurator und Sammler ein sogenanntes „Easter Egg“ eingebaut, etwas das nicht in die Themenwelt hineingehört und zum Suchspiel einlädt. Auf Spieltischen haben die Besucher neben den Themenwelten hinter Glas nun auch in der Sonderausstellung die Möglichkeit, ihre eigenen Spielgeschichten zu erzählen.

Der Eintritt ins Museum kostet für Erwachsene 9 Euro, für Museumsbesucher unter 18 Jahren ist er frei. (cm)

Am Sonntag, 12. November, ab 11 Uhr führt Oliver Schaffer selbst die Besucher durch die Ausstellung „Playmobil – Spielgeschichte(n). Sammlung Oliver Schaffer“ und gibt einen persönlichen Einblick in die Faszination von Playmobil. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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