Sandbostel: Ausstellung über den Partisanenkrieg

Über die italienischen Partisanen informiert eine Ausstellung in der Gedenkstätte Lager Sandbostel.
Eine Ausstellung über den Partisanenkrieg in Italien ist demnächst in der Gedenkstätte Lager Sandbostel zu sehen. Am Dienstag, 14. August, wird sie um 19 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei.
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Die Wanderausstellung erzählt die Entwicklung des Partisanenkrieges in Italien zwischen 1943 und 1945. Nach 20 Jahren faschistischer Diktatur in Italien finden ab Ende 1943 viele Frauen und Männer den Mut und die Kraft zum Widerstand. Von den Faschisten als banditi und ribelli verunglimpft, kämpfen Zehntausende bewaffnet für das Ende des Zweiten Weltkrieges, gegen die deutsche Besatzung und gegen den italienischen Faschismus.
Kurze chronologisch aufgebaute Texte des Historikers Santo Peli und mehr als 120 Fotografien dokumentieren das Leben und die Anstrengungen der jungen Frauen und Männer, die meist gerade erst um die 20 Jahre alt waren. Die Wanderausstellung wurde vom Geschichtsinstitut Istoreco aus Reggio Emilia und CultureLabs aus Berlin mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung erarbeitet.
Auf 29 Ausstellungstafeln wird die Entscheidung der italienischen Partisanen für Frieden und für eine freie, gerechte Gesellschaft dargestellt: Kampf, Illusionen, Lachen, Singen und übertriebene Posen. Das Ausstellungskollektiv schreibt zu der Wanderausstellung: „Wir wissen heute, welche Verbrechen von Nazis und Faschisten begangen wurden. Die banditi und ribelli haben auf der richtigen Seite gekämpft. Das heißt aber nicht, unkritisch den Mythen zu folgen, die sich um die Resistenza ranken. Um von ihr zu lernen, müssen wir auch die Schwächen und Fehleinschätzungen der Partisanenbewegung beleuchten.
Mit unserer Ausstellung möchten wir zu einem besseren Verständnis der Resistenza beitragen.“ Die Ausstellung ist von Mittwoch, 15. August, bis zum Donnerstag, 27. September, während der Öffnungszeiten der Gedenkstätte im Bernard Le Godais-Saal zu sehen. Im Rahmen der Wanderausstellung wird Referent Dr. Jens Binner von der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten am Dienstag, 21. August, um 19 Uhr einen Überblick über das Schicksal der italienischen Militärinternierten im Stalag X B Sandbostel geben.
Zudem konnte Professor Christoph Schminck-Gustavus dafür gewonnen werden, am Dienstag, 11. September, um 19 Uhr aus seinem Buch „Die schönsten Jahre. Chronik einer Liebe 1943 – 1945“, über das Schicksal des italienischen Militärinternierten Attilio Buldini zu lesen, der unter anderem im Stalag X B Sandbostel interniert war. (zz)