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Sie entwickeln knusprige Superfood-Cookies

Für ihr zweites Backbuch „Superfood Cookies“ haben Lucia und Theresa Baumgärtner Plätzchenrezepte entwickelt.

Für ihr zweites Backbuch „Superfood Cookies“ haben Lucia und Theresa Baumgärtner Plätzchenrezepte entwickelt.

Bekannt ist Theresa Baumgärtner aus Nottensdorf durch ihren Foodblog im Internet und die NDR-Serie „Theresas Küche“. Mit „Superfood Cookies – Aus Liebe zum gesunden Naschen“ veröffentlicht sie jetzt zusammen mit ihrer Mutter und Co-Autorin Lucia Baumgärtner ihr zweites Backbuch.

Von Sabine Lohmann Montag, 10.10.2016, 16:47 Uhr

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Wie ist das neue Backbuch „Superfood Cookies“ entstanden?

Theresa: Wir arbeiten als freie Autoren oft zusammen, haben ständig neue Ideen im Kopf und werfen uns sehr gern die kreativen Bälle zu. Das Buch „Superfood Cookies“ ist aus dem Wunsch heraus entstanden, Kekse zu haben, die köstlich schmecken und gleichzeitig noch zu einer gesunden Ernährung passen. Für unsere Reportagen reisen wir viel und haben festgestellt, dass es unterwegs oft nur ungesunde Snacks gibt. Und wenn man nachmittags etwas zum Tee haben will, gibt es meist viel zu süße Kekse mit leeren Kalorien. Wir haben uns deshalb überlegt, ob es nicht auch gesündere Alternativen mit mehr wertvollen Nährstoffen und Vitaminen geben könnte. Es sollten feine Kekse für unterwegs sein, Cookies für zwischendurch und zum morgendlichen Kaffee, köstliche Energieriegel im Wanderrucksack, gesunde Leckereien, um unseren Körpern etwas Gutes zu tun und gleichzeitig mit gutem Gewissen naschen zu können.

Was verstehen Sie unter Superfood?

Lucia: Superfood sind pflanzliche Lebensmittel wie Chiasamen, Acai-Beeren und Rohkakao. Sie haben eine hohe Nährstoffdichte, das heißt, sie enthalten besonders viele Vitamine, Mineralstoffe, leicht verdauliche Proteine, ungesättigte Fettsäuren und sekundäre Pflanzenstoffe, die sehr gesund für den Körper sind. Bei unserer Recherche merkten wir schnell, dass das Trendwort „Superfood“ zwar neu und modern klingt, dass es diese gesunden Lebensmittel aber schon sehr lange gibt. Die Heilkräfte der Chiasamen zum Beispiel waren schon in der Hochkultur der Mayas bekannt. Und schon in den Backstuben unserer Großmütter wurde mit Buchweizen, Walnüssen, Kürbiskernen und Trockenfrüchten gebacken.

„Do small things with great love“ (Deutsch: „Tue kleine Dinge mit großer Liebe“) – was bedeutet der Spruch, den Sie dem Buch als Motto mitgeben?

Theresa: Alles, was wir tun, machen wir mit großem Enthusiasmus und mit viel Liebe zum Detail. Das ist auch die Basis unserer Backphilosophie. Selbst der kleinste Keks wird mit besten Zutaten zubereitet und liebevoll dekoriert. Eines unserer Lieblingsworte ist: „mindful“, das heißt: Wenn wir kochen und backen, dann tun wir das ganz bewusst – mit Achtsamkeit. Das macht den Erfolg aus: Was man mit Liebe tut, kann nur gut werden.

Worauf sollten Superfood-Keks-Bäcker achten?

Lucia: Auf die Frische der Zutaten. Nüsse zum Beispiel, die lange im Vorratsschrank liegen, können leicht ranzig werden. In unseren Rezepten verwenden wir kein weißes, hochausgemahlenes Mehl, sondern vorwiegend Type 630 und Vollkornmehle. Anstatt Weizenmehl verwenden wir sehr gern Dinkelmehl. Dinkel besitzt hervorragende Backeigenschaften.

Theresa: Wir verzichten bei unseren Cookies auf weißen Zucker, nutzen stattdessen zum Süßen getrocknete Früchte, Ahornsirup und Kokosblütenzucker. Bei knusprigen Mürbeteigen, wie zum Beispiel bei den Hafergänsen, verwenden wir Roh-Rohrzucker. Unsere Kurkuma-Feigen-Schnitten sind gefüllt mit Datteln, Softfeigen, Cranberrys, geriebenem Apfel, gerösteten Walnüssen und verfeinert mit Ingwer und Zimt.

Lucia: Wir stehen zu einer frischen Butter aus der norddeutschen Region. Damit kann man sehr gut backen. Wer vegan backen möchte, kann wunderbar ein natives Kokosöl nehmen. Was nicht zu unserer Backphilosopie passt: Margarine, die gehörte noch nie in unsere Küche. Wichtig ist uns aber, vor allem wenn man mit Kindern backt, dass nicht ständig betont wird: „Das ist aber gesund!“ Es geht um den Geschmack, der Keks soll toll aussehen und man soll ihn mit Freude essen. Dass er zugleich gesünder ist, ist nur ein positiver Nebeneffekt.

Theresa: Wichtig war uns natürlich auch der Preis der Zutaten. Superfoods, die so teuer sind, dass es in keinem Verhältnis steht, haben wir nicht mit in die Rezepte hineingenommen. Ob Studenten oder junge Familien mit Kindern, jeder soll die Zutaten einkaufen können. Und es muss nicht immer exotisch sein, die gesunden Aroniabeeren werden zum Beispiel in der Nähe von Dresden angebaut.

Was ist Ihr Lieblingsrezept?

Lucia: Eines meiner Lieblingsrezepte sind die „Kürbiskernkipferl mit Granola-Topping“. Die knusprigen Kipferl haben in der Steiermark, wo Kürbiskerne angebaut werden, eine lange Tradition. Davon inspiriert, haben wir eine neue Variante entwickelt. Bevor die Kipferl in den Ofen kommen, werden sie noch mit einer Granola verfeinert. Sie schmecken fantastisch und das Rezept ist nicht kompliziert. Überhaupt sind unsere Rezepte auch für Einsteiger gedacht. Uns ist wichtig, dass sich auch Anfänger herantrauen.

Theresa: „Morning Glory Cookies“ sind mein Favorit. Diese knusprigen Kekse esse ich am liebsten morgens zum ersten Kaffee. Bei dem Rezept war mein Ziel, einen Keks zu entwickeln, der überhaupt kein Zucker enthält. Maulbeeren, Medjool-Datteln und Rosinen haben eine eigene Süße, und so kommt der Keks ganz ohne Zucker aus. Die Müslikekse bestehen auch aus Chiasamen, Mandeln und Haferflocken.

Das Buch ist liebevoll gestaltet. Wessen Ideen finden sich darin?

Theresa: Die Bilder sind in unserer Küche in Nottensdorf entstanden, wir haben sie zusammen mit der Berliner Fotografin Marina Jerkovic gestaltet. Jeder bringt sich auf seine Weise ein. Ob aus London, Berlin, Paris oder aus Hamburg, die Inspirationen zu unserem Foodstyling haben ganz unterschiedliche Quellen. Wichtig ist uns grundsätzlich Natürlichkeit, wir mögen nicht so viel Schnickschnack, sondern eher ein schlichtes Design.

Backen Sie manchmal noch zusammen?

Lucia: In unserer Familie – Theresa hat noch zwei Brüder – spielte Kochen und Backen immer eine große Rolle. Und ganz klar: Zu Weihnachten gehört gemeinsames Plätzchenbacken dazu. Wir kochen und backen natürlich nicht nur für die Filme und Bücher, sondern sehr gern für uns selbst und auch für liebe Gäste. Theresas badische Großmutter, die noch mit 81 Jahren Kochkurse an der Volkshochschule gibt, ist ebenfalls eine leidenschaftliche Köchin – das liegt bei uns wohl in der Familie.

Wann essen Sie Superfood-Cookies?

Theresa: Superfood-Cookies sind unser Frühstückskeks zum Kaffee, wenn der Tag morgens langsam erwacht. Sie eignen sich hervorragend zum Naschen, nachmittags zum Tee, wenn man unterwegs ist, zum Sport, bei langen Zugreisen und wenn man zwischendurch etwas Kleines braucht. Superfood-Cookies sind hervorragend als Proviant beim Wandern. Man kann die kleinen Energieriegel auch Kindern für die Schulpause mitgeben. Das Rezept „Hafergänse“ mit Haferflocken, Dinkelmehl und Hanfsamen ist genial, um gemeinsam mit Kindern zu backen und dabei Geschichten zu erzählen.

Lucia: Wir sind beide schon auf dem Jakobsweg gewandert, für solche Wandertouren eignen sich die Cookies hervorragend. Denn sie enthalten viele Ballaststoffe, der Blutzuckerspiegel steigt deshalb nicht so schnell an und man bleibt länger satt.

Theresa: Für Tage, an denen man das Gefühl hat, heute sollte es der Figur zu Liebe mal etwas weniger Essen sein, haben wir ebenfalls Kekse entwickelt. Kekse, die ganz leicht daher kommen – ohne viel Kalorien. „Skinny Days“ – so heißt das letzte Kapitel im Buch.

Theresa Baumgärtner lebt mit ihrem Mann Jean-Marc Weber und ihrem zwei Monate alten Sohn Maxim in Luxemburg. Die Foodbloggerin und leidenschaftliche Hobbyköchin in dritter Generation arbeitet aber auch immer wieder im heimatlichen Nottensdorf. In der Küche ihres Elternhauses entstand jetzt zusammen mit ihrer Mutter Lucia Baumgärtner, Reporterin bei NDR 1 Niedersachsen, das neue Backbuch „Superfood Cookies – Aus Liebe zum gesunden Naschen“. Bereits 2013 hatten Mutter und Tochter ihr erstes Backbuch „Shortbread“ herausgebracht, ein Backbuch über das schottische Butter-Gebäck. Beide Backbücher erschienen im Jan Thorbecke-Verlag.

Unter TAGEBLATT-Abonnenten werden drei „Superfood Cookies“-Backbücher verlost. Wer an der Verlosung teilnehmen möchte, schickt bis Montag, 17. Oktober, 12 Uhr, eine Mail mit dem Stichwort „Superfood Cookies“ und seiner Adresse und Telefonnummer an: gewinn6@tageblatt.de oder eine Postkarte an das TAGEBLATT, Glückstädter Straße 10 in 21682 Stade.

Wer kein Glück hat, erhält das 72-seitige Backbuch für 12,99 Euro im Buchhandel (ISBN: 978-3-7995-1109-4).

Theresa Baumgärtners Blog ist im Internet zu finden unter:
www.theresaskueche.de

Zutaten für etwa 24 Stück:

60 g Haferflocken
60 g Dinkelmehl, Type 1050
10 g Hanfsamen
1 Prise Meersalz
1 Teelöffel Leinsamenmehl
40 g Rohrzucker
85 g kalte Butter

Für die Dekoration:

ein paar Aroniabeeren oder Korinthen
etwas Ahornsirup
1 Esslöffel Kokosraspel

„Dieses Rezept ist genial, um gemeinsam mit Kindern zu backen und dabei Geschichten zu erzählen. Vielleicht die von Nils Holgersson und der Gans Akka von Kebnekaise“ – heißt es im Vorwort zu „Hafergänse“:

Die Haferflocken in einer trockenen Pfanne kurz anrösten, bis sie leicht duften. Danach in einem Multizerkleinerer fein mahlen. Das Hafermehl und die restlichen Zutaten bis auf die Butter in einer Rührschüssel gut vermischen. Die Butter in Würfel schneiden, hinzufügen und mit der Hand alles fein krümelig vermischen. Die Krümel rasch zu einem Teig zusammenkneten.

Auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche den Teig 3 bis 4 Millimeter dick ausrollen. Gänse ausstechen, mit einer Palette auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und nach Belieben mit „Augen“ aus Aroniabeeren oder Korinthen verzieren. Die Gänse 15 Minuten kühl stellen.

Den Backofen auf 160 Grad (Umluft) vorheizen und die Gänse etwa 10 Minuten backen, bis sie leicht gebräunt sind. Das Blech aus dem Ofen nehmen, das „Gefieder“ mit wenig Ahornsirup bestreichen und mit Kokosraspeln bestreuen. Die Gänse für weitere 5 Minuten bei 160 Grad backen. Danach mit einer Palette vorsichtig auf ein Gitter legen und auskühlen lassen.Superfood-Cookie-Rezept: Hafergänse

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