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So viel kostet das Parken in Hamburgs Innenstadt

Ein Verkehrschild weist im Stadtteil Neustadt auf freies Parken für Bewohner mit Parkausweis hin. Foto: dpa

Ein Verkehrschild weist im Stadtteil Neustadt auf freies Parken für Bewohner mit Parkausweis hin. Foto: dpa

Parken in der Hamburger Innenstadt ist teuer, die Stellflächen sind knapp und die HVV-Verbindungen in die City gut. Für manch einen Hamburg-Besucher ist die Fahrt mit dem Pkw dennoch unverzichtbar. Dann wird die Fahrt in die Hansestadt aber teuer, besonders wenn es ein Parkhaus sein soll.

Dienstag, 08.05.2018, 16:47 Uhr

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Parken in der Hamburger Innenstadt ist teuer, die Stellflächen sind knapp und die HVV-Verbindungen in die City gut. Für manch einen Hamburg-Besucher ist die Fahrt mit dem Pkw dennoch unverzichtbar. Dann wird die Fahrt in die Hansestadt aber teuer, besonders wenn es ein Parkhaus sein soll.

Vier Euro kostet es pro Stunde im Parkhaus Alsterhaus, das Tagesticket gibt es für 28 Euro. In der Neuen ABC-Straße verlangt Parkhausbetreiber Apcoa freitags und sonnabends sogar 4,50 Euro und 30 Euro für einen Tag. Doch ist das Kleingeld im Vergleich zum Dauerstellplatz. Wer sich den Luxus gönnt und seinen Wagen dauerhaft zu jeder Zeit überdacht im Zentrum parken will, muss inzwischen fast eine Monatsmiete im unteren Preissegment zahlen. Europas größter Parkhausbetreiber Apcoa verlangt an der Elbphilharmonie für einen Stellplatz im Monat 410 Euro, das macht im Jahr 4920 Euro. Nur unwesentlich günstiger ist das Angebot in den Stadthöfen: 351,05 Euro monatlich. In Hamburg betreibt Apcoa zurzeit insgesamt 30 Parkhäuser.

Offenbar sprudeln die Erlöse mit den Stellplätzen sogar so gut, dass nicht nur Betreiber wie Apcoa profitieren. Denn diese haben die Immobilien oft nur langfristig von wiederum anderen Investoren gepachtet, die ebenfalls abkassieren.

„Parkhäuser bieten ein besonders interessantes Rendite-Risiko-Profil“, verspricht der niederländische Bouwfonds, stetige Gewinne und keine Leerstände. Auch Privatanleger konnten sich bereits an zwei geschlossenen Investmentfonds der Niederländer beteiligen. Die jährlichen Gewinnausschüttungen aus der Verpachtung lägen zwischen 4,5 und 5,5 Prozent, berichtet Kapitalverwalter Ruud Roosen.

Doch nicht nur die private Finanzindustrie macht mit den Parkgebühren Kasse, auch die Stadt Hamburg mischt in der vielversprechenden Assetklasse fleißig mit. Die stadteigene Sprinkenhof GmbH betreibt acht Parkhäuser, liegt preislich aber eher im mittleren Bereich. An der Kunsthalle verlangt sie drei Euro pro Stunde. Das ist so viel wie die Gebühr für einen Parkplatz am Straßenrand in der teuersten Cityzone 1. Für einen Dauerstellplatz im Parkhaus am Hauptbahnhof verlangt die Sprinkenhof monatlich 148,75 Euro.

20 Euro Bußgeld kostet es derzeit, wenn die Polizei einen Falschparker in der zweiten Reihe erwischt. Das ist Hamburgs Verkehrssenator Frank Horch (parteilos) zu wenig. Als Vorsitzender der Verkehrsministerkonferenz plädiert er für eine Erhöhung des Bußgeldes, weil das Verhalten andere Verkehrsteilnehmer gefährde. Bald könnten solche Verkehrssünder mit bis zu 2600 Euro zur Kasse gebeten werden.

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