„Weihnachten für alle Kinder“: Altländer schenken

In der Weihnachtsserie berichtet das TAGEBLATT bis zum 24. Dezember über Personen, Vereine und Institutionen, die auch – aber nicht nur – in der Weihnachtszeit ihren Mitmenschen etwas Gutes tun. Morgen lesen Sie eine Geschichte aus Buxtehude, wo Schüler vom Gymnasium Süd Geschenke für Flüchtlinge packen.

Bis zum 22. Dezember können die Päckchen noch in den Volksbank-Filialen in Jork und in Steinkirchen abgegeben werden. Wir durften Familie Deichsel aus Hinterdeich beim Einpacken zusehen.

Wer bei der Aktion mitmacht, beschriftet seinen Karton mit dem Alter und Geschlecht des Kindes, für das das Päckchen gedacht ist – und bekommt vorher auf Wunsch in der Volksbank auch einen Zettel mit Tipps für Kinder-Kleidergrößen oder altersgerechte Geschenke. Aber Lim und An Deichsel aus Hinterdeich brauchen solche Tipps nicht: Sie wissen genau, was bei Kindern in ihrem Alter gut ankommt. Deshalb haben sie zusammen mit ihrer Mama und ihrem Papa, Diep und Jan Deichsel, Geschenke für einen fünfjährigen Jungen und für ein zweijähriges Mädchen ausgesucht.

Die kleine An drückt eine Babypuppe in ihrer transparenten Schachtel noch einmal an sich. Lim zeigt voller Stolz, was er ausgewählt hat: Playmobil-Piraten. „Damit spiele ich gerne, und meine Freunde Lion und Paul auch“, berichtet er und betrachtet die Schachtel nachdenklich. „Diese hier habe ich ja noch gar nicht“, sagt Lim und guckt seinen Vater an. „Lim, wir haben doch schon darüber gesprochen“, sagt Jan Deichsel. Lim nickt. Er weiß: Diese Sachen hier sind für andere Kinder, die zu Weihnachten sonst nicht so schöne Geschenke bekommen würden. Auch Kleidung und Süßigkeiten packen Lim und An in die beiden Pakete.

„Bei uns in Vietnam gibt es natürlich sehr viel mehr Armut als hier, vor allem auf dem Lande“, berichtet Diep Deichsel.

Für sie und ihre Freunde und Verwandten in Saigon sei es deshalb ganz üblich, Wohltätigkeitsprojekte zu unterstützen. Das möchte sie auch ihren Kindern nahe bringen. „Mittlerweile weiß ich, dass es auch hier im Alten Land Armut gibt, wenn auch nicht so offensichtlich wie in Vietnam.“

Familie Deichsel ist vor einem Jahr aus Saigon nach Hinterdeich gezogen. Kennengelernt haben sich die beiden über gemeinsame Bekannte, als Jan Deichsel nach seinem Jurastudium im deutschen Generalkonsulat in Saigon ein Referendariat absolvierte. Später war er dort für eine deutsche Kanzlei tätig. Seit Januar arbeitet Jan Deichsel als selbstständiger Anwalt wieder in Deutschland und lebt mit seiner Familie in Hinterdeich, wo er aufgewachsen ist. Einer der Freunde aus seiner Kindheit, die er dort wiedergetroffen hat, ist Udo Feindt vom Fußball-Förderkreis des TuS Jork, der die Paketaktion mit der Volksbank vor einigen Jahren initiierte.

„Wir haben letztes Jahr um die 100 Pakete bekommen, diesmal werden es vermutlich noch mehr sein“, berichtet Udo Feindt. Mit vier, fünf Unterstützern, unter anderem von der Diakonie, von der Freien evangelischen Gemeinde in Buxtehude und von der Jorker Flüchtlingshilfe, werden die Päckchen am 22. Dezember diskret und unbürokratisch direkt zu den Empfängern gebracht – Familien mit Kindern, die ein solches Päckchen für ihren Gabentisch garantiert gut gebrauchen können. „Es ist immer gut, wenn auch ein paar Päckchen mehr für ältere Kinder und Jugendliche dabei sind“, gibt Udo Feindt zu bedenken. Wer noch mitmachen möchte, hat bis 22. Dezember, 17.30 Uhr, noch Zeit, sein Geschenk in einer der beiden Altländer Volksbank-Filialen abzugeben. Darauf sollte stehen, ob es für Mädchen oder Jungen und für welches Alter es geeignet ist.

In der Weihnachtsserie berichtet das TAGEBLATT bis zum 24. Dezember über Personen, Vereine und Institutionen, die auch – aber nicht nur – in der Weihnachtszeit ihren Mitmenschen etwas Gutes tun. Morgen lesen Sie eine Geschichte aus Buxtehude, wo Schüler vom Gymnasium Süd Geschenke für Flüchtlinge packen. Alle Serienteile zum Nachlesen gibt es hier: www.tageblatt.de/gutetatenimadvent