Zensus wirft Fragen auf: 3000 Anrufe von Bürgern pro Tag

Bevölkerung, Wohnraum, Mieten, Heizung, Bildung und Erwerbstätigkeit: Daten zu diesen Themen werden im Zensus 2022 deutschlandweit erhoben.
Rund sieben Millionen Online-Fragebögen zum Zensus sind bundesweit bereits ausgefüllt. Das Statistikamt zieht eine positive Zwischenbilanz. Doch bei den Bürgern bleiben Fragen.
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Das Statistische Bundesamt hat rund sieben Millionen ausgefüllte Online-Fragebögen zum Zensus 2022 erhalten. 6,6 Millionen Bürger hätten Antworten zur Gebäude- und Wohnungszählung gesendet, rund 400.000 diejenigen zur Haushaltsbefragung, wie die Behörde am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Dies sei ein sehr guter Start, erklärte Projektleiterin Katja Wilken.
Die ersten Anschreiben an Bürger seien vor knapp drei Wochen, ab dem 9. Mai, ausgesandt worden. Insgesamt sollen mehr als 30 Millionen Bundesbürger befragt werden. Im Landkreis Stade sollen es etwa 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner sein.
Zensus-Interviewer unterwegs
Rund 100.000 Interviewer befragen derzeit zufällig ausgewählte Menschen an ihrem Wohnort, eine zweite Befragung betrifft das Thema Wohnen und läuft komplett schriftlich ab.
Die staatliche Erhebung der Daten zu Bevölkerung, Wohnraum, Mieten, Heizung, Bildung und Erwerbstätigkeit soll rund drei Monate dauern. Die Veröffentlichung aller daraus generierten Statistiken für Bund und Länder ist für November 2023 geplant.
Service-Hotline zum Zensus – Hilfetag in Horneburg
Es seien sehr viele Anrufe bei den Service-Hotlines eingegangen, erklärte das Bundesamt am Freitag. Bis zu 3000 Bürger am Tag wollten Fragen stellen.
In Horneburg ist an diesem Sonnabend ein Hilfetag geplant. Im Mehrgenerationenhaus werden von 10 bis 12 Uhr Fragen beantwortet. Die Online-Erhebung kann zudem gemeinsam vor Ort ausgefüllt werden. Der Service ist kostenlos.
Der Zensus 2022 ist keine klassische Volkszählung, wie es sie in der Bundesrepublik 1987 zum letzten Mal gab. Vielmehr werden wie bereits beim Zensus 2011 Daten, die in der Verwaltung ohnehin vorliegen - etwa beim Einwohnermeldeamt -, durch die Erhebung aktueller Informationen ergänzt. (dpa/tip)