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Wasserknappheit

Verband schränkt Nutzung von Trinkwasser ein

Der Trinkwasserverband Stader Land reagiert auf die Versorgungsengpässe in Teilen des Landkreises Stade und schränkt im Rahmen einer amtlichen Anordnung die Nutzung von Trinkwasser ein.

Von Karsten Wisser Montag, 28.05.2018, 14:34 Uhr

(Letztes Update am 28. Mai um 16.10 Uhr. Vierter und fünfter Absatz hinzugefügt)

Ab sofort ist die Nutzung des Trinkwassers aus dem öffentlichen Versorgungsnetz des Trinkwasserverbandes Stader Land für Beregnungszwecke (außer Handgefäß), Wagenwaschen und für die Befüllung privater Schwimmbäder untersagt.

Der Trinkwasserverband apelliert an die Verbraucher, das Trinkwasser möglichst sparsam einzusetzen. Das Verbot gilt bis zum Ende der derzeitigen Trockenperiode.

In weiten Teilen der Samtgemeinde Harsefeld und in Kehdingen gab es am Wochenende eklatante Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Aus den Leitungen kam schlicht kein Wasser.

„Der Wassergebrauch sollte so sparsam wie möglich erfolgen“, sagt Fred Carl, Geschäftsführer des betroffenen Verbands. „Aufgrund der langanhaltenden Trockenperiode steigt der Wasserverbrauch um ein Vielfaches an. Unser Netz kommt an seine Kapazitätsgrenzen“, sagt Carl. Der war am Wochenende selbst im einem Krisenstab im Einsatz und telefonierte mit aufgebrachten Kunden.

Der Zusammenbruch des Wasserdrucks ist laut Verband durch die heißen Tage ausgelöst worden. Durch den steigenden Wasserverbrauch habe sich die Fließgeschwindigkeit in dem Leitungsnetz so erhöht, dass die Reibungsverluste am Ende so groß waren, dass der Druck in einigen Bereichen zusammengebrochen sei, erklärt Geschäftsführer Carl die Problematik. Bis sich der Druck dann wieder aufbauen würde, vergängen mehrere Stunden.

Das führte zu Problemen bei Landwirten und in Privathaushalten. Melkanlagen sind nicht angelaufen, Tiere konnten auf einigen Höfen nicht getränkt werden. Waschmaschinen und Geschirrspüler standen still. Aus den Hydranten kam zu wenig Löschwasser. Das Notruftelefon des verantwortlichen Trinkwasserverbandes Stader Land war zeitweise nicht erreichbar.

Der hohe Verbrauch habe dazu geführt, dass die Kapazitäten erschöpft seien, sagte eine Mitarbeiterin am Sonntag auf Nachfrage. Über weitere Hintergründe berichtet das TAGEBLATT im Laufe des Tages.

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