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Westhagemann besucht „grünes“ S-Bahn-Werk in Stellingen - und kontert SPD

Seit Jahresbeginn betreut die S-Bahn-Hamburg ihre Flotte in einem neuen Instandhaltungswerk in Stellingen. Am Montag machte sich Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) dort selbst ein Bild von der als „grünes Werk“ bezeichneten Großwerkstatt.

Von Markus Lorenz Dienstag, 30.07.2019, 07:30 Uhr

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S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke betonte, dass mit dem Neubau die Wartungskapazitäten um rund die Hälfte vergrößert worden seien. In der 35 Millionen Euro teuren Anlage könne eine Flotte bis zu 250 Zügen regelmäßig technisch betreut werden. Im kommenden Jahr werde die S-Bahn über 194 Züge verfügen, so dass noch Kapazitäten für weiteres Wachstum vorhanden seien.

Das S-Bahn-Werk war im Zeit- und Kostenplan errichtet worden. Es ist besonders auf Nachhaltigkeit ausgelegt und im Sommer sogar weitgehend autark bei seiner Energieversorgung. Im Winter wird Öko-Strom zugekauft.

Am Rande des Besuchs wies Westhagemann Forderungen nach einer externen technischen Begutachtung der S-Bahn Hamburg zurück. Zuvor hatte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf im Hörfunksender NDR 90,3 gesagt, dass sich die Stadt nicht länger auf die Expertise der Bahn zum Zustand des Netzes und der Anlagen verlassen könne. „Dieses Vertrösten können wir uns einfach nicht mehr erlauben.“ Westhagemann konterte: „Ich brauche im Moment keine externen Gutachten.“

Der Senator hatte im Juni einen Runden Tisch mit S-Bahn, DB Netzgesellschaft und Behörden ins Leben gerufen, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die S-Bahn nervt ihre Nutzer in der Metropolregion regelmäßig mit Ausfällen, verspäteten Fahrten sowie überfüllten Wagen. Laut Westhagemann hat sich die Runde auf Maßnahmen zur Verbesserung der Situation geeinigt. Unter anderem sollen langfristig alte Stellwerke ersetzt, Gleise besser vor Störern geschützt und die technische Zuverlässigkeit der neuen Modellreihe ET 490 gesteigert werden.

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