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Wasserkrise: Technische Probleme sind in Kehdingen schuld

Ein kaputtes Ventil ist für die Versorgungprobleme in Kehdingen verantwortlich. Trinkwasser darf außerhalb von Stade und Buxtehude weiterhin nicht zum Gartensprengen, Poolbefüllen und Autowaschen eingesetzt werden. Es gab keine gezielte Abschaltungen.

Von Karsten Wisser Dienstag, 29.05.2018, 18:00 Uhr

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Zwei Tage nachdem Haushalte auf der Stader Geest und in Kehdingen nicht mehr mit Trinkwasser versorgt werden konnten, gibt es weitere Details zu den Ursachen. Die waren offenbar unterschiedlicher Natur. Während, wie berichtet, auf der Stader Geest die Wasserabnahme so groß war, dass in bestimmten Bereichen der Leitungsdruck zusammengebrochen ist, gab es in Nordkehdingen offenbar technische Probleme. Für die Versorgung dort ist zwar auch der Trinkwasserverband Stader Land verantwortlich. Das Wasser kommt aber vom Nachbarverband aus der Wingst. Am Wochenende war dort bei einem Übergabepunkt ein Ventil defekt.

Das soll laut Fred Carl, Geschäftsführer des Stader Verbands, der Grund für die Probleme in Nordkehdingen gewesen sein. Wie berichtet, hat der Trinkwasserverband mittels amtlicher Bekanntmachung den Einsatz von Trinkwasser zum Gartensprengen, Poolbefüllen und Autowaschen seit Montag verboten. Das gilt trotz des gestrigen Regens weiter. Problem ist nicht, dass kein Wasser da ist, das Problem ist, dass aufgrund der Hitze das Leitungsnetz nicht ausreicht, um die um 30 Prozent gestiegene Nachfrage zu befriedigen.

Das Verbot gilt bis zum Ende der Hitzeperiode, und der Trinkwasserverband wird informieren, wenn es wieder aufgehoben wird. Der Trinkwasserverband widerspricht auch in den sozialen Netzwerken gemachten Vermutungen, dass bestimmte Bereiche gezielt abgeschaltet worden seien, um andere weiter versorgen zu können. „Das ist absoluter Quatsch“, sagt Geschäftsführer Carl.

Auch die Situation beim Hausbrand in Apensen bewertet der Trinkwasserverband in der Rückschau etwas anders. Wie im TAGEBLATT berichtet, konnte die Feuerwehr dort nicht auf das Wasser der Feuerhydranten zurückgreifen. „Das hatte aber nur zu einem geringeren Teil mit der Hitze zu tun“, sagt Carl. Die Trinkwasser-Leitung in dem isoliert liegenden Ortsteil des Fleckens Harsefeld könne auch unter normalen Umständen nur sehr begrenzt für die Brandbekämpfung genutzt werden. Sollte man alle Leitungen in der Größe so auslegen, dass sie für jeden Notfall ausgelegt seien, würde neben sehr hohen Wasserkosten auch eine Verkeimung drohen.

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