Lott wird operiert
Die Bundesliga-Handballerin Annika Lott vom Buxtehuder SV wird demnächst an der Schulter operiert und fällt mehrere Monate aus. Das bestätigte der Verein am Montagnachmittag auf TAGEBLATT-Nachfrage.
(Letztes Update am 16. September um 15.50 Uhr: Details ergänzt.)
Im ersten Saisonspiel in Bad Wildungen stellte Annika Lott sich in den Dienst der Mannschaft, warf sechs Tore, allerdings unter Schmerzen. Das zweite Saisonspiel am Sonnabend gegen Leverkusen verpasste sie aufgrund einer Mittelohrentzündung. Beim Auswärtsspiel am kommenden Sonnabend gegen Mainz 05 soll Lott noch einmal auf dem Feld stehen, wird danach jedoch mehrere Monate keinen Handball spielen können.
Die 19-jährige Rückraumspielerin wird nach dem Spiel in Mainz aufgrund anhaltender Probleme an der Schulter operiert. „Wir müssen das positiv sehen: Ich möchte, dass ihr schnell geholfen wird, und da ist die OP der sinnvollste Weg“, sagt BSV-Trainer Dirk Leun. Lott leidet am Impingement-Syndrom; die Schmerzen entstehen dabei vor allem bei Überkopfaktionen, zum Beispiel beim Werfen.
Durch Lotts Ausfall verschärft sich die personelle Situation beim BSV. „Das reißt natürlich vorne wie hinten ziemliche Lücken, das muss man erstmal wegstecken“, sagt Leun, der Lott als wurfstarke und extrem spielfähige Rückraumspielerin beschreibt. Das zeigte sich vor allem zu Beginn der vergangenen Saison, als Lott zum Shootingstar wurde und die torgefährlichste Handballerin beim BSV war. Im Frühjahr wurde sie dann durch die Schulterprobleme ausgebremst.
Für die Position Rückraum links wird dem Trainer nach den Ausfällen von Lott und Jessica Oldenburg (schwanger) nominell nur noch die Perspektivspielerin Liv Süchting zur Verfügung stehen. In der Vorbereitung empfahl sich auch die Spielmacherin und gelernte Halblinke Mieke Düvel für diese Position. In den ersten beiden Spielen war sie dort schon gefordert – und wird auch weiter gefordert sein. Leun wagt die vorsichtige Prognose, dass Lott bis Anfang Februar ausfallen könnte.
„Ich glaube, das wird eine harte Zeit“, sagt Leun. Angst vor einem Absturz habe er nicht. „Ich glaube an unsere Fähigkeiten“, sagt er, der BSV habe immer noch genügend erfahrene Spielerinnen. Leun geht jedoch davon aus, dass der BSV nun angreifbar sei. „Der Gegner weiß: Buxtehude ist nicht mehr Buxtehude.“ Es komme vor allem auf die Psyche an, sagt Leun.
Die Verantwortlichen wollen sich jetzt der Frage stellen, ob der Kader ausreicht. Manager Peter Prior wolle ergebnisoffen an diese Frage herangehen. „Im Moment ist nichts geplant“, sagt er. Entscheidend sei auch, wie lange Lott tatsächlich ausfalle. Trainer Leun formuliert es deutlicher: „Verstärkung würde uns gut tun.“