Apensen und Ploërmel feiern 40 Jahre Städtepartnerschaft
Franzosen und Deutsche ziehen an einem Strang: Ein Geschicklichkeitsspiel sorgte für viel Spaß. Fotos: Felsch
Eigentlich sollte der 40. Geburtstag der Partnerschaft Apensen/Ploërmel 2020 in der Geestgemeinde gefeiert werden. Coronabedingt kamen die Franzosen erst dieses Jahr. An dem einwöchigen Treffen nahmen diesmal auch Freunde aus Sachsen teil, die seit 2003 Mitglied in der Partnerschaft sind.
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Eckhard Börner, ehemaliger Bürgermeister der sächsischen Gemeinde Gornau, und sein Nachfolger Nico Wollnitzke sitzen beim Picknick auf dem Beekhoff an einem Tisch. Seit 1990 ist das Ehepaar Börner fast jedes Jahr dabei. „Es gefällt uns gut hier, nächstes Jahr planen wir mitzufahren nach Frankreich“, sagt Hannelore Börner.
Es sind überwiegend Ältere, so wie die Börners, beide Anfang 70, die die Partnerschaft aufrechterhalten. „Wir freuen uns, wenn sich mehr interessierte Leute melden würden, die bei uns mitmachen wollen“, sagt Petra Viets, die das Ganze mitorganisiert. Rund ein Dutzend Franzosen hieß sie mit den Kollegen aus dem Arbeitskreis vom 16. bis 17. Juli in Apensen willkommen. Sylvie Girard ist eine von ihnen. Sie ist zum zweiten Mal hier und findet alles toll. „Die Leute sind sehr nett, ich bin sehr gut untergebracht in einer bezaubernden Gastfamilie“, erzählt sie begeistert.
Erste Kontakte wegen landwirtschaftlichem Modell
Seit 1973 unterhält die Samtgemeinde Apensen partnerschaftliche Beziehungen zu der französischen Gemeinde in der Bretagne. Damals wollte eine Gruppe einer Hauswirtschaftsschule aus Ploërmel das von der EG in Brüssel geförderte landwirtschaftliche Modell in Apensen besichtigen und suchte nach günstigen Unterbringungsmöglichkeiten. Über die Samtgemeinde und die Kirche wurden damals unbürokratisch und schnell Quartiere in Familien in und um Apensen gefunden. Dafür bedankten sich die Franzosen mit einer Gegeneinladung in die 1.200 Kilometer entfernte Stadt. Der Grundstock für die bis heute bestehenden freundschaftlichen Beziehungen war gelegt und wurde durch einen 1980 geschlossenen Vertrag noch mal gefestigt.
Die Beziehungen bei den Jugendlichen aus beiden Kommunen gerieten Ende der 90er Jahre ins Stocken. Dafür kamen Einwohner aus den kirchlichen Partnergemeinden Dittmannsdorf und Witzschdorf aus der sächsischen Gemeinde Gornau dazu. Diesmal waren es 17, die das einwöchige Programm mitmachten.
Gemeinsam Franzbrötchen backen
Dazu gehörten ein Gottesdienst bei der Ankunft, ein Tag in Hamburg im Chocoversum und eine Führung im Wolfscenter Dörverden. Wie gut sie sich verstehen, zeigte dann eine Rallye mit Geschicklichkeitsspielen und verschiedenen Aufgaben, die die Teilnehmer lösen mussten. Die Tour begann in Beckdorf und endete mit einem Picknick unter den Bäumen. Eine Tour durch die Autostadt Wolfsburg war einer der Höhepunkte, so wie das Backen der legendären Franzbrötchen in der Bäckerei Schrader.
Nach einem Abschiedsfest endete das diesjährige Treffen. „Wir hoffen, dass wir uns nächstes Jahr wiedersehen“, sagten Petra Viets und Ina Sommer vom Arbeitskreis der Partnerstädte.
Gemeinsames Picknick auf dem Beekhoff. Die Vertreter der Partnerorte trafen sich mit zwei Jahren Verspätung.