Mehr Tops als Flops für Jugendliche in Apensen

Der Bike-Park in Apensen wird nicht realisiert. Foto: pixabay (Symbolfoto)
Girl-Mobil und die Veranstaltung „Andere Welten“ sind nur einige Projekte der Jugendarbeit in Apensen. Doch nicht alle Angebote kommen bei den Jugendlichen gut an. Ein geplantes Projekt fiel dem Sparkurs zum Opfer - zum Bedauern von Jugendpfleger Jens Neumann.
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Dass Jens Neumann erst aus dem TAGEBLATT erfahren musste, dass der geplante Skat- und Bike-Park in Apensen dem Sparkurs zum Opfer fiel, findet der Jugendpfleger der Samtgemeinde Apensen äußerst bedauerlich. Zumal zwei engagierte Jugendliche viel Zeit in ihr Konzept investiert hätten. Die Erklärung, dass Jugendliche in Apensen auf andere Bike-Parks in der Umgebung, etwa in Moisburg, ausweichen könnten, ist für Neumann nicht akzeptabel.
Im Jugend-, Sozial- und Kulturausschuss der Gemeinde Apensen berichtete der Jugendpfleger, der bereits seit 13 Jahren in der Samtgemeinde Apensen tätig ist, über seine Projekte. Zu den „Top-Hits“ zählt aktuell der Jugendraum in Beckdorf, der dank einer Finanzspritze über 10.000 Euro renoviert werden kann. Neumann ist gerade dabei, Angebote für die Küche einzuholen, für die 4000 Euro eingeplant sind. Auch der Wunsch der Jugendlichen nach einem Barfuß-Chill-Raum mit Teppichboden, Soundbar und Playstation wird umgesetzt. Allerdings wird das Projekt nicht wie geplant im ersten Quartal abgeschlossen werden können.
Was sich junge Mädchen wünschen
Durchaus erfolgreich lief auch das Girl-Mobil in Zusammenarbeit mit dem Mädchennetzwerk im Landkreis Stade, das vom 10. bis 15. Oktober bei den sieben Stationen auch in Apensens Jugendkulturzentrum (JuKuZ) einen Stopp einlegte. Die zweite Tour vom 20. Februar bis 8. März mit zehn Stationen führte auch zum Jugendraum in Sauensiek. Am 11. März fand die Mädchenkonferenz statt. „90 Prozent der Jugendlichen im Jugendzentrum sind Jungen, daher ist es gut, wenn es auch spezielle Angebote für Mädchen gibt“, so Neumann.
Das findet auch seine neue Praktikantin Julia Feuersänger aus Neukloster. Sie nutzte die Gelegenheit, um zu erfahren, was sich Mädchen wirklich wünschen. Das Ergebnis: Spezielle Räume, wo Jungs tabu sind, sowie auch Gaming-Tage ausschließlich für Mädchen.
Neue Praktikantin als Vorbild für Erzieher-Ausbildung
Seit Anfang Februar macht die angehende Erzieherin in der Samtgemeinde Apensen ein zehnwöchiges Praktikum im Bereich der Jugendarbeit als Voraussetzung für ihre Ausbildung. Vier Tage in der Woche unterstützt die 20-Jährige im JuKuZ, plant Angebote wie Dart- und Kickerturniere sowie ein Medienprojekt mit einem Film in Zusammenarbeit mit den Jugendlichen. Neumann freut nicht nur über die Unterstützung, sondern auch darüber, dass für andere Berufseinsteiger deutlich wird, dass eine Ausbildung zur Erzieherin auch im Bereich der Jugendarbeit stattfinden kann.

Praktikantin Julia Feuersänger
Aus dem „Team Jugendarbeit“ hat sich der Vorstand der Jugendkonferenz gebildet - und es gibt interessierte Jugendliche im Alter von elf bis 13 Jahren. Neumann versucht, die Jugendlichen zu motivieren. Das gelinge am besten mit projektbezogenen Aktivitäten etwa bei der School-out-Party oder Apensens 1. Sience-Fiction- und Fantasy-Tag „Andere Welten“, der am 15. April in der Oberschule Apensen stattfindet.
Jugendversammlung weckte wenig Interesse
Weniger erfolgreich war die Jugendversammlung im Juni 2022 für Zwölf- bis 17-Jährige. 185 Jugendliche hatten eine Beteiligung gewünscht, vier sind letztlich erschienen. Dies kann womöglich an dem guten Wetter an diesem Tag gelegen haben.
Für das JukuZ beantragte Apensens Jugendpfleger die Anschaffung eines Outdoor-Kickers und eines wetterfesten Picknick-Sitzplatzes. Für die Kosten konnte er eine Förderung von 7000 Euro erwirken. Die restlichen 750 Euro werden in den Haushalt eingestellt.

Jugendpfleger Jens Neumann