Viele Aufgaben: Apensens Jugendpfleger benötigt Hilfe

One-Man-Show: Apensens Jugendpfleger Jens Neumann vor dem JUKUZ in Apensen Foto: Susanne Laudien
Kitas, Schulen, Jugendarbeit: Auch 2025 sollen in der Samtgemeinde Apensen FSJ-Stellen gegen die Personalnot helfen. Insbesondere der Jugendpfleger braucht Unterstützung
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Apensen. Der Haushaltsplan der Samtgemeinde Apensen für 2025 wurde durch die Verwaltung aufgestellt und weist im aktuellen Entwurf, ähnlich wie im vergangenen Jahr, ein Defizit von rund 1,5 Millionen Euro auf. Neben diversen Bedarfsanmeldungen aus Kitas und Schulen wie Malerarbeiten, Sonnensegel, Geschirrspüler und anderes gibt es auch größere Brocken wie eine neue Sporthalle für die Grundschule Apensen und die Einzäunung der Oberschule - wie berichtet als Maßnahme gegen zunehmenden Vandalismus.
In den Fachausschüssen laufen derzeit die Haushaltsberatungen. Im Sozialausschuss für Jugend, Sport, Senioren und Kultur befürworteten die Politiker einstimmig den Haushaltsentwurf. Allerdings sollen FSJ-Stellen, die bereits 2024 im Haushalt mit 25.000 Euro eingeplant, aber nicht für Folgejahre vorgesehen wurden, auch 2025 zum Abbau der Personalnot in Kitas, Schulen und Jugendarbeit fortgeführt werden. Bereits im Schulausschuss hatte Grundschulleiterin Claudia Jähnke einen Antrag für eine FSJ-Stelle für Grundschule und Hort gestellt.
Unbefristete FSJ-Stelle für den Jugendpfleger
Im Sozialausschuss plädierte Dagmar Wosik-Dessel (parteilos) für eine unbefristete FSJ-Stelle für Jugendpfleger Jens Neumann. Eine Notwendigkeit zeigte sein umfangreicher Tätigkeitsbericht. Neumann bietet im Jugend- und Kulturzentrum (JUKUZ) in Apensen für Kinder und Jugendliche immer donnerstags und freitags einen offenen Treff an - teils mit Programm wie Kochen, Backen, Windlichter gestalten oder Kerzen ziehen. Ähnliche Aktivitäten werden dienstags im Jugendraum Beckdorf sowie montags und mittwochs in der Kornscheune in Sauensiek angeboten.
Der Dienstag in Apensen fiel weg, weil ein zweiter Tag in Sauensiek hinzukam, da dem Jugendpfleger im vergangenen Jahr, wie berichtet, seitens der Gemeinde Sauensiek vorgeworfen wurde, dass er zu wenig für Kinder und Jugendliche in Sauensiek anbiete. Hintergrund der Forderung: Für den 25-prozentigen Anteil an den Haushaltsmitteln sollte auch ein Viertel der Betreuungszeiten für die Kornscheune in Sauensiek zugewiesen werden. Zudem gehören aber auch Vorbereitungen, Fortbildungen, Werbung, Materialeinkauf und Abrechnungen zu Neumanns Aufgaben.
Kino-Abend mit über 90 Kindern
Darüber hinaus organisiert der 48-Jährige regelmäßig Teamer-Treffs, Ausflüge, Ferienangebote und -fahrten und den monatlichen Kino-Abend mit kürzlich über 90 Kindern. „Ich erreiche aber nicht alle Kinder in der Samtgemeinde - vor allem nicht die älteren Jugendlichen“, gestand Neumann im Hinblick auf die aktuellen Vandalismusvorfälle an der Oberschule Apensen.
Für 2025 plant der Jugendpfleger weiterhin ein umfangreiches Angebot für Kinder und Jugendliche in der Samtgemeinde Apensen. Ein FSJler würde ihm Planungssicherheit bringen, die er ansonsten allein oder zeitweise mit Praktikanten nicht habe, sagte Neumann, der seit 2010 als Jugendpfleger in Apensen tätig ist.
Was passieren könne, wenn eine Kommune zu wenig in die Jugendarbeit investiert, zeige der Fall aus Nordkehdingen, so Neumann. Dort hat im Juni der Jugendpfleger nach elf Jahren gekündigt, weil er alles alleine machen musste. Positive Beispiele gebe es hingegen aus Horneburg mit Bliedersdorf und Nottensdorf. Auch die Samtgemeinde Lühe hat eine zweite Pädagogenstelle für die Jugendarbeit geschaffen und auch Harsefeld stellte kürzlich Geld für Jugendliche im Haushalt ein.