AfD zieht umstrittenen Flyer zurück
Vier Tage vor den Kommunalwahlen zieht die AfD ihren umstrittenen Wahlflyer zurück. Die internationale Fotoagentur Getty Images hatte die AfD aufgefordert, die Nutzung des Bildes zu unterlassen. Außerdem musste die AfD jetzt weitere Unstimmigkeiten auf dem Flyer einräumen.
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Die Partei musste zugeben, dass auch die auf dem Flyer angegebenen Zahlen zur Kriminalstatistik nicht stimmen. Die AfD schreibt auf ihrer Homepage: „Wir bedauern sehr, dass wir hier nicht präzise genug gearbeitet haben. Daran gibt es nichts zu beschönigen!“
Gegenüber dem TAGEBLATT bestätigte Getty Image, dass keinerlei Bildrechte von der AfD erworben wurden und die Nutzung daher illegal ist, ebenso die Fälschung des Fotos. Getty Image erklärt: "Wir haben die AfD aufgefordert die Nutzung des Bildes zu unterlassen und folgen unserem Standardprotokoll bei nicht autorisierter Nutzung unserer Bilder."
Die AfD sieht sich einer Kampagne von „linken Presseerzeugnissen“ ausgesetzt. Nach Rücksprache mit einem Medienanwalt bleibe die Partei bei der Auffassung, dass das Foto aus Griechenland zur Benutzung frei sei. Offiziell heißt es: „Gleichwohl sehen wir uns nunmehr aus prozessökonomischen Gründen gehalten, dasselbige aus dem Verkehr zu nehmen. Als kleine Gebietsgliederung der Alternative für Deutschland einen Zivilprozeß gegen einen Konzern dieser Größenordnung zu führen, würde ein finanzielles Risiko beinhalten, welches wir uns weder leisten wollen noch können. Die Rücknahme unserer Wahlwerbung erfolgt ohne jedes Schuldeingeständnis. Mit dem Anspruchsteller wird ein außergerichtlicher Vergleich angestrebt.“
In der Kriminalstatistik hatte die AfD die Zahl der Rohheitsdelikte mit 4951 angegeben, tatsächlich waren es laut Polizeistatistik aber nur 1691. Offenbar wurden die Zahlen vertrauscht, denn bei den Diebstählen waren es nicht 1691 sondern 4951.