Zähl Pixel
Fridays for Future

Aktivisten nehmen den Klimagipfel aufs Korn

Um die 80 Demonstranten zogen am Freitagnachmittag durch die Stader Innenstadt. Foto: Stief

Um die 80 Demonstranten zogen am Freitagnachmittag durch die Stader Innenstadt. Foto: Stief

Der Zeitpunkt war gut gewählt: Am letzten Tag der Weltklimakonferenz gingen in Stade Anhänger der Fridays-for-Future-Bewegung auf die Straße. „Hoch mit dem Klimaschutz“ hallte es Freitagnachmittag durch die Innenstadt.

Von Wilfried Stief Freitag, 12.11.2021, 19:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Der Zeitpunkt war gut gewählt: Am letzten Tag der Weltklimakonferenz gingen in Stade Anhänger der Fridays-for-Future-Bewegung auf die Straße. „Hoch mit dem Klimaschutz“ hallte es Freitagnachmittag durch die Innenstadt.

Um 15 Uhr trudelten zumeist junge Leute auf dem Parkplatz am Stader Bahnhof ein. Der Platz war zur Hälfte für die Demonstranten reserviert. Doch das war zu viel des Guten. Die Teilnehmerzahl lag bei Veranstaltungsbeginn deutlich unter 100. Damit knüpften die Aktiven von Fridays for Future nicht an vorherige Klima-Demos an, die über 400 engagierte Bürger in Bewegung versetzten. Die diesmal eher niedrige Teilnehmerzahl führte Luisa Buddelmann darauf zurück, dass die meisten Aktiven in Stade im Abi-Jahrgang seien und sich eher darauf konzentrierten.

„Die Welt brennt“

Diejenigen, die sich dann in den Zug zum Pferdemarkt einreihten, waren aktiv bei der Sache. Erst studierte die Staderin Luisa Buddelmann Sprüche ein, die dann im Verlauf der Demo immer mal wieder laut skandiert wurden. Einer lautete: „Kohlekonzerne baggern in der Ferne, zerstören unsere Umwelt, nur für ’nen Batzen Geld.“ Bei „Hoch mit dem Klimaschutz, runter mit der Kohle“, waren auch körperliche Aktivitäten wie Kniebeugen angesagt.

Dass sich die Demo-Teilnehmer beim Thema Klimaschutz aber nicht in die Knie zwingen lassen wollen, wurde in den Redebeiträgen deutlich. Claas Goldenstein, Kandidat der Grünen für den Bundestag, sagte zu den in Glasgow und in den Koalitionsverhandlungen getroffenen Übereinkünften, dass Verabredungen erst dann einen Wert hätten, wenn sie auch umgesetzt würden. Und das sei bitter notwendig, denn „die Welt brennt“, sagte Goldenstein. In ihrer Rede nahm sich Johanne Süling die ersten Absichtserklärungen der Ampel-Koalitionspartner vor. Süling kritisierte, dass von einem Kohleausstieg bis 2030 die Rede sei, aber mit dem Zusatz „wenn möglich“. Dagegen setzte sie die Forderung der Klimaaktivisten: „Kohleausstieg bis spätestens 2030“. Dazu passt dann auch die Forderung nach 100-prozentiger Versorgung mit erneuerbarer Energie bis 2035.

Mit dem kostenlosen TAGEBLATT-Web-Push-Service immer auf dem Laufenden bleiben

Weitere Themen

Copyright © 2025 TAGEBLATT | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.