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Apensen sucht Flächen für Container

Peter Sommer zeigt auf die Containeranlage hinterm Rathaus in Apensen. Hier sollen in Zweibett-Zimmern insgesamt 26 Flüchtlinge unterkommen.

Peter Sommer zeigt auf die Containeranlage hinterm Rathaus in Apensen. Hier sollen in Zweibett-Zimmern insgesamt 26 Flüchtlinge unterkommen.

Apensens Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer ist zuversichtlich: Bis Januar des kommenden Jahres hat die Kommune genügend Platz für die erwarteten Flüchtlinge geschaffen. Was danach kommt, ist allerdings offen.

Von Rainer Schwartau Mittwoch, 04.11.2015, 16:09 Uhr

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In einer nicht öffentlichen Sitzung hatte der Samtgemeinderat am Dienstagabend die Lage diskutiert. Laut Sommer gibt es bis dahin Platz für 207 Flüchtlinge in angemieteten Wohnungen, Häusern und Containern. Seit kurzem stehen in der Dorfstraße in Beckdorf Räumlichkeiten zur Verfügung, eine Wohnung in Grundoldendorf konnte angemietet werden und die Container in Wiegersen stehen zur Verfügung. Folgen werden neu hergerichtete Wohnungen in der Apenser Industriestraße, vier Holz-Häuser auf einer Fläche in der Straße „Auf dem Brink 11“, Container für 20 bis 23 Flüchtlinge auf einer Fläche an der Molkerei in Sauensiek sowie die 27 Container für 26 Personen hinter dem Apenser Rathaus. Die Container in Apensen und Sauensiek kosten die Samtgemeinde alleine 500 000 Euro. Sommer hofft, dass sie sich über die Landesmittel, die als Mietzuschuss gezahlt werden, refinanzieren. Aktuell hat die Samtgemeinde 90 Flüchtlinge aufgenommen und Platz für 117. Mit den neu hinzukommenden Kapazitäten erhöhe sich diese Zahl auf 207. Bis Ende Januar waren ursprünglich 50 weitere Hilfesuchende angekündigt, doch nach aktuellen Infos vom Städte- und Gemeindebund werde sich diese Zahl wohl verdoppeln, so Sommer.

Rat und Verwaltung seien daher für 2016 auf der Suche nach weiterem Wohnraum oder Flächen für Container. Bislang habe sich die Strategie bewährt, die Flüchtlinge möglichst dezentral auf alle Gemeinden zu verteilen. Auch wenn die Erschließung kleiner Einheiten, die jedes Mal einzeln erschlossen werden müssen, sich teurer gestalte als eine große, zentrale Einrichtung. Nur Revenahe und Nindorf haben keine Flüchtlinge aufgenommen.

Kritik aus Sauensiek, eine zeitweise ins Auge gefasste Fläche auf dem dortigen Friedhof störe die Friedhofsruhe, weist Sommer zurück. In der Samtgemeinde gebe es nur wenig Mietwohnraum, freie Flächen würden kaum angeboten. Daher müsse auf kommunales Eigentum zurückgegriffen werden. Allerdings sei die Friedhofsfläche nicht aktuell, weil in Sauensiek dankbarerweise die Fläche an der Molkerei jetzt angeboten wurde. Wie es im kommenden Jahr weitergehen soll, dazu hatte der Samtgemeinderat noch keine Beschlüsse gefasst. Am 1. Dezember soll er erneut tagen. Sommer lobt die Hilfsbereitschaft der Bürger für die Flüchtlinge, dringend benötigt würden aber Angebote für Wohnraum oder Flächen für Container.

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