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Buxtehude will die Schulrevolution

Der E-Trakt wurde 1973 errichtet. An der Halepaghen-Schule in Buxtehude ist der Sanierungsbedarf groß. Foto Vasel

Der E-Trakt wurde 1973 errichtet. An der Halepaghen-Schule in Buxtehude ist der Sanierungsbedarf groß. Foto Vasel

Die Halepaghen-Schule soll grundlegend saniert werden. Dabei könnten Kosten von mehr als zehn Millionen Euro entstehen. Ein Abriss kommt dabei nicht in Frage.

Von Karsten Wisser Freitag, 20.10.2017, 11:17 Uhr

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In Buxtehude soll eine bestehende Schule so umgebaut werden, dass sie modernsten pädagogischen Anforderungen entspricht. Das Gymnasium Halepaghen-Schule könnte unter Beteiligung von Lehrern und Schülern zukunftsfähig gemacht werden, wenn die politischen Gremien zustimmen und die Finanzierung geklärt wird.

In der Buxtehuder Halepaghen-Sschule (HPS) besteht Sanierungs- und Raumbedarf. Die naturwissenschaftlichen Räume sind in einem sehr schlechten Zustand und durch die erneute Umstellung der Schulzeit für Gymnasiasten fehlen Räume. Die Umstellung von G8 auf G9 bringt einen zusätzlichen Jahrgang an die Gymnasien. Bürgermeisterin Katja Oldenburg-Schmidt und Schulleiterin Bettina Fees-McCue wollen diesen Umstand nutzen, um Schule neu zu denken. „Wir wollen keine Flickschusterei“, sagte Oldenburg-Schmidt. Schule und Unterricht würden sich durch Themen wie die Digitalisierung verändern und dem wolle die Stadt gerecht werden. „Wir wollen das Miteinander von Lehrern und Schülern zukunftsfähig machen“, sagte die Bürgermeisterin.

Bei der Bedarfsermittlung wurde sich zum Beispiel angeschaut, wo die Fach- und Unterrichtsräume untergebracht werden sollen. „Das ist der bestmögliche Kompromiss“, sagte Schulleiterin Fees-McCue bei der ersten öffentlichen Präsentation. Die gewachsene Infrastruktur mache die Wege in der Schule oft lang und die Arbeit dadurch schwer. „Wir brauchen Ihre Unterstützung, um ein neues Zeitalter für die Schule zu gestalten“, warb die Schulleiterin für das Konzept bei den Mitgliedern der gemeinsam tagenden Ausschüsse für Schule und Bau. Da es in der Region viele gewachsene Schule gibt, die auf die neuen Erfordernisse baulich und pädagogisch angepasst werden müssen, könnte das Buxtehuder Beteiligungsmodell Vorbildcharakter haben. In der HPS werden rund 1150 Schüler unterrichtet.

Es gibt allerdings offene Fragen. Der Erste Stadtrat Michael Nyveld benannte in einer ersten groben Einschätzung die Kosten einschließlich eines neuen Anbaus in dem Bereich, wo jetzt die nicht mehr genutzte Hausmeisterwohnung steht, mit zehn bis elf Millionen Euro. Der Anbau allein kostet zwischen zweieinhalb und drei Millionen Euro. Für den Brandschutz, der im Rahmen der Umgestaltung aufgerüstet werden muss, fallen allein 5,3 Millionen Euro an.

In der Theorie müsste Buxtehude nur 25 Prozent der Baukosten tragen. Die Stadt ist zwar aus historischen Gründen Träger der beiden Gymnasien der Stadt, gesetzlich ist diese Aufgabe aber beim Landkreis angesiedelt. Der Landkreis wird aber nur das zahlen, was aus seiner Sicht notwendig, nicht das, was wünschenswert ist. „Wir können nicht davon ausgehen, dass der Landkreis 75 Prozent der Kosten übernimmt“, sagte Ratsherr Nick Freudenthal (SPD). „Ich will mich nicht vom Good-will des Landkreises abhängig machen“, reagierte Bürgermeisterin Oldenburg-Schmidt auf die Finanzdiskussion.

„Wir denken aus Sicht der Bildungserfordernisse und ich hoffe auf eine größtmögliche Unterstützung der Politik, um mit breiten Schultern in die Gespräche mit dem Landkreis zu gehen“, sagte sie. Benjamin Koch-Böhnke, Ratsherr und Kreistagsabgeordneter der Linken, forderte deshalb auch ein gemeinsames, parteiübergreifendes Handeln aller Buxtehuder Kreistagsabgeordneten ein, um die Finanzierung sicherzustellen. Der Landkreis hatte vorab bereits den vorhandenen Platz in der Schule als ausreichend eingestuft. Das würde bedeuten, dass der Anbau komplett von der Stadt selbst bezahlt werden müsste.

Die ersten Reaktionen aus der Politik waren zustimmend, aber angesichts der Kosten gibt es Beratungsbedarf. „Jeder Cent für die Bildung ist gut angelegt“, sagte CDU-Ratsfrau Birgit Butter. Der genannte Betrag sei aber schon eine Hausnummer, über die man reden müsse.

Werden die Pläne für die HPS beginnend 2018 umgesetzt, würde an allen drei großen Buxtehuder Schulzentren gebaut. Am Schulzentrum Süd und an der Integrierten Gesamtschule am Schulzentrum Nord wird bereits gebaut und geplant.

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