Buxtehuder Halepaghen-Schule räumt bei „Jugend forscht“ ab

Sara Ben Touhami, Julian Freund und Nils Brettschneider mit ihren Projekten für „ Jugend forscht “: den Extrakten, dem Sensor und der Datenbank sowie dem mobilen Feinstaub-Sensor. Foto: Frank
19 Preise gewonnen: Beim Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ in Lüneburg war die Halepaghen-Schule die erfolgreichste der teilnehmenden Schulen. Die ausgezeichneten Projekte sind vielfältig: vom Sonnenschutz der Pflanzen bis zu einem CO2-Sensor.
Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!
Feinstaub kann die Gesundheit belasten. Kleinste Partikel können bis in den Blutkreislauf gelangen und Entzündungen hervorrufen. Für den Elftklässler Nils Brettschneider ein Anlass, sich mit dieser Thematik zu beschäftigen. Für die Kategorie „Arbeitswelt“ des Wettbewerbs „Jugend forscht“ entwickelte er einen mobilen Feinstaub-Sensor. Und er hatte sogar die Möglichkeit, das Gerät zu testen: bei der Herbert Dammann GmbH in Hedendorf.
Im Arbeitsbereich Stahlbau testete er, wie sich die Feinstaubbelastung mit der Zeit verändert – wenn etwa gerade nicht geschweißt wird, weil Pause ist, oder wenn die Tore der Halle geöffnet werden.
Für sein Projekt wurde er mit dem 1. Preis ausgezeichnet und ist damit in den Landeswettbewerb eingezogen, der vom 21. bis zum 23. März stattfindet.
Regionalsieger für den Landesentscheid qualifiziert
Die Halepaghen-Schule gewann noch zwei weitere 1. Preise und kann somit zwei weitere Teilnehmende zum Landeswettbewerb schicken. Sara Ben Touhami (13. Klasse) beschäftigte sich mit Pflanzenphysiologie. Bei starker Sonneneinstrahlung ist Sonnencreme für Menschen ständige Begleitung – Pflanzen schützen sich einfach selbst gegen die Sonne. Wie sie das machen und ob sich dieses Prinzip auch für Materialien oder die menschliche Haut nutzen ließe, das hat Sara Ben Touhami erforscht.
Mithilfe des sogenannten „Shinoda-Tests“ hat sie die Moleküle nachgewiesen, die den Sonnenschutz bei Pflanzen sicherstellen, und Extrakte hergestellt. Und tatsächlich zeigte sich bei Versuchen mit UV-Licht, dass mit den Extrakten benetzte Fasern besser geschützt sind. Für die menschliche Haut biete sich das Prinzip aber nicht an, sagte Sara Ben Touhami, Sonnencreme funktioniere ja ganz anders. Für ihre Versuche bekam sie den 1. Preis in der Kategorie „Biologie“.
Fünftklässler forscht an CO2-Gehalt im Klassenzimmer
Der Fünftklässler Julian Freund hat sich einem in Corona-Zeiten allgegenwärtigen Thema gewidmet: der Raumluft in Klassenzimmern. Mit einem selbst gebauten Sensor hat er den Kohlenstoffdioxidgehalt in der Luft, die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit im Klassenraum gemessen, die Daten in eine Datenbank überführt und ausgewertet, wie schnell der CO2-Gehalt steigt – einmal, wenn die Schülerinnen und Schüler Masken tragen und einmal, wenn sie keine tragen.
Dafür bekam er den 1. Preis in der Kategorie „Mathematik und Informatik“ beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“, der sich an Teilnehmende bis 14 Jahre richtet.
Den Taschenrechner als Fernbedienung programmiert
Zwei 2. Preise, in den Kategorien „Mathematik und Informatik“ und „Chemie“, sicherten sich die beiden Gymnasiasten Elias Freund und Bela Babin. Elias Freund hat in der Programmiersprache Python Programme geschrieben, mit denen sich ein kleiner Rover steuern lässt – über einen herkömmlichen Taschenrechner. Der Rover kann sich nicht einfach nur vor und zurückbewegen und abbiegen, sondern auch auf einem virtuellen Koordinatensystem fahren.
Bela Babin hat sich mit der nachhaltigen Speicherung von Energie beschäftigt und einen kleinen Motor zum Laufen gebracht, der unter anderem durch Zink und Kochsalzlösung funktioniert. Der Motor läuft über vom Zink abgegebene Elektronen, die von der Kochsalzlösung gebunden werden.
Praktische Anwendung: Eine App zum Tanzen lernen
Jonas Allers arbeitete für sein Projekt „Learn2dance“ mit der Buxtehuder Tanzschule zusammen und entwickelte eine Web-App zum Tanzen lernen – als während der Corona-Krise die Menschen allein zu Hause trainieren mussten. Allers, der selber auch tanzt, filmte Tänzer im Tanzhaus und in einer Sporthalle mit mehreren Kameras. Daraus entwickelte er 3D-Ansichten von verschiedenen Tanzbewegungen. Diese lassen sich aus der gewünschten Perspektive betrachten und, was die Geschwindigkeit angeht, an das eigene Lern-Niveau anpassen.
Und wer das Programm auf dem Smartphone nutzt, kann die tanzende 3D-Figur mit Hilfe von „Augmented Reality“ sogar in der jeweiligen Umgebung platzieren. Jonas Allers bekam für sein Projekt einen 3. Preis in der Kategorie „Arbeitswelt“. Die Umsetzung wurde von der Tanzschule und vom Schulverein bezuschusst.