Das Bildungshaus in Wischhafen ist eröffnet

Bürgermeister Bernd Tietje (rechts) und Gemeindedirektor Edgar Goedecke (Vierter von rechts) ) freuten sich, die fertiggestellte Kindertagesstätte zu präsentieren. Fotos Umland
Grundschule, Kindergarten und Bücherei in Wischhafen vereinen sich unter einem Dach im Bildungshaus. Am Sonnabend nutzten zahlreiche Besucher die Gelegenheit, im Rahmen des Tages der offenen Tür einen Blick in die neuen Räume der Kindertagesstätte zu werfen.
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„Nun sind wir hier im Bildungshaus“, begrüßte Bürgermeister Bernd Tietje die Gäste und insbesondere Grundschulrektorin Verena Marx-Dieckmann, Kindergartenleiterin Susanne Schultze und die Büchereileiterin Annette Koletzek: „Diese drei bilden die wesentlichen Säulen unseres Bildungshauses.“ Er berichtete, dass es im Laufe des Prozesses viele Diskussionen um das Projekt gab. Gerade in der Planungsphase wurde auch über einen Neubau nachgedacht. Letztlich entschieden sich die Gemeinde Wischhafen als Träger des Kindergartens und die Samtgemeinde Nordkehdingen als Schulträger für eine Sanierung und einen Umbau des in den 1960er Jahren errichteten Grundschulgebäudes. Dieser Schritt brachte aber auch zahlreiche Probleme mit sich und kostete am Ende mehr Geld als anfangs gedacht. „Heute können wir ein schwieriges, aber tolles Projekt präsentieren“, freute sich Bernd Tietje.
Samtgemeindebürgermeister und Gemeindedirektor Edgar Goedecke freute sich mit: „Jetzt ist es endlich geschafft. Der erste Teilabschnitt unseres Bildungshauses hier in Wischhafen ist fertig.“ Es fehlen zwar Kleinigkeiten, aber die Kindertagesstätte konnte Anfang des Jahres die Arbeit im Bildungshaus aufnehmen.
Der Gemeindedirektor gab zu, dass „die Baumaßnahme nicht gut gelaufen ist“. Aus bautechnischen, aber auch aus handwerklichen Gründen kam es zu enormen Verzögerungen. Nach der Fertigstellung des Teilabschnitts „Kindertagesstätte“ stehen der Umbau für Bücherei und Senioren im ersten Stockwerk sowie die Sanierung der Grundschule an. Ein Fahrstuhl soll ebenso für Barrierefreiheit sorgen wie Maßnahmen an den Außenanlagen. „Das wird noch einiges kosten und noch einige Zeit dauern“, erklärte der Gemeindedirektor und fragte sodann: „Was macht das Projekt Bildungshaus aus?“
Er erläuterte, dass es darum gehe, ein durchgängiges Bildungsprojekt vom Kindergarten bis zur Grundschule zu bieten. „Wir haben uns ein besonderes Ziel gesetzt.“ Das Wissen des Ortes soll in den Bildungsbereich einfließen. Organisationen und Vereine sollen in das Bildungshaus einbezogen werden, was insbesondere durch Lernwerkstätten geschehe.
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Es wurde ein Arbeitskreis aus Schule, Kindertagesstätte und Politik gebildet, der zuletzt eine Grundlage für eine regelmäßige Evaluation des Projekts schuf. Mit dem Umzug der Kindertageseinrichtung in das Haus begann die gemeinsame Bildungsarbeit, was die Kinder mit dem Lied „Alle Kinder sind schon da“ bewiesen.
„Wir werden im Herbst sicherlich eine erste Bilanz ziehen können, was tatsächlich passiert“, so Goedecke. Auch wenn die bauliche Situation nicht so berauschend war, stellte Edgar Goedecke den Inhalt des Bildungshauses als eines der besten Projekte heraus, die auf den Weg gebracht wurden.
Monika Scherf, Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung, gratulierte ebenso wie Landrat Michael Roesberg, Axel Keusemann, schulfachlicher Dezernent der niedersächsischen Landesschulbehörde, und Pastorin Martina Janssen zu einem tollen und „pfiffigen“ Projekt, das sich dem demografischen Wandel entgegenstelle, den Standort stärke und mehr Lebensqualität bringe. „Es ist eine wunderbare Sache“, stellte der Landrat fest, „etwas, was die Skandinavier schon lange kennen. Ein zentrales Haus, in dem alles zusammen ist.“ Er hoffe, dass sich die eine oder andere Dorfgemeinschaft etwas davon abgucke.