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Das Glück mit den kleinen Schweinen

Bianca Hellmann von der Besuchshundegruppe Stade hält das Glück in den Händen. Sie war am Sonnabendmorgen mit Mitstreitern und acht Hunden dabei, als in der Innenstadt die kleinen TAGEBLATT-Glücksschweine gegen eine Spende abgegeben wurden.

Sonntag, 31.12.2017, 11:00 Uhr

Insgesamt waren kreisweit mehrere hundert Freiwillige im Einsatz. Sie erzielten eine Spendensumme von gut 40.000 Euro. Die Schweine stiftet jedes Jahr zu Silvester das TAGEBLATT und löst damit eine Welle der Hilfsbereitschaft aus. In nahezu allen Orten werden die Glücksbringer von Politikern aus den kommunalen Räten für einen Euro pro Stück abgegeben. Viele Käufer runden großzügig auf. In Stade kam diesmal so eine Summe von 8580 Euro zusammen. Über die Verwendung des Erlöses entscheiden die Kommunen selbst. Einzige Bedingung: Für einen guten Zweck mit sozialem Hintergrund muss es sein. So profitieren wieder etliche meistens ehrenamtlich betriebene Einrichtungen im Landkreis Stade von der Aktion. Am Sonnabend waren alle Beteiligten im Glück: Die dankbaren Spendenempfänger, die Käufer der kleinen Schweinchen und auch die Verkäufer, die vor dem großen Regen wieder im Trockenen waren.

Foto Wisser

Dieses Treffen nach dem erfolgreichen Verkauf der Glücksschweine hat Tradition. Die Verkäufer aus Buxtehude, Jork und der Samtgemeinde Apensen treffen sich zu Erbsensuppe und Getränken in Buxtehude – diesmal im Ratskeller. Das wichtigste Thema dabei: Wer hat seine Glücksschweine wie schnell verkauft. In diesem Jahr dürfte der Wert von Thomas Sudmyer rekordverdächtig sein. Die Ratsherr und Ortsvorsteher aus Dammhausen hat in 20 Minuten am Rewe Westmoor in Buxtehude 700 Schweine unter die Menschen gebracht. Nur etwas länger haben die stellvertretende Bürgermeisterin Christel Lemm und Ratsherr Robert Kamprad gebraucht. Dafür konnten sie bei Marktkauf in der Bahnhofstraße über 1000 Glücksschweine loswerden. Insgesamt erzielten die Verkäufer bei der Aktion von TAGEBLATT, Verwaltung und Rat der Stadt rund 6900 Euro. Das Geld geht zur Hälfte an den Sozialfond der Stadt und mit der anderen Hälfte wird eine offene Gruppe der Familienhebammen eingerichtet. Die Hebammen kümmert sich um Eltern und Kindern, die aus den unterschiedlichsten Gründen in besonderen Situationen sind. 

Foto Meybohm

Dirk Thobaben aus Hollern-Twielenfleth weiß, wie man die Menschen beim Schweinchen-Kauf dazu animiert noch ein bisschen mehr Geld zu geben: Er verkaufte die Glücksbringer für „mindestens einen Euro“. Und so kam in der Samtgemeinde Lühe eine beachtliche Summe zusammen: 2000 Glücksschweine wurden für 2318,60 Euro unters Volk gebracht. Der Erlös ist für zwei gute Zwecke bestimmt. Er soll bedürftigen Kindern und Jugendlichen aus der Samtgemeinde ermöglichen an Klassen- und Konfirmandenfahrten teilzunehmen und die Reparatur der Twielenflether Windmühle unterstützen. 

Foto Lohmann

2783,35 Euro kamen beim Verkauf der 3000 Glücksschweine in der Samtgemeinde Horneburg zusammen. Gutgelaunt und mit Bürgern plaudernd, verkauften Ratspolitiker die rosa Holztierchen mit dem Glückscent in ihren Gemeinden Agathenburg, Bliedersdorf, Dollern, Horneburg und Nottensdorf; an Standorten wie vor Edeka in Dollern und vor der Bäckerei Dietz in Horneburg waren die Glücksbringer gleich ausverkauft. Der Erlös (abzüglich der Produktionskosten) geht an die Tagesmütter in der Samtgemeinde, deren Engagement in der Kinderbetreuung damit gewürdigt wird. 

Foto Beneke

Die Bürger in der Samtgemeinde Fredenbeck zeigten sich beim Kauf der Glücksschweinchen spendabel: 3541,80 Euro landeten nach zwei Stunden in der Kasse. Die Ratsmitglieder waren in Fredenbeck, Kutenholz, Mulsum, Deinste und Helmste unterwegs, um 3000 der beliebten Glücksbringer an die Frau oder den Mann zu bringen. Der Erlös fließt zu gleichen Teilen an die drei Jugendfeuerwehren in Fredenbeck, Mulsum und Kutenholz. Samtgemeindebürgermeister Ralf Handelsmann übergab die Einnahmen noch am Sonnabend im Beisein der Politiker vor dem Rathaus an Gemeindebrandmeister Sven Dammann. 

Quasi in letzter Minute sichert sich der Beckdorfer Martin Bernemann (Mitte) in Apensen noch schnell sechs Schweinchen für seine ganze Familie aus den schon fest leeren Eimern der Ratsherrn Andreas Steltenpohl (links) und Bernhard Wienberg. Für Bernemann ist der Schweinchenkauf seit vielen Jahren eine lieb gewordene Tradition: „Bisher haben sie uns immer Glück gebracht“, sagt er. Wie immer waren die 3200 Schweinchen in Apensen, Sauensiek und Beckdorf heiß begehrt und rasch unters Volk gebracht. In Apensen nahmen die Verkäufer mit 1400 Schweinen 1504 Euro ein, mit denen der ehrenamtlich betreute Mittagstisch für alle der Kirchengemeinde und bedürftige Jugendliche unterstützt werden. In Beckdorf erbrachten die 900 Schweine 980 Euro, mit denen die Beckdorfer mit Kindern und Jugendlichen eine insektenfreundliche Blumenwiese anlegen wollen. In Sauensiek gaben die Bürger für 900 Schweine 1079 Euro, die für Kinder aus finanzschwächeren Familien eingesetzt werden.

Foto Klempow

Strahlende Gesichter in Himmelpforten: Kaum war der Verkaufsstand aufgebaut, hatten die ersten 450 der begehrten TAGEBLATT-Glücksbringer in Himmelpforten schon den Besitzer gewechselt. Für insgesamt 4316 Euro verkauften die Ratsmitglieder die 4100 Schweinchen an verschiedenen Orten in der Samtgemeinde Oldendorf-Himmelpforten. Nach knapp zwei Stunden waren alle blauen Eimer leer. Von Samtgemeindebürgermeister Holger Falcke nahm Marga Hoops (vorne links) als Vorsitzende des Seniorenbeirats symbolisch den Erlös entgegen. Erste Ideen gibt es schon, wofür das Geld gebraucht werden könnte, Konkretes gibt es nach der nächsten Vorstandssitzung.

Foto Berlin

In Drochtersen wechselten am Sonnabend 2700 Glücksschweine den Besitzer. Am frühen Vormittag waren alle ausverkauft. Der Gesamterlös von 2648,10 Euro kommt gleich vier Vereinen und Institutionen zugute. Jeweils 1000 Euro erhalten der Sozialverband Deutschland, Ortsgruppe Drochtersen, und der Sozialverband VdK Drochtersen/Assel. Die Verbände verwenden die Spenden für ihre Seniorenarbeit. Sie unternehmen mit ihren Mitgliedern Ausflüge und erleben gemeinsame Kaffeenachmittage. Den Rest des Geldes teilen sich die Ballettgruppe des TVG Drochtersen und das Jugendcafé. Die Kinder und Jugendlichen aus dem Treffpunkt werden entscheiden, was sie mit der Spende machen.

Foto Eidtmann

Seit Jahren ist die Feuerwehrjugend an der Verteilung der Glücksschweinchen in der Samtgemeinde Nordkehdingen beteiligt. Diesmal darf sie sich auch über den Erlös freuen. 1567,02 Euro erhält die noch zu gründende Kinderfeuerwehr. Im Foto überreicht den Erlös Bürgermeister Edgar Goedecke. Alle Zeichen zur Gründung im April stehen auf grün, meldet Wischhafens Ortsbrandmeister Klaus Breier (links). Jens Karsten und Jenny Wille (daneben) gehören zum Quartett, das die Sechs- bis Zehnjährigen aus allen Gemeinden in Wischhafen anleiten, beschäftigen und zur Gemeinschaft schmieden will. Auf eine gute Zusammenarbeit freuen sich auch Marie Sophie Off, Luca Dreyer und Tjalf Behrmann von der Jugendfeuerwehr. 


Fotos Hamann

Der Altländer ist ein Frühaufsteher - zumindest wenn es um die TAGEBLATT-Glücksschweine geht. Und das traf auch in diesem Jahr nicht nur auf die Verkäufer zu, die ab 7 Uhr in Estebrügge und ab 8 Uhr vor den Supermärkten im Jorker Ortskern verkauften. Als die Politiker mit gefüllten Eimern voller Schweinchen loszogen, wurden sie schon erwartet. So wie Vera Bochdalofsky, Bernd Sänger und Udo Feindt, die bei Rewe im Zentrum erst einmal eine Schlange an Käufern abfertigen mussten. Etwas schleppender ging es bei Klaus Hubert und Uwe Fricke vor dem Penny-Markt los, aber auch sie konnten am späten Vormittag verkünden: ausverkauft. Bürgermeister Gerd Hubert, der sich vor der Schlachterei Röhrs platziert hatte, entwickelte eine ganz eigene Verkaufstaktik: Auf die Frage, wie teuer ein Schwein sei, antwortete er immer "Mindestens ein Euro". Viele Käufer gaben auch gerne mehr und rundeten auf, sodass am Ende eine Summe von 3214,29 Euro stand, die dem Kinder- und Jugendsozialfonds der Juko Jork zu Gute kommen. Mit dem Geld wird Jorker Schülern, die aus finanzschwächeren Familien kommen, die Teilnahme am kulturellen Leben ermöglicht, etwa dem Besuch von Theater- oder Kinovorstellungen.

Fotos Fehlbus

Die Glücksschweinchenverkäufer in Harsefeld zogen von 9 Uhr an durch die Straßen und hatten alle ihre Eimer zur frühen Mittagszeit geleert. Im Flecken kamen so 3947,90 Euro zusammen, die für bedürftige Kinder über das Familien-Informations-Zentrum Fiz eingesetzt werden sollen. Außerdem waren in der Samtgemeinde Harsefeld in Ahlerstedt fleißige Verkäufer im Einsatz. Bei den Ratspolitikern mit Eimerchen in den Händen wurde zeitweise für die Glücksschweine in langer Schlange auf dem Parkplatz angestanden. Hier kamen 1053,50 Euro für die Spielmannszüge in der Gemeinde Ahlerstedt zusammen.

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