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Wilhelmsburg

Dauerausstellung zur 1962er-Sturmflut kommt erst 2025 – Chronik auf Twitter

Das Sturmflutdenkmal 1962 ist in einem kleinen Park im Stadtteil Wilhelmsburg zu sehen. Foto: Christian Charisius/dpa

Das Sturmflutdenkmal 1962 ist in einem kleinen Park im Stadtteil Wilhelmsburg zu sehen. Foto: Christian Charisius/dpa

Zum Jahrestag der Flut hat es mit der Wiedereröffnung nicht geklappt. Das hatten sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter des kleinen Museums Elbinsel in Wilhelmsburg einst gewünscht. Doch immerhin tut sich langsam etwas, wie die Hamburger Finanzbehörde sagt.

Donnerstag, 17.02.2022, 09:00 Uhr

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60 Jahre nach der Hamburger Sturmflut von 1962 lässt eine geplante Dauerausstellung zu der Katastrophe auf sich warten. Im März 2021 hatte der Senat beschlossen, das Museum Elbinsel Wilhelmsburg zu sanieren und um die Ausstellung zu erweitern. Das Bezirksamt Hamburg-Mitte werde zusammen mit der Kulturbehörde und dem Museumsverein ein Träger- und Betriebskonzept entwickeln und umsetzen, teilte die Finanzbehörde mit. Der Umbau soll in diesem Jahr beginnen, die Eröffnung der Ausstellung ist für 2025 geplant.

„Die ersten vereinbarten bauvorbereitenden Maßnahmen sollen noch in diesem Jahr beginnen. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten sind bis zum Jahr 2025 vorgesehen“, teilte die Finanzbehörde mit. Bislang werden Kosten von rund 5,9 Millionen Euro eingeplant.

Wilhelmsburg war der Brennpunkt der Flutkatastrophe

Ziel ist ein modernes Museum mit neuer Medientechnik und sanierter Ausstellungsfläche in dem bis dahin denkmalgerecht instandgesetzten historischen Gebäude. Zentraler Bestandteil des Museums mit Café sind dann eine Dauerausstellung sowie ein Gedenkort zur Flutkatastrophe. 

Wilhelmsburg war der Brennpunkt der Flutkatastrophe. 200 der 315 Hamburger Opfer starben in diesem Stadtteil, der als Insel zwischen den Elbarmen liegt. An einem Mahnmal gedenken die Hamburger jedes Jahr der Katastrophe.

Bürgermeister Peter Tschentscher bei Gedenkveranstaltung

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda zufolge zeige der Jahrestag, wie prägend solche Ereignisse für eine Gesellschaft seien. „Es ist gut, dass sich das Museum Elbinsel auch mit diesem Thema beschäftigen will. Aus dem Stadtteil heraus wird so Geschichte lebendig gehalten, um den Blick für die Zukunft zu schärfen“, sagte der SPD-Politiker.

Bürgermeister Peter Tschentscher sagte bei einer Andacht am Deichdenkmal in Kirchdorf auf der Elbinsel, die Ereignisse rund um die Katastrophe bewegten die Stadt bis heute. Bei allem Leid, dass die Sturmflut über die Stadt gebracht habe, habe sich auch gezeigt, „dass die Hamburgerinnen und Hamburger in der Not zusammenstehen“. An der Gedenkveranstaltung in strömendem Regen nahmen auch viele Bürger und Vertreter von Rettungskräften teil.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Flutopfer-Mahnmal in Kirchdorf-Wilhelmsburg. Foto: Markus Scholz/dpa

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Flutopfer-Mahnmal in Kirchdorf-Wilhelmsburg. Foto: Markus Scholz/dpa

Fotos und Dokumente via Twitter veröffentlicht

Die Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung thematisiert die damaligen Ereignisse zurzeit in einer Twitter-Chronik. Der spätere Bundeskanzler war damals Polizeisenator in Hamburg und koordinierte die Katastrophenhilfe. Sein Krisenmanagement gilt bis heute als legendär.

Ziel ist es, die dramatischen Stunden von damals in Echtzeit erlebbar zu machen. Auf dem Twitter-Account „@HHFlut1962“ werden bis Ende des Monats in bis zu 200 Tweets auch bisher unveröffentlichte Quellen veröffentlicht. (dpa/tip)

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