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Umgestaltung der Altländer Festhalle

Ein Mehrgenerationenhaus für Jork

Im Obergeschoss der Altländer Festhalle in Jork könnte das Jugendzentrum „Woodstock“ einziehen. Juz-Leiter Gerd Hallekamp (links) führt die Vereinsvertreter und Politiker beim Workshop der Gemeinde durch die sanierungsbedürftigen Räume. Die

Im Obergeschoss der Altländer Festhalle in Jork könnte das Jugendzentrum „Woodstock“ einziehen. Juz-Leiter Gerd Hallekamp (links) führt die Vereinsvertreter und Politiker beim Workshop der Gemeinde durch die sanierungsbedürftigen Räume. Die

Die Altländer Festhalle ist ein Sanierungsfall – und ein unverzichtbarer Veranstaltungsort: Deshalb will die Gemeinde Jork das Gebäude mit der kleinen Sporthalle sanieren und mit einem neuen Nutzungskonzept attraktiver machen.

Von Björn Vasel Mittwoch, 26.06.2019, 16:45 Uhr

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Damit das gelingt, haben Politik und Verwaltung jetzt die Vereine und Verbände mit ins Boot geholt.

Bei einem Workshop haben am Dienstagabend fast 40 Vertreter von Vereinen – vom Schützenverein über Altländer Trachtengruppe, Rassegeflügelzüchterverein und Showband Jork bis zur Kleinen Jorker Bühne und zu Lust auf Kultur – erste Ideen für ein neues Nutzungs- und Raumkonzept für das 1938 als Reithalle errichtete und 1964 zu einer Mehrzweckhalle umgebaute Gebäude entwickelt. Die Idee: Aus der Fest- und der Sporthalle wird ein Mehrgenerationenhaus – mit einem flexibel nutzbaren Saal und einer Art ‚Haus der Vereine‘ (im Mitteltrakt) – als Treffpunkt mit Übungs-, Konferenz-, Büro- und Veranstaltungsräumen – sowie dem Jugendzentrum „Woodstock“ im Obergeschoss.

Die Vereine, so Bürgermeister Gerd Hubert (BVJ) müssten sich keinesfalls Sorgen machen, dass sie die Festhalle nicht mehr nutzen könnten. Ob Konzerte, Feste, Geflügelausstellung, Theater oder Obstbautage – alles das soll es auch in Zukunft geben. Verschwinden soll allerdings der Muff der 1960er Jahre. Denn der Workshop zeigte auch, dass alle den Veranstaltungsort (für bis zu 800 Personen stehend, bestuhlt bis 633) für „unverzichtbar halten“, so der Erste Gemeinderat und zukünftige Bürgermeister Matthias Riel bei der Präsentation der Ergebnisse.

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Bürgermeister Hubert betonte, dass die Gemeinde „frühestens im Herbst 2020“ erste Förderanträge stellen könnte – immer vorausgesetzt, dass ausreichend Eigenmittel vorhanden seien. Schließlich plant die Kommune auch den Neu- oder Umbau der Grundschule „Am Westerminnerweg“ in Jork – ebenfalls ein Millionen-Projekt. Das Bauamt rechnet mit einem Mehrjahresprogramm.

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Einig waren sich Alexander Cohrs (Showband Jork), Florian Rohloff (KJB) und Marina Tajger (Altländer Trachtengruppe), dass die Halle (inklusive der Bühne) einen bessereren (Tanz-)Boden bekommen sollte und die Technik (Licht, Lüftung, Vorhang und Beschallung) sowie die Akustik verbessert werden sollten. Des Weiteren müsse unter anderem ein Personen- und Lastenfahrstuhl – vom Keller bis ins Dachgeschoss – installiert werden. Barrierefreiheit müsse kommen, so die Bauingenieurinnen Ute Hilpert und Sandra Köster aus dem Bauamt. Auf der Agenda haben die Experten jetzt auch Trennwände für den großen Saal und möglicherweise ein teilweises Abhängen der Decke sowie eine Grundsanierung und eine zeitgemäße Gestaltung der Innenräume. Ob das Sgraffito von Richard Eggers (1905 – 1995), einer der bedeutendsten Vertreter des Postimpressionismus in Norddeutschland, an der Stirnseite bleiben wird, ließen Hubert & Co. offen.

Gerd Hallekamp berichtete, dass es Jugendliche nach einem Rundgang durch die Festhalle begrüßen würden, wenn das Jugendzentrum im Obergeschoss unterkommen könnte. Vergleichbare Jugendzentren im Landkreis hätten eine Nutzfläche von etwa 240 Quadratmetern. Das würde passen, das „zu kleine“ Woodstock am Osterminnerweg könnte dann veräußert werden. Für Jugendzentren mit generationenübergreifenden Veranstaltungsräumen gebe es Fördermittel. Auch Frank Deppe von Lust auf Kultur hofft, dass Jork „eine Art Dorfgemeinschafts- oder Mehrgenerationenhaus bekommt“. Vorbilder könnten das MGH in Horneburg und das Kulturforum am Hafen in Buxtehude sein – kombiniert mit einer großen Halle. Deppe hofft, dass es 2021 – pünktlich zur 800-Jahr-Feier von Jork-Borstel – losgeht. Offene und vereinsgebundene Jugendarbeit könnten nur voneinander profitieren. Das Haus würde „nicht nur als Ort für Kultur und Bildung“ täglich genutzt, es wäre ein offener Treffpunkt für alle. Dazu müsste allerdings die alte Küche erneuert werden. Und auch die Lehrer der Oberschule könnten sich vorstellen, die Festhalle wieder wie zu Zeiten der OS-Show für große Schulveranstaltungen zu nutzen, so Lehrer Marek Acker.

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Stichwort kleine Turnhalle: Diese soll so lange dem Schul- und Vereinssport vorbehalten bleiben, bis die Grundschule am Westerminnerweg eine eigene Turnhalle hat.

Erster Gemeinderat Matthias Riel bei der Präsentation.

Erster Gemeinderat Matthias Riel bei der Präsentation.

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