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Eine Zeitreise in die Disco-Szene der 1970er Jahre

Die Autoren mit ihrem Buch (von links): Hans Borchardt, Jürgen Bösch und Horst Penz. Foto Klöfkorn

Die Autoren mit ihrem Buch (von links): Hans Borchardt, Jürgen Bösch und Horst Penz. Foto Klöfkorn

Heute undenkbar, in den 1970er Jahren am Wochenende an der Tagesordnung: Im „Ta-Töff“, bei „Haase“ oder „Pülsch“ spielen Live-Bands aktuelle Hits, häufig in Verbindung mit dem Auftritt eines sogenannten Star-Gastes. An diese Ära erinnert ein Buch, das es ab sofort zu kaufen gibt: „Disco-Tanz & Beatmusik – Die 1970er Wochenendszene in Bremervörde und Umland“.

Dienstag, 02.05.2017, 17:56 Uhr

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Heute undenkbar, in den 1970er Jahren am Wochenende an der Tagesordnung: Im „Ta-Töff“, bei „Haase“ oder „Pülsch“ spielen Live-Bands aktuelle Hits, häufig in Verbindung mit dem Auftritt eines sogenannten Star-Gastes. An diese Ära erinnert ein Buch, das es ab sofort zu kaufen gibt: „Disco-Tanz & Beatmusik – Die 1970er Wochenendszene in Bremervörde und Umland“.

Die drei Autoren Hans Borchardt, Jürgen Bösch und Horst Penz knüpfen mit der Neuerscheinung an ihr Erstlingswerk an: „Beat in Bremervörde“ schilderte die damalige Musikszene in Bremervörde, während das neue Buch sich mit dem darauf folgenden Jahrzehnt befasst, in dem junge Mädchen kurze Röcke und ihre männlichen Begleiter mit langen Haaren, in Schlaghosen und bunten Hemden die „Tanzpaläste“ unsicher machten.

Bösch und Penz, früher selbst aktive Musiker, sowie Borchardt, der vor 40 Jahren von Konzert zu Konzert reiste, sind für ihre Zeitreise in die 70er systematisch vorgegangen. Alle Veranstaltungsanzeigen in den Freitag-Ausgaben der lokalen Tagespresse von 1970 bis 1979 wurden erfasst, ausgewertet und finden sich zu einem großen Teil in dem Buch wieder. So entstand eine lange Liste regionaler Gruppen, die an fast jedem Wochenende in einem der zahlreichen Tanzlokale auftraten. Wobei sich die Autoren nicht auf das Vörder Land beschränkten, sondern auch die Landkreis Stade, Osterholz und Cuxhaven in ihre Arbeit einbezogen.

Die damals vor der Bühne standen, werden sich an Gruppen wie Moonshots, Cracker Jack, Golden Chains und Kentucky erinnern. Persönliche Kontakte ermöglichten es den Autoren, Informationen zur jeweiligen Bandgeschichte einzuholen, die, garniert mit zahlreichen historischen Fotos, Seite um Seite füllten. Dabei habe es viele interessante Treffen und Begegnungen mit ehemaligen Musikerkollegen gegeben, erinnern sich die Autoren, denen die Arbeit an dem Buch viel Spaß machte: „Wir wollten uns nicht nur treffen und über alte Zeiten reden, sondern auch was Produktives gestalten.“

Allein die Erinnerungen an die früheren Bands lohnt die Buchlektüre. Doch damit gaben sich die Autoren nicht zufrieden: Sie führen auch auf, welche Stars und Sternchen in den 1970er Jahren die Dorfbühnen rockten. Beispiel Howard Carpendale: 1975 stellt der Südafrikaner seinen neuesten Hit „Deine Spuren im Sand“ bei Roes in Lintig vor. Oder Smokie: Als die Band um Chris Norman im Dezember 1979 im „Ta-töff“ auftrat, wies sie bereits etliche Welthits auf.

240 Seiten hat das reich bebilderte Buch, prall gefüllt mit Erinnerungen an eine Zeit, die die Autoren „Ära der Leichten Muse“ nennen. Bei Disco-Tanz und Beatmusik wurde getanzt, wurden Freundschaften geschlossen oder Partner fürs Leben gefunden. „Was in den Charts aktuell war und am Samstagnachmittag in der internationalen Hitparade auf Radio Bremen vorgestellt wurde, kam auf die Zettel, wurde nachmittags geprobt und abends vorgestellt“, erinnerte sich Reinhard Mayer von den Roxys.

Informationen

Das Buch „Disco-Tanz & Beatmusik – Die 1970er Wochenendszene in Bremervörde und Umland“ kostet 20 Euro.

Es ist erhältlich im Kunden-Center der Bremervörder Zeitung und der Buchhandlung Morgenstern in Bremervörde.

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