Zähl Pixel
Volker Friedrich

Er ist Hagenbecks dienstältester Tierpfleger

Im Rahmen der jährlichen Inventur werden auch die Riesenschildkröten einmal im Jahr gewogen. Foto: Stenzel

Im Rahmen der jährlichen Inventur werden auch die Riesenschildkröten einmal im Jahr gewogen. Foto: Stenzel

Volker Friedrich ist Hamburgs dienstälteste Tierpfleger im Tierpark Hagenbeck - und: der bekannteste. Durch den Auftritt in einer NDR-Tier-Dokusoap hat der 59-Jährige Prominenten-Status erreicht. Dass er eine treue Fangemeinde hat, wurde im vergangenen Jahr deutlich.

Von Barbara Glosemeyer Sonntag, 14.03.2021, 12:00 Uhr

Premium-Zugriff auf tageblatt.de für nur 0,99 €
Jetzt sichern!

Im September vergangenen Jahres war die Aufregung groß: Aufgeschreckt durch eine Namensgleichheit hatte es den Anschein, Tierpfleger Volker Friedrich sei verstorben. Den Tierpark Hagenbeck erreichten daraufhin so viele Zuschriften trauriger Fans, dass der berühmte Hamburger Zoo sich gezwungen sah, die Verwechslung in den sozialen Medien richtigzustellen.

Volker Friedrich kann darüber nur schmunzeln. „Nö, mir geht’s gut, Totgesagte leben länger“, sagt der 59-Jährige trocken und in schönstem Hamburgisch während des Telefonats. Das große Interesse an ihm ist für den 59-Jährigen nicht neu. Durch die NDR-Tier-Dokusoap „Leopard, Seebär & Co.“ aus dem Tierpark Hagenbeck hat der dienstälteste Tierpfleger bei Hagenbeck Prominenten-Status erreicht. Ob beim Einkaufen in Hamburg oder auf Tour in Holland − überall wird Volker Friedrich von Tierfreunden erkannt und angesprochen. Ihm macht das nichts aus, aber sein Leben waren und sind eigentlich nur Tiere.

Schon mit acht Jahren bekam er seinen ersten Hund, nur wenig später folgten unter anderem Hühner, Kaninchen, Katzen, Nachtigallen und Papageien. Und wenn er junge Tauben hochpäppelte, wurden sie so zahm, dass sie ihm sogar in die Schule hinterherflogen. „Tiere sind mein Hobby und ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Tierpfleger zu sein“, sagt der Tierkümmerer. 43 Jahre ist es inzwischen her, dass er bei Hagenbeck mit 15 Jahren seine Lehre begann. Ans Aufhören denkt er noch lange nicht. Dafür liebt er seinen Beruf zu sehr.

Friedrich hat keine Lieblingstiere

Sein Revier sind seit 26 Jahren die Bisons, die Wapiti-Hirsche, die Nordchinesischen Leoparden, die Präriehunde, die Nandus und Alpakas. „Hier im Tierpark ändert sich nicht viel. Füttern, Saubermachen. Es ist viel Routine und geht alles seinen Gang“, erzählt der gebürtige Hamburger. Nur wegen der coronabedingten Schließung sei es zurzeit ohne Publikum etwas ruhiger als sonst. Lieblingstiere hat Volker Friedrich nicht unter seinen Schützlingen, aber die Bisons findet er immer wieder imposant, weil die „so robust sind und alles abkönnen, egal ob Wärme oder Kälte“.

Träumt er denn davon, die Wildtiere einmal in ihrer natürlichen Umgebung zu erleben, zum Beispiel auf einer Safari in Afrika? Volker Friedrich winkt ab. „Nein, bloß nicht. Wenn ich im Flugzeug sitze, kriege ich gleich Heimweh. Mein Leben und mein Urlaub finden in Hamburg statt.“

Genauer gesagt im Stadtteil Niendorf, wo er vor 17 Jahren für seine Familie und sich ein Haus kaufte. Natürlich mit genügend Platz für seine große Tierliebe. Denn auch zu Hause hat er einen „Privatzoo“, wie er sagt, mit Vögeln, einem Aquarium, einem Koi-Teich und, und. Sein absoluter Favorit ist sein Hund „Flato“, ein 12-jähriger Border Collie. „Über ihn geht nichts“, sagt der Tier-Mensch Volker Friedrich − zufrieden und glücklich.

Volker Friedrich mit einem neugeborenen Alpaka . Foto: Schnier

Volker Friedrich mit einem neugeborenen Alpaka . Foto: Schnier

Weitere Artikel

T Irmelin Sloman: „Das Chilehaus ist für mich wie Magie“

Wir treffen Irmelin Sloman zum Interview am Chilehaus – wo sonst? Ihr Urgroßvater, der „Salpeter-König“ Henry B. Sloman, ließ das inzwischen ikonische Kontorhaus, in das sie sich als Kind schockverliebte, vor exakt 100 Jahren bauen.