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Erfreuliche Erträge: Landwirte rechnen mit sehr guter Maisernte

Der Heinbockeler Lohnunternehmer Behrens ist mit seinem Maishäcksler auf diesem Schlag in Mulsum im Einsatz.

Der Heinbockeler Lohnunternehmer Behrens ist mit seinem Maishäcksler auf diesem Schlag in Mulsum im Einsatz.

Die Maisernte im Landkreis Stade ist gestartet. Sie wird sich bis Ende Oktober hinziehen. Schon jetzt wissen die Landwirte: Es wird eine gute Ernte, besser als in den vergangenen Jahren.

Von Peter von Allwörden Samstag, 09.10.2021, 14:00 Uhr

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Die Ernte ist nicht nur gut und wird „erfreuliche Erträge“ bringen, wie Ole Christiansen vom Maschinenring Stade (MR) es formuliert, sondern sie beginnt auch spät im Vergleich zu den Vorjahren. Gründe sind das kalte Frühjahr und der relativ nasse, regenreiche Sommer. Entscheidend ist aber am Ende das Ergebnis. Und das ist so gut, dass die Landwirte ihre Futtervorräte, die in den trockenen Jahren schon mal knapp wurden, mehr als ausreichend auffüllen können, weiß Agraringenieur Christiansen.

Die Ernte wird – wie allgemein üblich – überwiegend als Futter von Rindern und auch Schweinen eingelagert. Der größte Anteil wird zu Silomais gehäckselt, der neben der Grassilage als Grundfutter für die Rinder dient. An Schweine wird übrigens eher Körnermais verfüttert. In diesem Jahr ist der Anteil an Körnermais mit rund acht Prozent an der gesamten Maisernte übrigens relativ hoch. Insgesamt wird auf 19.574 Hektar im Landkreis Stade Mais angebaut; 18.162 Hektar sind Silomaisflächen und auf 1413 Hektar wird Körnermais geerntet, weist die Statistik der Außenstelle Stade der Landwirtschaftskammer aus.

Eigenes Kraftfutter im Trend

Im Trend ist wegen der hohen Erntemengen auch, dass manche Landwirte ihr eigenes Kraftfutter herstellen. Corn Crob Mix (CCM) nennen die Experten dieses Verfahren. Mais ist dabei der Energielieferant. Damit wird teils der Getreideanteil im Kraftfutter ersetzt. Als Eiweißlieferant wird dann noch Soja hinzugesetzt. Grund für die Eigenmixturen sei der zurzeit extrem hohe Kraftfutterpreis, weiß Christiansen.

Die Maishäcksler und schweren Traktoren mit den riesigen Anhängern können momentan gut verkehren auf den Feldern, weil die Böden trocken sind. Dadurch bleiben auch die Straßen relativ sauber. Dennoch wird es hier und da zu gewissen Verkehrsbelastungen durch die großen und breiten Gespanne kommen, die viel Platz auf den Landstraßen einnehmen. Der Maschinenring, der für die Landwirte den Einsatz der Lohnunternehmen koordiniert, bittet um Verständnis bei den Autofahrern.

Trockenheit sitzt in den Geestböden

Überhaupt sitzt die Trockenheit der vergangenen Jahre immer noch in den Geestböden, sagt Ole Christiansen. Die Feuchtigkeit sitze in der Oberfläche. Schon nach 20 Zentimetern komme der trockene Sandboden zum Vorschein. „Das Defizit der Vorjahre bestimmt noch den Boden“, sagt der MR-Chef.

Immer mehr Landwirte haben zwischen den Mais auch Stangenbohnen gepflanzt, die hervorragend unter dem Mais wachsen und an den hochwachsenden Maisstangen ranken. Dadurch werde der Mais aber schwer und drohe zu kippen, sagt Christiansen. Das sei vor allem an den Feldrändern und an den Vorgewänden zu beobachten. Vorteil dieser Anbaumethode: Die Landwirte erreichen damit eine bessere Fruchtfolge auf den Äckern und die Bohnen sorgen zudem für mehr Eiweiß in dem Silomais.

Mais und Stangenbohnen : Hier ist deutlich zu erkennen, wie die Bohnen am Mais hochranken. Fotos: von Allwörden

Mais und Stangenbohnen : Hier ist deutlich zu erkennen, wie die Bohnen am Mais hochranken. Fotos: von Allwörden

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