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Jammerlappen

Fast vergessene plattdeutsche Wörter werden hier wiederentdeckt

Die Vereinsvorsitzenden Dr. Hans-Eckhard Dannenberg (links) und Heinz Mügge präsentieren die neuen Bücher.

Die Vereinsvorsitzenden Dr. Hans-Eckhard Dannenberg (links) und Heinz Mügge präsentieren die neuen Bücher. Foto: De Plattdüütschen

Dieses Büchlein birgt einen Schatz: Fast vergessene plattdeutsche Wörter finden sich im druckfrischen Werk „Ole plattdüütsche Wöör un Utdrück“. Das plattdeutsche Wort fürs norddeutsche Jammerlappen klingt überraschend anders als gedacht.

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Von Grit Klempow
Dienstag, 19.12.2023, 15:01 Uhr

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Landkreis. Schon vor zehn Jahren hat der Verein „De Plattdüütschen“ eine Sammlung mit alten plattdeutschen Wörtern auf den Markt gebracht. Das Büchlein hielt Ausdrücke aus dem Landkreis Stade fest, die kaum noch oder nur noch selten gesprochen werden. Schon nach kurzer Zeit war die Wort-Sammlung vergriffen.

Jetzt ist sie wieder erhältlich. Zusammen mit dem Stader Geschichts- und Heimatverein haben „De Plattdüütschen“ eine Neuauflage veröffentlicht, ergänzt um einige neue Ausdrücke. Für den norddeutschen Jammerlappen heißt es im Stader Platt „Quarkbüdel“. Ein sehr dünner Junge wird charmant „Spittelfips“ genannt. Und ein Mensch, der einen anderen verpetzt ist ein „Klafferkatt“.

Fotoapparat - Knippskassen: Die Übersetzung bringt Spaß

Der Charme des Plattdeutschen braucht nicht immer Anekdoten, ganze Sätze und Pointen. Schon die Übersetzung einzelner Begriffe bereitet Vergnügen. Gewehr - Füerpüüster. Fotoapparat - Knippskassen. Fledermaus - Speckmuus. Erläutern - verknoopfideln oder verklookfideln.

„Das Werk ist eine reine Sammlung und hat nicht den Anspruch, dass hier nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten alles untersucht worden ist“, sagt Heinz Mügge. Er ist Vorsitzender des Vereins „De Plattdüütschen“ mit Sitz in Düdenbüttel. Oder um es auf Platt aus dem Vorwort zu zitieren: „Dit Book is ene reine Sammlung un hett nich dat Anrecht, dat hier no de Wetenschop allens ünnersöcht worrn is.“

Arbeitskreis sammelt und sortiert seit 20 Jahren Worte

Ein Arbeitskreis hatte schon vor 20 Jahren angefangen, die Wörter zu sammeln und zu sortieren. Wert haben die Herausgeber auf die Einzigartigkeit der Wörter gelegt. In die Sammlung sind nur Ausdrücke aufgenommen worden, die zumindest zwei Personen noch kennen, die aber in anderen Wörterbüchern nicht zu finden sind. Ergänzt wird das Wörterbuch, das sowohl von Hochdeutsch auf Platt als auch umgekehrt sortiert ist, durch ein Verzeichnis der plattdeutschen Ortsnamen im Landkreis Stade.

Auf 53 Seiten sind rund 1000 Wörter in Platt- und Hochdeutsch dokumentiert. Durch einen Druckkostenzuschuss der Kreissparkasse Stade kostet es nur fünf Euro. Es ist erhältlich im Buchhandel, beim Plattdüütsch-Büro oder beim Vorsitzenden des Vereins.

Heinz Mügge- Telefon: 04144/ 8050; heinzmuegge@web.de. Plattdüütsch-Büro: Telefon 04166/ 2079520; E-Mail: steffen@landschaftsverband-stade.de

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