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Großer deutscher Versandhändler insolvent – Staatsanwalt ermittelt

Der vor allem für Mode bekannte Klingel-Katalog lag oftmals vielen Tageszeitungen bei.

Der vor allem für Mode bekannte Klingel-Katalog lag oftmals vielen Tageszeitungen bei. Foto: dpa-Bildfunk

Die Kataloge des Modehändlers landeten in Millionen-Haushalten. Jetzt wird die Insolvenz möglicherweise zum Kriminalfall. Was bislang bekannt ist.

Von Redaktion Sonntag, 21.04.2024, 20:00 Uhr

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Mannheim/Hamburg. Die Staatsanwaltschaft Mannheim nimmt die Insolvenz des Versandhändlers Klingel genauer unter die Lupe. Das Verfahren wurde wegen der überregionalen Zuständigkeit für umfangreiche Ermittlungsverfahren in Zusammenhang mit Wirtschaftsstrafsachen übernommen, wie eine Behördensprecherin in Mannheim mitteilte. Angaben zur Anzahl der Verdächtigen oder zu den konkreten Vorwürfen wurden nicht gemacht. Es werde wegen Insolvenzdelikten ermittelt. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

Der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel hatte wegen Insolvenz seinen Betrieb Ende Januar 2024 eingestellt. Es wurde kein Investor für die Gruppe gefunden. Die Hiobsbotschaft für die einmal mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K - Mail Order GmbH & Co. KG war Ende August 2023 gekommen.

Großer deutscher Versandhändler meldet Insolvenz an

Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte Klingel - im 100. Jahr seit der Gründung - ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt.

Neben der K – Mail Order befinden sich auch die Hamburger Tochtergesellschaften Impressionen Versand GmbH und die Schneider GmbH & Co. KG in einem Eigenverwaltungsverfahren. Die weiteren Gesellschaften der Firmengruppe, die insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen, seien nicht betroffen. (dpa/st)

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