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Nach Insolvenz: Großer deutscher Versandhändler stellt Betrieb ein

Bestellte Waren will Klingel trotz Insolvenzverfahrens weiter liefern. Foto: dpa

Bestellte Waren will Klingel trotz Insolvenzverfahrens weiter liefern. Foto: dpa

Die Kataloge des Modehändlers landeten in Millionen-Haushalten: Ausgerechnet im 100. Jahr nach Gründung gerät das Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten. Nun ist das Aus beschlossene Sache.

Dienstag, 29.08.2023, 00:15 Uhr

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Der vor allem für Mode bekannte Versandhändler Klingel stellt wegen Insolvenz seinen Betrieb Ende Januar 2024 ein. Es sei kein Investor für die Gruppe gefunden worden, teilte das Unternehmen am Montag in Pforzheim mit. Kundinnen und Kunden könnten weiter bestellen und sollen ihre Waren erhalten. „Auch die Abwicklung von Retouren sowie alle sonstigen Serviceleistungen sind bis ins Frühjahr 2024 sichergestellt“, hieß es. Lieferanten und Dienstleister würden in dem Eigenverwaltungsverfahren weiterhin bezahlt.

Versandhändler Klingel stellt Ende Januar Betrieb ein

Die mehr als 1300 verbliebenen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der K - Mail Order GmbH & Co. KG seien über die Entscheidung des Gläubigerausschusses informiert worden. Die Verantwortlichen hätten in den vergangenen Tagen Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt und einen Sozialplan sowie Interessenausgleich abgeschlossen. „Diese Entscheidung ist uns allen nicht leichtgefallen, aber es gibt leider keine Alternative“, erklärte die Geschäftsführung.

Im 100. Jahr nach seiner Gründung hatte der Versandhändler im Mai ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angemeldet. Als Gründe wurden unter anderem die deutliche Konsumzurückhaltung seit dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, erheblich gestiegene Kosten etwa für Katalogproduktion und -versand sowie eine notwendige Umstellung der IT-Systeme im zweiten Halbjahr 2022 genannt.

Neben der K – Mail Order befinden sich auch die Hamburger Tochtergesellschaften Impressionen Versand GmbH und die Schneider GmbH & Co. KG in einem Eigenverwaltungsverfahren. Die weiteren Gesellschaften der Firmengruppe, die insgesamt mehr als 250 Mitarbeitende beschäftigen, seien nicht betroffen. (dpa)

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